Zmaj (1929)

Zmaj (1929)

Die Zmaj (dt.: „Drache“) war ein U-Boot-Begleit- und Wasserflugzeugmutterschiff der Marine Jugoslawiens. Das Schiff wurde im April 1941 bei der deutschen Invasion Jugoslawiens erbeutet und dann in der Kriegsmarine unter dem Namen Drache eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Jugoslawischer Tender Zmaj

Das Schiff wurde 1928/29 auf der Deutschen Werft in Hamburg für die jugoslawische Marine gebaut. Es lief am 22. Juni 1929 vom Stapel und wurde 1930 in Dienst gestellt. Bei 76,5 m Länge, 13,7 m Breite und 3,60 m Tiefgang verdrängte es 1870 Tonnen. Der Antrieb bestand aus zwei Dieselmotoren mit zusammen 3260 PSe; die Höchstgeschwindigkeit betrug 15 Knoten. Das Schiff war mit zwei 8,35-cm-Geschützen und einer 4-cm-Zwillingsflak bewaffnet. Es hatte einem Kran mit einer Tragfähigkeit von 6,5 Tonnen. Ein Wasserflugzeug konnte entweder zerlegt im Hangar oder an Deck mitgeführt werden. 1936 wurde das dem Schiff zugeteilte Flugzeug von Bord gegeben und die Zmaj 1937 zum Minenleger umgebaut.[1]

Das Schiff war eine der größten Einheiten der jugoslawischen Marine und war bei der U-Boot-Flottille in Šibenik stationiert. Außer als Begleit- und Flugzeugmutterschiff wurde das Schiff auch für andere Aufgaben eingesetzt.

Luftwaffen- und Kriegsmarineschiff Drache

Die Zmaj fiel am 17. April 1941 in Split in deutsche Hände und wurde unter dem neuen Namen Drache zunächst von der Luftwaffe als Hilfs-Flugzeugrettungsschiff und dann als Truppentransporter genutzt. Nach einem Umbau im Jahr 1942 war die Drache mit zwei 8,8-cm-, fünf 3,7-cm- sowie 13 20-mm-Geschützen bewaffnet und wurde ab November 1942 von der Kriegsmarine als Minenschiff bei der 21. U-Jagdflottille in Piräus im besetzten Griechenland eingesetzt. Von November 1942 bis Februar 1943 war die Drache zwecks Erprobung im Fronteinsatz mit einem Hubschrauber Flettner Fl 282 ausgerüstet; dies gilt als der erste Kriegseinsatz von Bordhubschraubern der Marineflieger.

Am 22. September 1944 wurde die Drache im Hafen von Vathy auf der Insel Samos (Griechenland) bei einem alliierten Luftangriff durch Fliegerbomben getroffen. Das Schiff versank zwei Stunden später nach schweren Explosionen. Der Kommandant, Korvettenkapitän d.R. Joachim Wünning, war einer der elf Besatzungsmitglieder, die dabei ihr Leben verloren.

Einzelnachweise

  1. Dr. Z. Freivogel: Marine-Arsenal, Band 40, Kriegsmarine in der Adria 1941-45, PODZUN-PALLAS-VERLAG, 61200 Wölfersheim-Berstadt, 1998, Seite 21, ISBN 3-7909-0640-9

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