Custos armorum

Custos armorum

Der Custos armorum war in der römischen Legion ein Rang, dessen Inhaber für die Ausbesserung und Neuerstellung von Handwaffen zuständig war. Diesen Rang belegten manchmal Legionäre, die vor dem Eintritt in die Legion mit dem Beruf des Schmiedes vertraut wurden, oder Freiwillige die am Ort des Standpunktes der Legion lebten, und als Tagelöhner bei den Armeen angeworben wurden. Der Custos armorum war in der Hierarchie der Legion sehr angesehen, da die Soldaten auf seine perfekte Arbeit in der Schlacht angewiesen waren. Er verdiente auch eineinhalbmal so viel wie ein Durchschnittslegionär, da er für die Feldschmiede und das Brennmaterial selbst aufkommen musste. Diese Schmiede waren vor allem für die Reparatur der Ausrüstung zuständig, die Massenproduktion der Waffen und Rüstungen fand in großen Schmiedkomplexen in den Rekrutierungsstädten des römischen Reiches statt (also hauptsächlich im heutigen Italien).

Geschichte

Durch die Waffenwarte, die auch für die Ausbesserungen der Metallrüstungen verantwortlich waren, wurden auch viele Änderungen in der Ausrüstung der Legionen eingeführt. So wurde der Schienenpanzer (lorica) vor allem wegen der geringen Reparaturskosten in der Kaiserzeit eingeführt. Dieser Panzer zeigt auch die Einflüsse aus anderen Armeen in die römische Militärausrüstung, welche die Anwerbung von nichtrömischen Schmieden beweist.

Das Pilum war ein Zeugnis aus der Zusammenarbeit der Custos armorum und den Feldherren: Ihre Spitze verbog sich beim Aufprall und machte den Speer für den Gegner unbrauchbar. Nach der Schlacht war es den Schmieden ein Leichtes, die eingesammelten Spitzen wieder geradezubiegen, da wie bei Julius Cäsar die Spitze aus ungehärtetem Stahl bestand, oder wie später beim zweiten Verbindungsloch ein Holzstift eingesteckt wurde, der beim Aufprall zersplitterte und für den Feind auch unbrauchbar wurde.

Weblinks

Literatur


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