Blasiuskapelle (Dornburg)

Blasiuskapelle (Dornburg)
Die Blasiuskapelle

Die Blasiuskapelle ist eine Kapelle auf dem Blasiusberg (veraltet auch Clesberg genannt) nahe dem Ort Frickhofen, einem Ortsteil der Gemeinde Dornburg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Möglicherweise befand sich an dem Ort vor der Kapelle eine heidnische Kultstätte. Darauf lässt ein gefundener Fels schließen, in den eine Rinne und mehrere runde Vertiefungen eingemeißelt sind, und der möglicherweise ein alter Opferstein ist.

Die erste hölzerne Kapelle an dieser Stelle bestand spätestens ab 630 und war dem Heiligen Michael geweiht. Am Anfang des 10. Jahrhunderts wurde ein Kirchspiel mit dieser Kapelle als Zentrum eingerichtet, dessen Friedhof sich auf dem Berg befand. Um 1150 entstand eine steinerne Kirche. Deren Kollatoren waren anfänglich die Grafen von Nassau, bis Graf Heinrich der Reiche die Kirche 1231 dem Deutschen Orden schenkte. Die Deutschordensherren blieben bis zur Reformation Patronatsherren. Dann verkaufte Fürst Moritz Heinrich von Nassau-Hadamar den Berg samt Kirche und allem Zubehör für 105 Reichstaler am 21. Juni des Jahres 1657 an die Gemeinde Frickhofen.

Die Kirche auf dem Blasiusberg war lange Zeit Pfarrkirche für die umliegenden Dörfer Frickhofen, Dorndorf, Langendernbach, Dorchheim, Mühlbach, Waldmannshausen und seit 1667 auch für Wilsenroth, ehe die Pfarrrechte 1746 an die damals neu errichtete und größere Martinskirche in Frickhofen übergingen. Infolge seiner gesunkenen Bedeutung verwahrloste der Kirchenbau, so dass die Herzoglich-Nassauische Regierung im Jahr 1816 bereits den Abbruch verfügen wollte, aber der damalige Frickhofener Pfarrer und spätere Bischof von Limburg, Johann Wilhelm Bausch, konnte den Abbruch verhindern.

Ab 1869 erfolgte ein Umbau auf dem Blasiusberg, der einer romanischen Pfeilerbasilika nachempfunden wurde, und der Kirche ihre heutige Gestalt gab. Der Chorraum ist die einzige größere Bausubstanz, die noch von der alten Kapelle stammt. Zur Innenausstattung gehören ein Hochaltar aus der Zeit um 1650 und ein barocker Marienaltar aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Am 29. September 2008 wurde die Kapelle von selbsternannten Heiden verwüstet.[1]

Einzelnachweise

  1. Kath.net: Kirchenschändung am Blasiusberg 30. September 2008

Weblinks

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