Gronsdorf (Haar)

Gronsdorf (Haar)

Gronsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Haar im östlichen Landkreis München.

Der Ort grenzt an das ehemalige Gelände des Flughafens Riem, das heute der Messestadt Riem Raum bietet.

Gronsdorf gliedert sich heute in den alten Ortskern und die später angebaute Siedlungs-Kolonie, wobei die beiden Ortsteile durch umliegende Felder klar gegeneinander abgegrenzt sind. Beide Ortsteile liegen an der Schneiderhofstraße, die im alten Ortskern in die Peter-Wolfram-Straße und die Leonhard-Strell-Straße übergeht.

Geschichte

Urkunde von 839
Karte von 1568 von der Münchener Schotterebene

Gronsdorf liegt auf der Münchener Schotterebene, eine Ablagerung aus der Eiszeit, die nur eine dünne Humusdecke hatte. Die Besiedelung im Bereich des heutigen Ortes erfolgte daher erst, als fruchtbarere Böden in der Umgebung schon besetzt waren. Als Hinweis auf frühe Besiedelung wurden beim Bau des Flughafens Riem nördlich der Gronsdorfer Kirche zwei Gräber aus der Hallstattzeit mit Urnen, Schüsseln und Bechern gefunden [1].

Es wird angenommen, dass der Ort von einem Adligen namens Graman gegründet wurde, der seinen Vasallen bzw. Leibeigenen Teile des Landes zur Nutzung überließ. Der Name des in der Nähe belegenen Grasbrunn soll sich in der Form „Gramannesprunn“ ebenfalls von diesem adligen Graman ableiten. [1]

Gramann selbst wird beurkundet in Dokumenten des Bistums Freising als Schenker und Zeuge, so letzteres aus dem Jahre 777 wo er für den Adligen Toto bezeugt, dass er seinen Söhnen, darunter einem namens Ratolt, Teile seines Besitzes übergibt.

Der Ort „Cramannesdorf“ erfährt erstmals urkundliche Erwähnung in einem Dokument von 839, in dem der Edle Ratolt diesen Ort zusammen mit anderen Teilen seines Besitzes dem Bischof Erchanpert bzw. Erchanbert von Freising schenkt[1] .

Durch Tausch und Schenkungen kamen mehrere baierische Klöster im Mittelalter zu Guts- und Grundbesitz in Gronsdorf, unter anderem die Klöster Rott, Schäftlarn und Dietramszell[1].

Nach dem Steuerbuch von 1671 gab es in Gronsdorf elf Höfe. Nach der Säkularisation 1803 begann jedoch ein Hofsterben in Gronsdorf, wobei bis 1905 fünf Höfe verschwanden.[1] .

Nach dem Bau der Bahnstrecke München–Rosenheim 1871 begann an der etwa einen Kilometer vom Dorf entfernte Station Gronsdorf eine Siedlungstätigkeit. Im Jahre 1872 hatte Gronsdorf 84 Einwohner. Der ältere Ortsteil Gronsdorf-Ort gruppiert sich um die Kirche Hl. Kreuz, die Siedlung Gronsdorf-Kolonie hat sich hauptsächlich nach dem 2. Weltkrieg entwickelt und beheimatet heute mehr Einwohner als Gronsdorf-Ort.

Ende 1979 wurde die Hauptbahnstrecke zwischen Trudering und Haar durch eine S-Bahnstrecke mit eigenen Gleisen ergänzt. Der Bahnhof Gronsdorf nahe der Kolonie wurde dabei in eine S-Bahn-Station der Linie S4 umgewandelt.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Gertraud und Alfred Wildmoser: Die Geschichte eines Dorfes. Gronsdorf von 839 bis 1989. Herausgeber Gemeinde Haar, Juni 1989

Literatur

  • Gertraud und Alfred Wildmoser: Die Geschichte eines Dorfes. Gronsdorf von 839 bis 1989. Herausgeber Gemeinde Haar, Juni 1989.
  • Katharina Eberhard, Heimatgeschichte, Haarer Archiv
  • Fritz Mayer und Alfred Wildmoser, Die Geschichte der Bauernhöfe, Haarer Archiv


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