Eilhausen (Bad Arolsen)

Eilhausen (Bad Arolsen)

Eilhausen ist ein landwirtschaftlich genutztes Gut im Tal der Orpe in der Nähe des Ortsteils Kohlgrund der Stadt Bad Arolsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Das Gut steht an der Stelle eines ehemaligen Wasserschlosses der Grafen von Waldeck, dessen Kern von der Abtei Corvey errichtet wurde und das im Jahre 1125 erstmals erwähnt und wohl ab 1339 im Besitz der Waldecker Grafen war.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1021 schenkte Graf Dodiko seine Besitzungen zu Eilhausen dem Kloster Abdinghof in Paderborn. Im Jahr 1113 besaß das Kloster Corvey einen Zehnten in Eilhausen; im 14. Jahrhundert hielten die Herren von Brobeck diesen von Corvey zu Lehen. 1515 übergab das Kloster Obermarsberg mit Genehmigung des Corveyer Abts seinen Anteil an der Wüstung Eilhausen an den Grafen Philipp III. von Waldeck.

1537 wird Eilhausen als Meierei mit rund 347 Morgen Größe erwähnt. Im gleichen Jahr wird erstmals auch das Schloss Eilhausen erwähnt, das zu dieser Zeit von einer im Jahre 1750 eingeebneten Graft umgeben war. Das genaue Baudatum des Schlosses ist nicht bekannt. An einem ehemaligen Stallgebäude ist das Jahr 1542 erwähnt, und vermutlich wurde das Schloss um 1539 fertiggestellt und von Graf Wolrad II. (1509-1575), dem Stammvater der mittleren Linie des Hauses Waldeck-Eisenberg, erbaut. Das Schloss war fast dreißig Jahre lang, von 1547 bis zu seinem Tod im Jahre 1575, Residenz Wolrads, der in Eilhausen geboren wurde und auch dort starb.

Bis 1816 war Eilhausen Sitz eines der neun Ämter, in die die Grafschaft Waldeck gegliedert war. Als diese dann zu fünf Oberämtern zusammengelegt wurden, wurden die Ämter Rhoden und Eilhausen zum Oberamt der Diemel vereinigt, mit Sitz in Rhoden.

Von dem ehemaligen Schloss ist heute nichts mehr geblieben. Bereits 1656 soll Graf Georg Friedrich von Waldeck seinen Baumeister angewiesen haben, dass Schloss abzureißen. An seiner Stelle wurde im Jahre 1816 das heutige Gutshaus erbaut. Das Gut war bis zum Ende des Fürstentums Waldeck-Pyrmont nach dem Ersten Weltkrieg waldecksche Staatsdomäne. Der letzte regierende Fürst zu Waldeck und Pyrmont, Friedrich, erhielt nach seiner Abdankung, per Vergleich mit dem Landtag des Freistaats Waldeck im Jahre 1920, den Nießbrauch des Arolser Schlosses sowie das Eigentum am Forst Arolsen und der Domäne Hünighausen; letztere wurde dann gegen die Domäne Eilhausen umgetauscht. Das Gut ist seitdem im Besitz des Hauses Waldeck-Pyrmont, ist jedoch heute verpachtet.

Zukunftspläne

Seit 1990 gibt es Bemühungen, den Gutshof in ein Golfhotel mit Golfplatz umzubauen. Ein erster Versuch, bei dem ab August 2000 die ersten Erdarbeiten durch die BVG-Freizeitanlagen GmbH durchgeführt wurden, musste schon im folgenden Jahr auf Grund finanzieller Schwierigkeiten abgebrochen werden. Seitdem wird das damals grob modellierte Gelände wieder teilweise landwirtschaftlich genutzt. Dennoch bestehen weiterhin Pläne, Investoren für ein Projekt mit Golfhotel, einer 18-Loch- und einer 9-Loch-Anlage zu gewinnen.

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Quellen

  • Louis Curtze: Geschichte und Beschreibung des Fürstentums Waldeck, Arolsen, 1850.
  • Staatsarchive Marburg und Münster.

Weblinks


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