Grasbrunn

Grasbrunn
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Grasbrunn
Grasbrunn
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Grasbrunn hervorgehoben
48.07888888888911.743611111111556
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: München
Höhe: 556 m ü. NN
Fläche: 23,59 km²
Einwohner:

6.411 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 272 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85630
Vorwahl: 089
Kfz-Kennzeichen: M
Gemeindeschlüssel: 09 1 84 121
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lerchenstr. 1
85630 Grasbrunn
Webpräsenz: www.grasbrunn.de
Bürgermeister: Klaus Korneder (SPD)
Lage der Gemeinde Grasbrunn im Landkreis München
Starnberger See Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen Landkreis Ebersberg Landkreis Erding Landkreis Freising Landkreis Fürstenfeldbruck Landkreis Miesbach Landkreis Rosenheim Landkreis Starnberg Landkreis Weilheim-Schongau Landkreis Dachau München Forstenrieder Park Grünwalder Forst Hofoldinger Forst Höhenkirchener Forst Perlacher Forst Aschheim Aying Baierbrunn Brunnthal Feldkirchen (Landkreis München) Garching bei München Gräfelfing Grasbrunn Grünwald Haar (bei München) Höhenkirchen-Siegertsbrunn Hohenbrunn Ismaning Kirchheim bei München Neubiberg Neuried (bei München) Oberschleißheim Ottobrunn Planegg Pullach im Isartal Putzbrunn Sauerlach Schäftlarn Straßlach-Dingharting Taufkirchen (bei München) Unterföhring Unterhaching UnterschleißheimKarte
Über dieses Bild

Grasbrunn ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München und liegt östlich von München.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Gliederung des Gemeindegebiets

Die Gemeinde Grasbrunn umfasst 5 amtlich benannte Gemeindeteile. Dabei ist das gleichnamige zentral in der Gemeindeflur gelegene Dorf der historische Mittelpunkt, das am Nordrand der Gemeinde gelegene Neukeferloh aber der heute einwohnerstärkste Ortsteil (Einwohnerzahlen Stand Dezember 2007).

  • Grasbrunn (993 Einwohner)
  • Harthausen (833 Einwohner)
  • Keferloh (19 Einwohner)
  • Möschenfeld (55 Einwohner)
  • Neukeferloh (4237 Einwohner)

Nachbargemeinden

Geschichte

Erstmals wurde Grasbrunn 1140 als Gramasprunnen genannt und 1155 wurden Ekkehardt von Gramanesprunnen und ein Iseverin von Gramanesprunnen als Zeugen in Kaufurkunden erwähnt. Der Name bedeutet also in etwa "Brunnen des Gramman". In der Gegend südöstlich von München musste das Trinkwasser aufgrund der Münchner Schotterebene aus ca. 20 m Tiefe geholt werden, und um die jeweiligen Brunnen entstanden Ansiedlungen, die heutigen Orte, die auf -brunn enden (mit Ausnahme von Ottobrunn, das erst später entstand). Grasbrunn gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Schwaben des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Siehe auch: Geschichte von Gramannsdorf, heute Gronsdorf

Der Gemeindeteil Harthausen ist der älteste in der Gemeinde Grasbrunn. Bereits im Jahre 814 tradierte der Priester Starcholf mit dem Diakon Hatto in Haradhusun (Harthausen) Eigentum an den Bischof Hitto in Freising (Bitterauf 1905, Traditionen des Hochstifts Freising). Siehe hierzu die Dorfgeschichte Harthausen mit Möschenfeld von 1994. Harthausen wurde im 12. Jh. durch die Freisinger Dienstmannen besiedelt. Aus diesem Ministerialengeschlecht ging Bischof Adalbert von Freising (1158-1184) hervor. Die sog. Harthauser Haid bestimmte die Besiedelung. Harthausen liegt auf der Grundmoräne der letzten Eiszeiten und ist nur mit geringem Humus-Ackerboden bedeckt. Das zeichnete auch die Besiedlungsgeschichte aus, geringer Bodenbewuchs, nur Heidelandschaft, ohne Oberflächenwasser, ließ nur eine Nutzung als Weideland zu.

Mir der Besiedlung des Gemeindeteils Möschenfeld um 819 durch Pepo, einem Verwandten von Starcholfs, wird mit dem frühen Ortsnamen "Meskilinfeld", diese geologische Situation beschrieben, nämlich Meskilinfeld bedeutet "mageres Feld". Möschenfeld wurde bereits im 13. Jh. Schwaige des Reichsklosters Ebersberg und im 15. Jh. verwenden die Wittelsbacher Grafen diesen Schaige-Ort für ihre Jagdinteressen und bauten im nahem Wald das Jagdhaus "Grüne Hütt", das im ausgehenden 18 Jh. verlorenging. Mit dem beginnenden 17. Jh. siedelten die Witteldbacher Herzöge die Jesuiten in Möschenfeld an. 1803 wurde Möschenfeld im Rahmen der Säkularisation privatisiert. Heute ist Möschenfeld im Besitz der Familie von Finck. Die Kirche St. Ottilie gehört heute zu den schönen Barockkirchen in Oberbayern.

Der Gemeindeteil Keferloh wird ab 1140 urkundlich als Eigentum der Grafen von Wolfratshausen und Dachau und dem Bischof von Freising genannt. 1155 regelte Bischof Ott von Freising den Besitz neu zu Gunsten des Klosters Schäftlarn und diese gründeten einen Weiler. Die heute noch in Keferloh stehenden Kirche St. Aegidius ist eine geschichtliche Besonderheit. Diese Kirche sollte um 1156 mit der Errichtung des Baues begonnen worden sein, verbrieft ist die Weihe am 1. September 1173. Diese Kirche ist uns heute aus dieser frühen Zeit noch weitgehend im Original erhalten, Fresken aus dieser Zeit sind zu sehen. Heute wird Keferloh nach Initiative der Bevölkerung einer grundlegenden Sanierung unterzogen. Für den altbayerischen Raum ist diese Kirche die wohl einzige aus dieser frühen Zeit des 12. Jahrhunderts.

Der Gemeindeteil Neukeferloh wurde im Jahr 1909 durch den Bauern Josef Stadler mit der Errichtung eines Wohnhauses mit Stadl erstmals genannt. Im Jahre 2009 feierte der Gemeindeteil sein hundertjähriges Jubiläum mit einem Bürgerfest und einer Ausstellung zu seiner Geschichte. (Quelle: Hubert Fleckenstein, Harthausen, Tel. 08106 32353, 25. Sept. 2009)

Einwohnerentwicklung

Im Gemeindegebiet Grasbrunn wurden 1970 2.756, 1987 3.517, 2000 4.880 und im Jahr 2007 6137 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Klaus Korneder (SPD). Er wurde im Jahr 2008 Nachfolger von Otto Bußjäger (CSU).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2007 13.648.777 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 6.002.734 €.

Wappen

Blasonierung: „In Rot ein schindelgedeckter goldener Ziehbrunnen mit Mauer, halbsichtbarem Schacht dahinter und Seil über Rolle unter dem Dach (Brunnenhaus), beseitet von zwei senkrechten silbernen Spindeln.“

Das Brunnenhaus symbolisiert den Brunnen, der bis ins späte 19. Jahrhundert auf dem Dorfplatz stand und weist auf das Grundwort "-brunn" des Ortsgemeindenamens hin. Die Spindeln entstammen dem Wappen des Propstes Konrad Sachsenhauser (1320-1346) vom Kloster Schäftlarn. Er hatte in Fürsprache bei Kaiser Ludwig IV. dem Bayern dem Markt in Keferloh bedeutende Privilegien gesichert.

Religionen

Katholische Kirchen

  • St. Christophorus in Neukeferloh
  • St. Ulrich in Grasbrunn
  • St. Aegidius in Keferloh (schon im 12. Jahrhundert erbaut)
  • St. Ottilien in Möschenfeld
  • St. Andreas in Harthausen

Evangelische Kirchen

Seit dem Abriss der Stephanuskapelle gibt es im Ortsgebiet keine evangelische Kirche mehr. Evangelische Gottesdienste werden ca. alle zwei Wochen im katholischen Pfarrzentrum St. Christophorus in Neukeferloh gehalten. In der Petrikirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Baldham-Vaterstetten-Neukeferloh finden wöchentlich Gottesdienste statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nach amtlicher Statistik gab es im Juni 2009 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 14, im produzierenden Gewerbe 638, im Bereich Handel und Verkehr 1.132 und im Dienstleistungsbereich 875 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.[2]

Ansässige Unternehmen

Im Technopark des Ortsteils Neukeferloh haben sich im Laufe der Zeit einige international tätige Unternehmen angesiedelt:


Bildung

  • Kinderwelt Grasbrunn (Haus für Kinder)
  • Schülermittagsbetreuung
  • Katholischer Kindergarten St. Christophorus
  • Kinderhaus Harthausen
  • Kindergarten Honigblume Grasbrunn
  • Grundschule Neukeferloh

Öffentliche Einrichtungen

Freizeit- und Sportanlagen

Seit 2003 gibt es in der Gemeinde eine neugestaltete Sportanlage für verschiedene Sportarten. So gibt es neben drei Fußballfeldern, einem davon als Allwetterplatz mit Kunstrasen, Tennisplätze, ein Beachvolleyballfeld, Boule- und Sommerstockbahnen und eine Leichtathletikanlage mit 400 m-Bahn, Kugelstoß- und Hoch- und Weitsprunganlagen. Dazu gibt es Funsportanlagen wie Skateplatz und Kletterwand. Seit 1994 besteht ein öffentlicher 18-Loch Golfplatz Grasbrunn e.V. mit Driving-Range.

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Grasbrunn

Städtepartnerschaften

Die Gemeinde Grasbrunn unterhält eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Le Rheu, welche sich in der Bretagne in der Nähe der Stadt Rennes befindet.

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Strukturdaten Grasbrunn. Bayerischer Industrie- und Handelskammertag BIHK e.V., abgerufen am 23. März 2011.

Weblinks

 Commons: Grasbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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