Wilhelm Schulz (Marineoffizier)

Wilhelm Schulz (Marineoffizier)

Wilhelm Schulz (* 10. März 1906 in Köln; † 5. Juli 1986 in Hamburg) war ein deutscher Marineoffizier der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt in Rang eines Korvettenkapitäns.

Militärische Laufbahn

Feindfahrten

U 10

  1. 7. September 1939 bis 17. September 1939
  2. 26. September 1939 bis 15. Oktober 1939

U 64

  1. 6. April 1940 bis 12. April 1940

U 124

  1. 19. August 1940 bis 16. September 1940 (3 Schiffe mit 14.463 BRT versenkt)
  2. 5. Oktober 1940 bis 13. November 1940 (5 Schiffe mit 20.061 BRT versenkt)
  3. 16. Dezember 1940 bis 22. Januar 1941 (1 Schiff mit 5.965 BRT versenkt)
  4. 23. Februar 1941 bis 1. Mai 1941 (11 Schiff mit 53.297 BRT versenkt)
  5. 10. Juli 1941 bis 25. August 1941

Schulz trat am 4. Oktober 1933 in die Reichsmarine ein und wurde dort bis zum 28. September der 6. Kompanie der II. Schiffsstammdivision der Ostsee in Stralsund zugeteilt. Dort absolvierte er die übliche militärische Ausbildung, die er am 26. September 1935 als Oberfähnrich zur See beendete. Anschließend wechselte er zur U-Boot-Waffe über und wurde U-Schüler in Kiel. Vom 21. Dezember 1935 bis zum 30. September 1937 war Schulz anschließend Wachoffizier auf U 18 und U 12, wo er am 1. Januar 1936 zum Leutnant zur See beziehungsweise am 1. Oktober 1937 zum Oberleutnant zur See ernannt wurde. Vom 1. Oktober 1937 bis zum 4. Januar 1939 war er, durch einige Lehrgänge unterbrochen, als I. Wachoffizier auf U 33 tätig.

Vom 5. Januar bis zum 15. Oktober 1939 war Schulz Kommandant von U 10, mit dem er auf zwei Feindfahrten keine Erfolge erringen konnte. Zum 16. Dezember 1939 wurde er dann zum Kommandanten von U 64 ernannt. Mit U 64 fuhr Schulz im Zuge des Unternehmen Weserübung zu einer einzigen Feindfahrt ohne Erfolge aus. U 64 ging am 13. April 1940 im Herjangsfjord bei Narvik durch britische Fliegerbomben verloren. Schulz sowie 39 Mann seiner Besatzung konnten sich jedoch vor dem Untergang retten. Zunächst ohne Kommando, blieb Schulz bis zum 10. Juni 1940 bei der 2. U-Flottille „zur Verfügung“, bevor er am 11. Juni Kommandant von U 124 wurde. Mit U 124 lief er zu vier Feindfahrten aus, in deren Verlauf er 20 Schiffe mit 93.786 BRT versenken konnte. Dafür erhielt er am 4. April 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Zum 7. September 1941 gab Schulz das Kommando von U 124 an Johann Mohr ab und wurde zum 22. September Flottillenchef der 6. U-Flottille sowie zugleich auch Flottillenchef der 8. U-Flottille. Letzteres allerdings nur vom Oktober 1941 bis Januar 1942. Die Position als Flottillenchef der 6. U-Flottille hielt Schulz, der am 1. April 1943 zum Korvettenkapitän ernannt wurde, bis zum 3. Oktober 1943 inne. Danach war er bis zum 21. April 1945 Erprobungsleiter neuer U-Boote. Kurz vor Kriegsende wurde Schulz am 22. April 1945 noch zum Flottillenchef der 25. U-Flottille ernannt, wo er am 6. Mai 1945 in dieser Position in britischen Kriegsgefangenschaft geriet. Am 15. Juli 1945 wurde er aus dieser wieder entlassen.

1994 wurde seine Autobiografie Über dem nassen Abgrund im Verlag E.S. Mittler & Sohn veröffentlicht. Es wurden mehrere Auflagen und eine Taschenbuchausgabe im Ullstein-Verlag gedruckt. Außerdem wurde das Buch ins Englische und ins Tschechische übersetzt.

Auszeichnungen

Literatur

  • Rainer Busch und Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945. Mittler und Sohn, 2003, ISBN 3-8132-0515-0.

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