Nilowo

Nilowo
Siedlung
Nilowo/
Groß Polleyken (Groß Polleiken)

Нилово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Groß Polleyken (bis 1938),
Groß Polleiken (1938–1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 810 007
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 21° 41′ O54.38333333333321.683333333333Koordinaten: 54° 23′ 0″ N, 21° 41′ 0″ O
Nilowo (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Nilowo (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Nilowo (russisch Нилово, deutsch Groß Polleyken, 1938-1946 (Groß) Polleiken) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er gehört zur Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo (Trempen)) im Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Nilowo liegt 27 Kilometer südwestlich der Rajonshauptstadt Osjorsk (Darkehmen, 1938–1946 Angerapp) an einer Nebenstraße, die Ablutschje (Kurkenfeld) an der russischen Fernstraße R 508 mit Korolenkowo (Oschkin, 1938–1946 Oschern) an der Fernstraße A 197 (ehemalige deutsche Reichsstraße 139) verbindet. In Nilowo mündet eine Stichstraße von Belinskoje (Abellienen, 1938–1946 Ilmenhagen) her kommend. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichtliches

Das früher Groß Polleyken genannte Gutsdorf bildete am 9. April 1874 zusammen mit vier weiteren Gutsbezirken bzw. Landgemeinden den neu errichteten Amtsbezirk Abellienen[1] (seit 1946: Belinskoje) im Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte das Dorf 178 Einwohner[2].

Am 30. September 1928 kam es zum Zusammenschluss der Landgemeinde Klein Polleyken (1938–1946 Klein Polleiken, seit 1946: Nowoje Nilowo) und dem Gutsbezirk Groß Polleyken zur neuen Landgemeinde Polleyken (1938–1946 Polleiken), in der 1933 244 Einwohner, 1939 noch 234 Einwohner registriert sind[3]. 1934 wurde der Amtsbezirk Abellienen in „Amtsbezirk Plagbuden“ (russisch: Uslowoje) umbenannt, zu dem (Groß) Polleiken bis 1945 gehörte.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Polleiken wie das ganze nördliche Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahre 1946 wurde es in „Nilowo“ umbenannt und „wechselte“ vom Landkreis Gerdauen zum Rajon Osjorsk (Kreis Darkehmen, 1938–1946 Angerapp). Bis zum Jahre 2009 war es in den Nekrassowski sowjet (Dorfsowjet Nekrassowo (Groß Karpowen, 1938–1946 Karpauen)) eingegliedert, kam dann aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] in der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad als „Siedlung“ (possjolok) eingestufter Ort zur Nowostrojewskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Nowostrojewo (Trempen)).

Kirche

Vor 1945 war das von einer überwiegend evangelischen Bevölkerung bewohnte Groß Polleyken ebenso wie die Landgemeinde Polleyken (Polleiken) in das Kirchspiel Karpowen[5] (1938–1946 Karpauen, seit 1946: Nekrassowo) eingepfarrt und gehörte damit zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Der letzte deutsche Geistliche war Pfarrer Ernst Salkowski.

Während der Sowjetzeit war kirchliches Leben untersagt. Erst in den 1990er Jahren bildeten sich in der sei 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad wieder neue evangelische Gemeinden, die sich zur Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zusammenschlossen[6]. Nilowo liegt im Einzusgebereich der Gemeinde Tschernjachowsk (Insterburg).

Verweise

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Abellienen/Plagbuden
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 259 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Groß Polleiken im Kirchspiel Karpauen
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

Weblink


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