Burchard II. von Blankenburg

Burchard II. von Blankenburg

Burchard II. von Blankenburg († 27. April oder 18. Mai 1305 in Magdeburg) war Erzbischof von Magdeburg.

Leben

Burchard war der Sohn des Grafen Siegfried II. von Blankenburg und der Gräfin Mechthild von Wohldenberg. Er war als nachgeborener Sohn schon früh zum geistlichen Stande bestimmt. Um seine Pfründe zu sichern, übernahm er eine Vielzahl geistlicher Ämter. So wurde er am 21. April 1275 Domherr in Magdeburg, 1277 Domherr in Halberstadt, 1288 Domherr in Hildesheim, am 6. März 1288 Propst von Nienburg, 24. November 1289 Domkämmerer in Magdeburg, 1295 Archidiakon von Langen-Weddingen und Ende Januar 1296 erfolgt seine Wahl zum Erzbischof von Magdeburg.

Nachdem er am 12. Juli 1296 in Rom von Bonifatius VIII. die päpstliche Bestätigung mit dem Pallium erhalten hatte, erging es ihm wie seinen Vorgängern. Er hatte mit dem Adel zu kämpfen, wobei die auf seiner Seite stehenden Magdeburger Bürger die Burg Randau zerstörten. Wie zur Zeit seines Vorgängers im Jahre 1285, fand auch unter ihm im Jahre 1301 eine Judenverfolgung statt. Im selben Jahr verkaufte er dem Wettiner Dietrich IV. von Thüringen wiederkäuflich die Schlösser Droissig und Burgwerben für 2000 Mark Stendalisches Silber, die später nicht eingelöst wurden.

Die Finanznot des Erzstifts dauerte auch unter Burchard an, so dass er genötigt war, verschiedene Güter zu veräußern. So verkaufte er für 1000 Mark Silber das Dorf Unseburg an das Kloster Riddagshausen und löste dafür das versetzt gewesene Schloss Sommerschenburg ein. Seinem persönlichen Charakter werden manche Tugenden, besonders Wohltätigkeit und Uneigennützigkeit, zugeschrieben.

Legende

Einst trieben böse Geister im See von Neuendorf ihr Unwesen gegen Fischer und Schiffer. Als dies Burchard zu Ohren kam, begab er sich dort hin, segnete den See und vertrieb damit die Geister, so dass man von keinem Unglücksfall mehr hörte. Daher wird der See noch heute Heiliger See genannt.

Literatur

  • Gottfried Wentz, Berent Schwineköper: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Das Erzbistum Magdeburg Band. 1, Erster Teil. Das Domstift St. Moritz in Magdeburg. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1972, ISBN 3-11-001811-X.
  • Heinrich Rathmann: Geschichte der Stadt Magdeburg von ihrer ersten Entstehung an bis auf gegenwärtige Zeiten. Verlag Johann Adam Creutz, Magdeburg 1806, Bd. 4, Heft 1, S. 203. (online)
  • Friedrich Wilhelm Ebelin: Die deutschen Bischöfe bis zum Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Verlag Otto Wiegand, Leipzig 1858, 2. Bd., S. 37
  • Ferdinand Albrecht Wolter: Geschichte der Stadt Magdeburg von ihrem Ursprung bis auf die Gegenwart. 3. Auflage. Faberische Buchdruckerei, Magdeburg 1901, S. 45.
  • Regina-Bianca Kubitscheck: Burchard II. von Blankenburg. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 31, Nordhausen 2010, ISBN 978-3-88309-544-8, Sp. 226–228.


Vorgänger Amt Nachfolger
Erich I. von Brandenburg Erzbischof von Magdeburg
12951305
Heinrich II. von Anhalt

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