Eckwarden

Eckwarden

Der Ort Eckwarden liegt an der Südspitze der Halbinsel Butjadingen im Landkreis Wesermarsch, Niedersachsen, Deutschland. Das Dorf ist sehr von der Landwirtschaft geprägt.

Geschichte

Bereits lange vor der Entstehung des Jadebusens muss Eckwarden bereits existiert haben. Erste schriftliche Belege für das alte Wurtendorf stammen aus dem 12. Jahrhundert. Als Versammlungsort der Rüstringer taucht immer wieder der Name Eckwarderbrügge auf. Diese Versammlungen bestanden aus 16 Geschworenen, allesamt Amtsinhaber aus den Kirchspielen und zusammen übten diese Geschworenen eine Art Selbstverwaltung aus. 1398 wird Eckwarden von einem Häuptling namens Edo Wummeken regiert, dieser schließt einen Pakt mit Seeräubern. Etwa hundert Jahre später wird der Graf von Oldenburg alleiniger Herrscher über Butjadingen; die Oldenburger Grafen waren wichtige Deichbauer, außerdem bemächtigten sie sich auch der Kirchengüter Roddens und Inte bei Eckwarden.

Im Jahr 1745/46 wütet eine fürchterliche Seuche über ganz Butjadingen, dieser fallen 1680 Kühe, 281 Ochsen und 1137 Stück Jungvieh zum Opfer. Ein weiterer wichtiger Moment in der Geschichte Eckwardens ist der Bau von Batterien 1810 n. Chr. durch Napoleon. Diese fungierten als Stützpunkte der Blockade gegen englische Waren, da der Schmuggel zu dieser Zeit Hochkonjunktur hatte. Fast 50 Jahre später verkauft Oldenburg Eckwarderhörne an Preußen, 1937 gelangt es wieder zurück in oldenburgische Hände.

1907 stellt ein wichtiges Jahr dar, zu dieser Zeit beginnt der Bau der bekannten Butjenter Bahn. Zwei Jahre später fährt der erste Zug von Nordenham nach Eckwarderhörne, hiermit beginnt eine neue Zeit, Eckwarden erlebt einen deutlichen Aufschwung und einen wahren Bauboom. Während der Sommermonate erreicht die Butjenter Bahn Werte von über 20.000 Fahrgästen.

Auch Eckwarden wird ein Opfer des Krieges, 1943 zerstört ein Bombenangriff nicht nur Häuser in Eckwarden, sondern auch in der näheren Umgebung. Tagelang kämpft die Feuerwehr mit den Schäden des Angriffs, auch die Frauen, da viele Männer im Krieg sind.

In diesen Tagen können die Eckwarder Bürger den Sturmfluten trotzen, denn die Deiche geben Sicherheit und auch der Alltag ist nicht mehr von den Entbehrungen und der Not der letzten Jahrhunderte gekennzeichnet. Aufgrund der prägnanten Geschichte ist es heutzutage die Art der Eckwarder, das Leben aktiv zu gestalten.

Verkehrsanbindung

Fährverbindungen bestehen über die Weser von Nordenham nach Bremerhaven und in den Sommermonaten, über den Jadebusen von Eckwarderhörne nach Wilhelmshaven. Von Nordenham gibt es eine Bahnverbindung nach Bremen. Die Gemeinde ist über den Wesertunnel südlich von Nordenham an die A27 angeschlossen. Über Varel und Jadeberg gelangt man zur A29.

Weblinks

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