Dehmer Burg

Dehmer Burg

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Dehmer Burg
Wallrest, rechts der Abhang

Wallrest, rechts der Abhang

Entstehungszeit: La-Tène-Zeit
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Wallreste
Ort: Bad Oeynhausen-Dehme
Geographische Lage 52° 14′ 50,4″ N, 8° 51′ 44,1″ O52.2473398.862255Koordinaten: 52° 14′ 50,4″ N, 8° 51′ 44,1″ O

Die Dehmer Burg ist eine latènezeitliche Wallburg im Wiehengebirge oberhalb des Stadtteils Dehme der Stadt Bad Oeynhausen in Ostwestfalen. Sie entstand in der vorrömischen Eisenzeit (500 v. Chr. bis Chr. Geburt) und wurde archäologischen Untersuchungen zufolge noch bis in frühmittelalterliche Zeit im 7. Jahrhundert genutzt. Die spärlichen Fundstücke und die Bauweise lassen auf eine ursprüngliche Funktion als Fliehburg für die Bevölkerung schließen.

Beschreibung

Wallrest

Bei der Anlage handelte es sich um einen dreiecksförmigen Ringwall auf einer Bergkuppe auf etwa 100 m über NN am Südhang des Wiehengebirges. Sie hat Ausmaße von etwa 400 × 200 m und verfügt damit über eine Fläche von etwa 8 ha. Zwei Seiten der Bergkuppe sind durch tiefe und steile Bachschluchten geschützt, eine Seite liegt zum tief abfallenden Berghang. An der zum Berg gelegenen Südwestseite lag der Zugang mit dem Eingangstor. Er war durch einen tiefen Hohlweg erreichbar. Die Anlage wurde durch archäologische Ausgrabungen in den Jahren 1904 und 1986 untersucht. Dabei gab es nur spärliche Funde, was auf eine nur gelegentliche Nutzung als Fliehburg schließen lässt. Gefundene Tonscherben stammten aus der Zeit um 500 v. Chr. Auch wurden Fundamentreste von Palisaden aus Holz gefunden. Es wird daher vermutet, dass die Wälle mit Palisaden bestanden waren. Ebenso wird ein mit Palisaden befestigter Zugang zu den Quellen in den Bachschluchten angenommen.

Insgesamt scheint die Anlage in den Perioden der vorrömischen Eisenzeit, der sächsischen und der karolingischen Zeit genutzt worden sein. Mittels der Radiokarbonmethode untersuchte Holzkohlenreste wurden in das 3. bis 7. Jahrhundert datiert.

Die heutigen Reste der Befestigungsanlage bestehen aus den Erdwällen, die noch eine Höhe von etwa 1 m aufweisen. Die Anlage stellt heute ein Bodendenkmal dar.

Literatur

  • Torsten Capelle: Wallburgen in Westfalen-Lippe. Herausgegeben von der Altertumskommission für Westfalen, Münster 2010, ISSN 09396-4745, S. 22 Nr. FBW9 (Frühe Burgen in Westfalen Sonderband 1).

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