Willicher Fleuth

Willicher Fleuth
Willicher Fleuth
Flöthbach, Flöth
Die Flöth im Bereich des Vorster Mühlenbroichs

Die Flöth im Bereich des Vorster MühlenbroichsVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 286162
Lage Kreis Viersen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Flusssystem MaasVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Abfluss über Zweigkanal (Kanal III3b) → Niers → Maas → Nordsee
Quelle bei Willich-Wekeln
51° 15′ 13″ N, 6° 32′ 32″ O51.2535286891676.542294025421138
Quellhöhe ca. 38 m ü. NN[1]
Zusammenfluss bei Hußhof (an der Stadtgrenze Viersen / Tönisvorst) mit der Hofflöth zum Zweigkanal
51.301246950386.396274566650433

51° 18′ 4″ N, 6° 23′ 47″ O51.301246950386.396274566650433
Mündungshöhe ca. 33 m ü. NN[1]
Höhenunterschied ca. 5 m
Länge 13,1 km[2]
Einzugsgebiet 70,87 km²[2]

Vorlage:Infobox Fluss/ABFLUSS_fehlt

Mittelstädte Willich, Tönisvorst
Einwohner im Einzugsgebiet ca. 75 000

Die Fleuth (gesprochen: [fløːt]) ist ein Bachlauf im Gebiet des Kreises Viersen in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Synonyme

Für den kleinen Bach sind, selbst amtlich, gleich mehrere Namensvariationen, teilweise auch noch in verschiedenen Schreibweisen, im Umlauf:

  • Willicher Fleuth[2] (amtlich) oder Willicher Flöth
  • einfach nur Fleuth oder Flöth
  • Flöthbach [1][3][4] (amtlich) oder Fleutbach
  • für den Tönisvorster Abschnitt gelegentlich auch die Bezeichnung Bruchflöth[3] oder Bruch-Flöth[5] (beides jeweils amtlich)
  • im 17. Jahrhundert noch «Flüeth» oder «Flueth»[6]
  • im 19. Jahrhundert dann auch Vluyt Bach[7] (amtlich)

Verlauf

Von der Quelle bis zum Klörather Steg

Die Flöth entspringt heute südöstlich von Willich-Wekeln (in der Nähe des Broicherhofs), früher lag die Quelle wohl einige km weiter östlich in der Dickerheide[8], dieser Zulauf ist offenbar inzwischen verlandet.

Sie fließt dann zunächst südlich am in den letzten Jahren neu entstandenen Willicher Stadtteil Wekeln vorbei in Richtung Westen.

Im Bereich Gallbruch wird sie kurz vor der A44 von dem aus Richtung Norden zufließenden Münchheider Graben gespeist.

Nach Unterquerung der Autobahn fließt sie zunächst nördlich von Neersen-Klein Jerusalem unter der L361 (Hauptstraße) hindurch, schließlich südlich am Anrather Außenbereich Donk vorbei weiter Richtung Westen bis zur Unterquerung der Neersener Straße, jenseits der sie sich, südwestlich der Anrather Donk-Siedlung, Richtung Nordwesten wendet.

Die stark verkrautete Flöth südwestlich des Anrather Flöthhofs

Ihr weiterer Verlauf führt nun durch die südlichen Anrather Außenbereiche hindurch, südwestlich des Flöthhofs und der Eschert, nordöstlich von Vennheide und wieder südwestlich der Hochheide, bis zum Regenrückhaltebecken am Klörather Steg.

Bis hierhin ist die Flöth stark verkrautet, führt allgemein nur wenig Wasser und trocknet immer wieder aus. Durch die Wasserzufuhr aus dem Anrather Regenrückhaltebecken am Klörather Steg wird die Situation nun deutlich besser:
Bachabwärts ist die Flöth von hier ab ein meist ausreichend bis gut mit Wasser gefüllter Bachlauf, wie es auf einigen Bildern auch zu sehen ist.

Vom Klörather Steg bis zur Mündung

Im Anschluss an diese Anlage behält die Flöth ihre nordwestliche Fließrichtung zunächst bei, unterquert als nächstes zuerst die Anrather Brückenstraße und dann sofort die Eisenbahnstrecke Krefeld–Viersen–Mönchengladbach.

Die Flöth westlich von Anrath

Damit hat die Flöth nun das Willicher Stadtgebiet verlassen und fließt jetzt nach Tönisvorst hinein, wobei die Fließrichtung hier zunächst mehr westwärts gerichtet zu sein scheint.

Wenige Meter nördlich des Schloßmacher-Hofes im Bereich des Vorster Mühlenbroichs knickt die Flöth dann ziemlich unvermittelt nahezu rechtwinkelig nach rechts ab und fließt erst einmal ein kurzes Stück Richtung Norden weiter.

Hier fällt Ihr dann als nächstes, etwas westlich von Anrath, der Anrather Graben zu, der auch als Anrather Bach [4] bezeichnet wird.

Am Zufluss des Anrather Grabens knickt die Flöth wieder etwas nach links ab, fließt von hier an etwa in Richtung Nordnordwest, wobei sie sich allmählich dem Ort Vorst nähert.

Fahrrad-Viadukt über die Flöth westlich von Haus Donk bei Vorst

Ungefähr 800m bachabwärts mündet dann nach dem Anrather Graben auch der Votzhöfer Graben von rechts in die Flöth.

Nach weiteren etwa 200 m erfolgt, gleichfalls von rechts, ein Zufluss aus der Wassergrabenanlage vom östlich der Flöth gelegenen Haus Donk bei Vorst, nicht zu verwechseln mit dem Haus Donk am Anrather Friedhof.

Vom Vorster Haus Donk kommend, verläuft auch ein Radweg über einen etwas originellen Viadukt über den Flöthbach hinweg, wie er im nebenstehenden Bild zu sehen ist.
Die Flöth-Unterquerung der ehemaligen KEG-Eisenbahntrasse zwischen Vorst und Süchteln

Kurz vor dem Ortseingang von Vorst unterquert die Flöth dann endlich die L 475 (Süchtelner Straße) und richtet anschließend ihren Lauf wieder mehr nach links, so dass sie von hier ab etwa in westnordwestlicher Richtung weiterfließt.

Ihr weiterer Weg führt dabei nun am südwestlichen Rand des Vorster Sportplatzes vorbei und entfernt sich dann wieder von der Ortschaft Vorst.

Etwa ein Kilometer weiter bachabwärts erfolgt dann als nächstes die Unterquerung der inzwischen zu einem Fahrradweg umgebauten KEG-Bahntrasse von Viersen nach St.Tönis (Bild).

Ungefähr 650 m weiter erfolgt, etwas östlich des bereits auf Viersener Stadtgebiet liegenden Hußhofs, der Zusammenfluss mit der Hofflöth zum Zweigkanal.

Hofflöth, Schüpp und Zweigkanal

Der Zusammenfluss von Flöth und Hofflöth

Der Verlauf der Flöth hat sich, zumindest zwischen der heutigen Quelle bei Willich-Wekeln und dem Zusammenfluss mit der Hofflöth in der Nähe des Hußhofs, in den letzten 200 Jahren nicht wesentlich geändert[8][9][10].

Ganz anders verhält es sich mit der Hofflöth, mit der die Flöth schließlich zusammenfließt.

Ursprünglich mündete die Flöth bei Hußhof in einen Bachlauf Namens „Schüpp“[11].

Die Schüpp mündete wiederum damals in der Nähe der Burg Uda bei Oedt in die Niers, deren Flussbett dort einst weiter östlich lag als heute, und fiel schließlich den ab Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführten umfangreichen Begradigungen und Bachbettverlegungen in ihrem ursprünglichen Fließbereich (einschließlich der späteren Niers-Begradigung um 1930) allmählich zum Opfer.

So reichte das Bachbett 1844 noch von Oedt bis in den damaligen Hoffbroich südlich von Anrath, um 1900 wird nur noch ein Seitenarm des inzwischen angelegten Zweigkanals in der Nähe von Oedt als „Schüpp“ ausgewiesen, auf späteren Karten fehlt die Schüpp ganz.

Statt dessen wird die begradigte und z.T. verlegte frühere Schüpp von der Flötheinmündung bei Hußhof bachaufwärts heute als „Hofflöth“ und bachabwärts als „Zweigkanal“ bezeichnet. Hofflöth und Zweigkanal bilden zusammen den Kanal III3b.

Im Bereich von Clörath sind Teile des früheren Bachbetts der Schüpp als Seitenarm des Kanals III3b / Hofflöth noch vorhanden, werden aber in amtlichen Gewässerkarten als N.N. (ohne Namen) ausgewiesen.

Daten und Charakter

Das Ufer des Flöthbachs nahe dem Vorster Haus Donk

Die Flöth hat eine Länge von gut 13 Kilometer und ihr Einzugsgebiet ist etwa 71 Quadratkilometer groß[2].

Sie wird an ihrem Oberlauf (bis etwa Fluss-km 10) als Gewässer des Typs 19 (Kleines Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern) und an ihren Unterlauf als Gewässer des Typs 18 (Löss-lehmgeprägter Tieflandbach) eingestuft[12].

Ihre Gewässergüte liegt zwischen der Güteklasse II und II-III[13].

Biosphäre

An dem Bachufer wachsen Kopfweiden, welche ein natürliches Milieu für Fledermäuse und Steinkäuze bilden. Auch andere Vogelarten wie Zaunkönig, Bachstelze und Gartenrotschwanz sind dort anzutreffen[14].

Bei einer Begehung im September 2010 ließen sich östlich der Anrather Brückenstraße eine Nutria, im Bereich des Vorster Mühlenbroichs viele Frösche beobachten.

Als Unterwasserbewuchs findet man meistens Wasserstern, teilweise auch Wasserpest.

Zuflüsse

  • Münchheider Graben (rechts)
  • Anrather Graben (rechts)
  • Votzhöfer Graben (rechts)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Top 50 NRW - Amtliche Topographische Karten Nordrhein-Westfalen 1:50000 (CD-Rom), Version 3.0, Herausgegeben 2000 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln)
  2. a b c d Gebietsverzeichnis zur Gewässerstationierungskarte des Landes Nordrhein-Westfalen
  3. a b Kreiskarte 1:50000, Nr. 34 (Kreis Viersen / Stadt Krefeld), 5. Auflage 1975, herausgegeben 1954 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln)
  4. a b Topografische Karte 1:25000, Blatt 4704 (Viersen), Land Nordrhein-Westfalen 2010
  5. Preußische Kartenaufnahme 1:25000 -Neuaufnahme (1892)-, Blatt 4604 (Kempen), Nachdruck herausgegeben vom Land Nordrhein-Westfalen (Bezirksregierung Köln)
  6. Delineatio des Ambts Oedt (Karte des Amtes Oedt)
  7. Preußische Kartenaufnahme 1:25000 -Uraufnahme (1844)-, Blatt 4704 (Viersen), Nachdruck herausgegeben 1991 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln)
  8. a b Kartenaufnahme der Rheinlande 1:25000 durch Tranchot und v. Müffling (1803-1820), Blatt 43 (Osterath), Nachdruck herausgegeben 1966 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln)
  9. Kartenaufnahme der Rheinlande 1:25000 durch Tranchot und v. Müffling (1803-1820), Blatt 35 (Kempen), Nachdruck herausgegeben 1971 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln)
  10. Kartenaufnahme der Rheinlande 1:25000 durch Tranchot und v. Müffling (1803-1820), Blatt 42 (Viersen), Nachdruck herausgegeben 1966 vom Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn-Bad Godesberg (jetzt: Bezirksregierung Köln)
  11. Die Gerichtsbarkeit im Amt Oedt
  12. Oberflächenwasserkörper im Teileinzugsgebiet Niers (Herausgeber: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen)
  13. Ausgangssituation Gewässergüte, Gewässerstrukturgüte und Fische im Teileinzugsgebiet Niers (Herausgeber: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen)
  14. NABU Gruppe Willich: Das Steinkauzprojekt

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