Hecmanville

Hecmanville
Hecmanville
Hecmanville (Frankreich)
Hecmanville
Region Haute-Normandie
Département Eure
Arrondissement Bernay
Kanton Brionne
Gemeindeverband Communauté de communes rurales du canton de Brionne.
Koordinaten 49° 10′ N, 0° 40′ O49.1738888888890.66150Koordinaten: 49° 10′ N, 0° 40′ O
Höhe 150 m (135–161 m)
Fläche 2,99 km²
Einwohner 117 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 39 Einw./km²
Postleitzahl 27800
INSEE-Code

altes Rathaus und Kriegerdenkmal

Hecmanville ist eine französische Gemeinde mit 117 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Eure in der Region Haute-Normandie. Sie gehört zum Kommunalverband Communauté de communes rurales du canton de Brionne.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Hecmanville liegt am Ostrand des Lieuvin, 11 Kilometer nordöstlich von Bernay und 4,3 Kilometer südwestlich des Kantonshauptorts Brionne[1] an einer alten Römerstraße, die Brionne (Breviodurum) mit Dreux (Durocasses) verband.[2][3] Die Weiler Le Moutier, La Chaussée und Le Quesney gehören zur Gemeinde.[4]

Namensherkunft

Alte Ortsbezeichnungen von Hecmanville waren Heuguemanville (in einer Urkunde von 1331), Heucquemanville (1400-1402 in Urkunden in Bernay) und Heuquemaville (in einer Urkunde von 1260).[5]

Es handelt sich um eine mittelalterliche Gründung in -ville „Bauernhof“ (aus dem gallo-römischen VILLA). Das erste Bestandteil ist wahrscheinlich ein Kompositum von „Helgi“ einem altnordischen Namen[6] und dem ebenfalls altnordischen Wort „maðr“. Er bedeutete demnach „Bauernhof des „*Helgimaðr“.[7][8][9]

Geschichte

Bei einer Ausgrabung wurden Spuren von Besiedlung in gallo-römischer Zeit entdeckt. Man fand einen gallo-römischen Tempel (Fanum) und Tongefäße. Das Fanum wurde wahrscheinlich während der Herrschaft von Tiberius erbaut. Die Tongefäße stammen aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts. Der sakrale Bereich wurde im 2. Jahrhundert vergrößert, spätestens in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts wurde das Heiligtum jedoch aufgegeben. Das Fanum befand sich an der gleichen Römerstraße wie der Tempel von Berthouville (Canetum). Die Tempel lagen nur etwa 3 Kilometer voneinander entfernt und waren über 150 Jahre lang gleichzeitig in Gebrauch.[10]

Die ersten Seigneurs von Hecmanville waren nach der Gemeinde benannt. Im 18. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution (1789-1799) gehörte die Ortschaft der Familie Grossin de Bouville, deren Hauptsitz die Ortschaft Bouville im Département Seine-Maritime war.[4]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1793 1806 1866 1911 1921 1936 1946 1975 1982 1990 2006
Einwohner 306 340 192 112 81 107 91 58 86 70 104[11]

Die Einwohner werden Hecmanvillais genannt. Am meisten Einwohner hatte die Gemeinde 1806 (340), danach sank die Einwohnerzahl bis 1975 (58).

Sehenswürdigkeiten

Kirche Saint-Just

Die Kirche Saint-Just ist zur Zeit der Romanik erbaut worden. Sie wurde im 16. Jahrhundert umgebaut und im 18. Jahrhundert restauriert. Das Kirchenschiff wurde ursprünglich aus dunklem Hornstein und helleren Steinen gebaut, die als Schachbrettmuster angeordnet waren. Eins der Kirchenfenster stammt aus dem 13. Jahrhundert. Der Friedhof liegt an der Kirche, auf ihm stehen zwei große Eiben.[4]

In der Kirche befindet sich ein silberner Becher, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts hergestellt wurde. Er ist als Monument historique (historisches Denkmal) klassifiziert. Außerdem sind noch Teile der Litre funéraire (Trauerband) erhalten geblieben. Dabei handelt es sich um Zeichnungen von Wappen, die nach dem Tod hochgestellter Persönlichkeiten zu deren Andenken in oder an Kirchen gemalt wurden.[12]

Wirtschaft

Im 19. Jahrhundert gab es eine Wäscherei in Hecmanville.[4] Heute ist der bedeutendste Erwerbszweig die Landwirtschaft.

Weblinks

 Commons: Hecmanville – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Hecmanville auf annuaire-mairie.fr (Französisch)
  2. VR 17,2: de Brionne à Dreux (Französisch)
  3. Société des antiquaires de Normandie: Mémoires de la Société des antiquaires de Normandie. Derache, 1828, S. 564 (in Google Books). (Französisch)
  4. a b c d Daniel Delattre, Emmanuel Delattre: L’Eure, les 675 communes. Editions Delattre, Grandvilliers 2000, S. 146f. (Französisch)
  5. Auguste Le Prévost, Léopold Delisle, Louis Paulin Passy: Mémoires et notes de M. Auguste Le Prevost pour servir à l’histoire du département de l’Eure. 2, Auguste Herissey, Évreux 1864, S. 246 (in Google Books). (Französisch)
  6. Herkunft von „Helgi“ (Englisch)
  7. Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. 2, Librairie Droz, 1996, ISBN 9782600001335, S. 1023 (in Google Books). (Französisch)
  8. François de Beaurepaire (préf. Marcel Baudot), Les Noms des communes et anciennes paroisses de l'Eure, Paris, A. et J. Picard, 1981, 221 p. (ISBN 2-7084-0067-3) (OCLC 9675154). S. 125.
  9. René Lepelley, Dictionnaire étymologique des noms de communes de Normandie, Presses Universitaires de Caen, 1996 (ISBN 2-905461-80-2). S. 145.
  10. Chrystel Maret: Hecmanville a28 sur les Cours. In: Bilan Scientifique 2003. Service régional de l'archéologie, S. 52, abgerufen am 15. Juli 2009 (pdf, französisch).
  11. Hecmanville auf cassini.ehess.fr (Französisch)
  12. Hecmanville, CdCr Kanton Brionne (Französisch) Abgerufen am 14. August 2011

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