Wetterburg (Burganlage)

Wetterburg (Burganlage)
Wetterburg
Die Wetterburg bei Bad Arolsen

Die Wetterburg bei Bad Arolsen

Entstehungszeit: 1306
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine (Kernburg);
Erhalten oder wesentliche Teile erhalten (Vorburg)
Ständische Stellung: Adel, Klerus
Bauweise: Fachwerk (Vorburg)
Ort: Wetterburg
Geographische Lage 51° 23′ 11,1″ N, 9° 3′ 39,3″ O51.3864166666679.0609166666667225Koordinaten: 51° 23′ 11,1″ N, 9° 3′ 39,3″ O
Höhe: 225 m ü. NN
Wetterburg (Hessen)
Wetterburg
Wetterburg, Stich von Wilhelm Dilich, 1605

Die Wetterburg ist eine Burganlage im Ortsteil Wetterburg der Stadt Bad Arolsen im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Sie liegt am nördlichen Ortsende von Wetterburg, circa 300 Meter nordnordwestlich des Twistesee-Staudamms, der zwischen 1973 und 1978 errichtet wurde.

Geschichte

Graf Heinrich IV. von Waldeck ließ die Burg im Jahre 1306 auf einem Felssporn zwischen Aar und Twiste errichten. Der Bau war seine Reaktion darauf, dass im Jahre 1304 Volkmarsen und die Kugelsburg an den Erzbischof von Köln, Heinrich II. von Virneburg, verpfändet worden waren. Der Erzbischof wiederum fühlte sich durch den Bau der Burg provoziert. Es kam zu einem Gerichtsverfahren und anschließend noch einmal zu einem Schiedsverfahren. Am 15. August 1325 einigte man sich darauf, dem Kölner Erzbischof die Hälfte der Wetterburg als Besitz zuzusprechen. Beide Seiten durften sich in einer Auseinandersetzungen gegeneinander nicht der Burg bedienen. Ein Teil der Burg wurde Köln 1327 übergeben. Bei einem weiteren Streit 1346 wurde diese Lösung bekräftigt. Der gemeinsame Besitz dauerte bis 1454. Danach kam es zu zahlreichen Besitzwechseln.

Götz von Berlichingen lauerte dem Grafen Philipp II. von Waldeck im März 1516 vor der Burg auf und entführte ihn gegen Lösegeld; das führte 1518 zu seiner zweiten Ächtung.

Ein Stich von Wilhelm Dilich aus dem Jahre 1605 stellt die Burg mit zwei fast gleich großen Wohngebäuden dar. Im 17. Jahrhundert verfiel die Burg und wurde schließlich als Steinbruch genutzt. Sie soll bereits im Dreißigjährigen Krieg nur noch eine Ruine gewesen sein. Der Burgtorturm stürzte im Jahre 1801 ein und wurde danach abgetragen.

Ludwig Bechstein berichtete im 19. Jahrhundert, laut einer Sage spuke auf der Burg „ein Geist in Gestalt einer Branntweinstonne“.

Um die Vorburg, ein 1576 errichtetes repräsentativen Gebäude aus Stein und Fachwerk, bildete sich die Ortschaft Wetterburg als ehemalige Burgfreiheit. In der Vorburg befindet sich heute ein Gastronomiebetrieb.

Literatur

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6 S. 135f.
  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990 ISBN 3-89214-017-0, S. 20-21.

Weblinks


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