Warne Marsh

Warne Marsh

Warne Marion Marsh (* 26. Oktober 1927 in Los Angeles; † 18. Dezember 1987[1] ebenda) war ein stilistisch wichtiger amerikanischer Jazz-Saxophonist der Cool Jazz-Ära.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Klavierunterricht im Alter von 10 Jahren beginnt Warne Marsh in der North Hollywood Junior High School Altsaxophon zu lernen, wechselt aber bald zum Tenor. Bei seltenen Gelegenheiten spielt er auch Bassklarinette. Mit 15 wirkt er in einer erfolgreichen Jugendband mit, den Hollywood Canteen Kids. Während des Zweiten Weltkriegs haben die jungen Musiker viele Auftritte, auch weil die erwachsenen Profimusiker oft eingezogen werden und in der Army beschäftigt sind. Warne Marsh wird bei diesen Konzerten oft als Solosaxophonist „gefeatured“. 1944/45 spielt er bei den Teen-Agers, in einer wöchentlichen Radioshow von Hoagy Carmichael. Im August 1945 schreibt er sich an der University of Southern California ein. 1946/47 leistet er seinen zweijährigen Wehrdienst, er ist stationiert in Virginia und New Jersey. Dort hört er zum ersten Mal von Lennie Tristano, einem blinden Pianisten, der in New York lebt und unterrichtet. Er nimmt Kontakt zu ihm auf, erhält sporadisch Unterricht und spielt regelmäßig in seiner Gruppe.

Über viele Jahre hinweg ist Marsh immer wieder in New York, um bei seinem Mentor Lennie Tristano zu studieren. Nach anfänglichen Erfolgen in Bands mit Tristano und anderen Tristano-Schülern, nach zahlreichen Konzerten und Aufnahmen zieht sich Warne jahrelang aus der Öffentlichkeit zurück, übt und studiert in relativer Abgeschlossenheit. Erst 1969, nachdem er schon beinahe in Vergessenheit geraten ist, macht Marsh Aufnahmen unter eigenem Namen; in Quartettbesetzung entsteht das Album Ne Plus Ultra. Er wird einem größeren Publikum mit der Band Supersax bekannt, spielt viele Konzerte in verschiedenen Besetzungen, tourt durch Europa und hält sich längere Zeit zum Spielen und Unterrichten in Skandinavien auf, wo sein Spiel mehr geschätzt wurde als in den USA.

Nach einem ersten Herzanfall raten ihm Ärzte vergeblich, von Drogen und Alkohol abzusehen und am besten auch das Saxophonspiel einzustellen. Am 18. Dezember 1987 erliegt Warne Marsh einem zweiten Herzinfarkt.

Aus der Ehe mit Geraldine Elmore (Hochzeit 1964) gingen zwei Söhne hervor, Casey und Jason.

Karriere als Jazzmusiker

Am 4. März 1949 ist Warne Marsh das erste Mal mit Tristano im Studio. Die Platte unter dem Titel Crosscurrent mit Tristano, Lee Konitz (as), Billy Bauer (guit), Arnold Fishkin (b) und Harold Granowsky (dr) stößt teils auf Begeisterung, teils auf Unverständnis. Noch extremer sind die gegensätzlichen Meinungen, als kurz darauf die Aufnahmen „Intuition“ und „Digression“ des Tristano Sextetts erscheinen. Es handelt sich hierbei größtenteils um Stücke in freier Form, ohne Vorgabe von Melodie, Harmonie, Rhythmus, im Grunde um die ersten freien Improvisationen (noch vor dem später aufkommenden „Free Jazz“).

In den nächsten Monaten ist Marsh häufig im Studio, entweder mit Tristano oder mit Lee Konitz als Bandleader. Das Repertoire beinhaltet in der Regel Standards mit neuen Melodien, so z.B. „Fishin‘ Around“ (Fishkin) über die Harmonien von „I Never Knew“, „Marshmallow“ (Marsh) über Cherokee, „Tautology“ (Konitz) über „Idaho“ oder „Sound-Lee“ (wieder Konitz) über „Too Marvelous for Words“. Warne Marsh ist bei diesen anfänglichen Studioaufnahmen wenig als Solist zu hören; er fungiert als „sideman“ und wird in den Kritiken kaum erwähnt. Auch als er solistisch aktiver wird, steht er oft im Schatten seines Altsaxophonkollegens Lee Konitz, der Publikum und Kritiker mehr beeindruckt und als weniger „unterkühlt“ oder in sich gekehrt empfunden wird.

Zu den Aufnahmen kommen zahlreiche Konzerte wie z.B. im New Yorker Club „Birdland“ (direkt zur Eröffnung), im „Clique“, aber auch auf dem Newport Jazz Festival und in der Carnegie Hall. Bis 1952 erscheint Warne Marsh ausschließlich im Tristano-Kontext. Eine Ausnahme bildet eine relativ kommerzielle Produktion im April 1951, mit Kai Winding und Billy Taylor; eine Live-Aufnahme aus Toronto von 1952 mit dem Tristano Quintett wird erst 1982 veröffentlicht. Dass seine Kritiken bis dahin nie besonders großartig ausfallen, gerade im Gegensatz zum vielbeschäftigten und vielgelobten Lee Konitz, liegt sicher zum Teil an Marshs sehr zurückhaltendem Charakter. Er wird als unwahrscheinlich schüchtern beschrieben, äußert sich anscheinend selten, wenn überhaupt mit wenigen, lakonischen Worten. Teilweise stößt sein leises Spiel mit den charakteristischen Verschleppungen auch auf Unverständnis. Danach verbringt er einige Jahre in Isolation.

Trotz seiner relativen Abgeschiedenheit erscheint Warne Marsh in der Zeitschrift Metronome von 1951 bis 1953 unter den „Saxophonisten des Jahres“ immerhin an vierter Stelle, hinter Flip Phillips, Lester Young und Stan Getz. Dennoch bekommen andere Tristano-Schüler in der Regel mehr Presse und Aufmerksamkeit. 1955 hat sich Marsh so weit zurückgezogen, dass ein Leserbrief im Metronome sogar beinahe Besorgnis ausdrückt: „Where is Warne Marsh?“ fragt ein Leser aus Ohio. Viele führen Marshs Abgeschiedenheit auf Lennie Tristanos starken, anti-kommerziellen Einfluss zurück.

Im Juni 1955 bricht Marsh dank Lee Konitz sein Schweigen und macht mit seinem langjährigen Kollegen eine seiner wichtigsten Aufnahmen für die Platte Lee Konitz With Warne Marsh. Die Band setzt sich wieder hauptsächlich aus Tristano-Anhängern zusammen, dem Pianisten Sal Mosca und dem Gitarristen Billy Bauer. Ungewöhnlicherweise sind Schlagzeug und Bass aber mit Kenny Clarke und Oscar Pettiford besetzt, die bisher nicht mit Tristano assoziiert wurden; auch wird entgegen der Tristano-Gewohnheiten ein Blues eingespielt. Das Album gilt heute als ein Klassiker des Cool Jazz. Die hervorragend und etwas ungewohnt besetzte Rhythmusgruppe spornt die Musiker zum intensiven Zusammenspiel und zu Improvisationen an, die im Gegensatz zu früheren Aufnahmen als „wärmer“ empfunden und begeistert aufgenommen werden. Als relative Neuheit gibt es auf der Platte Stücke, in denen Marsh und Konitz kollektiv improvisieren und ihre geschulten Fähigkeiten im Bezug auf Intuition und Kontrapunkt deutlich werden. Die Platte, die bei einem Teil der Hörer und Kritik lobend aufgenommen wird, erzeugt bei anderen allerdings ein Missverständnis: Konitz und Marsh beginnen das Charlie Parker-Stück „Donna Lee“ einen Taktschlag früher („1und“ anstatt „2und“), führen die Melodie verschoben fort, bis sie nach der letzten Phrase durch zwei eingefügte Zusatz-Achtel wieder exakt enden. Diese trickreiche, absichtliche Variation wird teilweise als Fehler, als „Verspieler“ durch Unfähigkeit der Musiker missinterpretiert.

Im August 1955 beendet Marsh seine Studien bei Tristano und zieht wieder nach Los Angeles. Er spielt diverse Konzerte mit Lee Konitz in Hollywood und tritt gelegentlich mit dem Bassisten Leroy Vinnegar und variierenden Schlagzeugern (z.B. Shelly Manne oder Frank Butler) im Trio auf. Außerdem arbeitet er im Quintett mit dem Tenorsaxophonisten Ted Brown, dem Pianisten Ronnie Ball, dem Bassisten Ben Tucker und dem Schlagzeuger Jeff Morton. Es wird berichtet, dass Marsh selbstbewusster und mehr im Vordergrund zu hören war als im Zusammenhang mit Lennie Tristano. Er bekommt auch zum ersten Mal gute und aufmerksame Kritiken, die im Gegensatz zu seiner Zeit in New York ihn selbst als Musiker würdigen statt als Schüler Tristanos oder als Kollegen von Lee Konitz.

Im Oktober 1956 nimmt Marsh mit dem Quintett unter seinem Namen die Platte Jazz of Two Cities auf. Mit dem Namen spielt er auf seine Wohnorte New York (als Stadt der wichtigsten Einflüsse und Eindrücke) und Los Angeles (als Stadt seiner Geburt und der persönlichen Entwicklung) an. Der Kritiker Nat Hentoff beschreibt das Spiel der beiden Saxophonisten als sehr ideenreich, einfühlsam, fließend und technisch versiert. Lennie Tristano rühmt das Album als eines der originellsten in Hinsicht auf Swing, Improvisation, Einfallsreichtum. Warne Marsh selbst ist allerdings unzufrieden, da die Produzenten die Aufnahmen nicht nach seinem Plan bearbeiten und nicht nach seiner Zustimmung fragen. Auch kurz darauf, bei einer weiteren Studioaufnahme, verläuft nicht alles nach seinen Vorstellungen; die Aufnahmen werden zusammen mit denen anderer Bands als Doppel-LP unter dem Namen Modern Jazz Gallery veröffentlicht und als Zusammenstellung wichtiger Beispiele des West Coast Jazz vermarktet. Die Kritiken sind dennoch sehr gut, wenngleich Marsh als Solist kaum besprochen wird. Erneut werden das innovative, fließende, swingende Spiel und die technischen Fertigkeiten der Band gelobt, sowie die Wärme und Kraft, die man vom eher intellektuellen Tristano-Stil weniger kannte.

Im November 1956 geht Warne Marsh mit dem Altsaxophonisten Art Pepper ins Studio. Die Aufnahmen werden erst 1972 auf der Platte The Way It Was! veröffentlicht, erhalten dann aber in der Zeitschrift Down Beat die höchste Bewertung. 1957 erfolgt eine weitere Studioaufnahme, diesmal mit den beiden Saxophonisten Ted Brown und Art Pepper, die 1958 unter dem Namen Free Wheeling erscheint. Nach dieser letzten Aufnahme des Quintetts spielt die Formation noch einige Konzerte und löst sich dann auf; einerseits weil Marsh nicht konsequent die Leitung übernimmt und sich bei der Organisation sehr passiv verhält, andererseits wegen verschiedener Missstimmungen innerhalb der Gruppe.

Anschließend spielt er in New York regelmäßig im neu eröffneten Club „Half Note“, meistens zusammen mit Lennie Tristano und gelegentlich auch mit Lee Konitz, während die Besetzung der Schlagzeuger und Bassisten wechselt; im September 1958 werden die drei von Paul Motian und Henry Grimes begleitet (Radiomitschnitt). Im Februar 1959 entstehen erneut Live-Aufnahmen im „Half Note“, wieder mit Lee Konitz, kurz darauf eine weitere Studioproduktion: Warne Marsh spielt als Sideman bei Lee Konitz Meets Jimmy Giuffre, einem Projekt mit Saxophonsatz und Rhythmusgruppe (darunter Bill Evans am Piano).

Zwar gibt es in dieser Zeit einen kleinen Kreis von Fans, die ihm Bewunderung und Achtung zollen, aber kaum Auftrittsmöglichkeiten, abgesehen von den gelegentlichen Konzerten mit Tristano. Marsh kehrt nach Kalifornien, wo er durch die finanzielle Unterstützung seiner Mutter günstiger Leben kann. Ungefähr neun Jahre verbringt er dort relativ zurückgezogen. Er spielt gelegentlich bei Sessions, widmet sich ansonsten Schach und Scrabble, gibt Saxophonunterricht und nimmt gelegentlich Nebenjobs an. Ein kurzer zwischenzeitiger Aufenthalt in New York hat Auftritte mit Tristano und Konitz sowie Sonny Dallas am Bass und Nick Stabulas am Schlagzeug zur Folge. 1965 zerbricht das Quintett mit Tristano, Konitz und Marsh endgültig, u.a. weil Konitz in verschiedenen Situationen zu hohe finanzielle Forderungen stellt und schließlich seiner eigenen Wege geht. 1966 spielt auch Warne Marsh das letzte Engagement mit seinem Mentor.

1968 nimmt er in Los Angeles mit der Clare Fischer Big Band das Album Thesaurus auf. 1969 erfolgt die Aufnahme der erfolgreichen Platte Ne Plus Ultra mit dem Altsaxophonisten Gary Foster, dem Bassisten Dave Parlato und dem Schlagzeuger John Tirabasso. Marsh wird von einem Kritiker als einer der großen Tenoristen seiner Zeit gerühmt. Die Band spielt Konzerte in San Francisco, Pasadena, San Fernando Valley und Glendale.

1972 wirkt Marsh zuerst als Vertretung, dann als ständiges Mitglied in der Gruppe Supersax mit, in der Charlie Parker-Soli für Saxophonsatz plus Trompete, Klavier und Schlagzeug arrangiert und aufgeführt werden. Die Band erhält große Aufmerksamkeit; viele Engagements, Tourneen durch Kanada, Europa und Japan folgen. Für die Platte Supersax Plays Bird wird die Gruppe 1974 mit einem Grammy für die „Best Jazz Performance“ ausgezeichnet. Durch den Erfolg mit Supersax gelangt Marsh wieder mehr an die Öffentlichkeit, so dass er sich auch bald intensiver seinen eigenen Projekten widmen kann.

1975 tourt er durch Dänemark, Schweden und Norwegen, wo es oft ein breites Publikum für die Tristano-geprägten Musiker gibt. Von den zahlreichen Konzerten (u.a. auch mit dem bekannten dänischen Bassisten Niels-Henning Ørsted Pedersen) existieren teilweise Mitschnitte. Zurück in Amerika entstehen weitere Schallplatten. Warne Marsh gibt Konzerte mit Lee Konitz in Chicago und Edmonton (Kanada). 1977 entsteht eine seiner bekannteren Studioaufnahmen; die LP Warne Out mit dem Bassisten Jim Hughart und dem Schlagzeuger Nick Ceroli.

1978 und 1979 tourt Marsh mit dem Bassisten Red Mitchell durch Skandinavien. 1980 nehmen die beiden zusammen mit der norwegischen Sängerin Karin Krog die LP I Remember You auf. Warne Marsh erlebt nun die Zeit seiner häufigsten Engagements; es folgen viele weitere Konzerte und Studioproduktionen in Skandinavien, darunter Aufnahmen mit dem Kenny Drew Trio. Abgesehen von seiner regen Auftrittstätigkeit gibt Marsh Kurse, Workshops und hält Vorträge an Schulen. In New York spielt er weiterhin oft mit Tristano-Schülern und -Anhängern. In den 1980er Jahren entstehen noch die erfolgreichen Criss Cross Jazz-Alben Star Highs (1982) (mit Hank Jones, George Mraz und Mel Lewis), A Ballad Album (1983) und Blues for a Reason (1984) mit Chet Baker.
Warne Marsh verstirbt während eines Bühnenauftritts in Donte’s Jazzclub in North Hollywood, Los Angeles, als er über „Out Of Nowhere“ solierte.

Musikalische Einflüsse

Als frühe musikalische Einflüsse Marshs gelten Coleman Hawkins und Ben Webster, später vor allem Lester Young und natürlich Lennie Tristano. Marsh trifft seinen Lehrer bis zu dessen Tod 1978 regelmäßig, für Konzerte, Aufnahmen und Studien. Er erfüllt meist genau seine Forderungen und folgt seinen musikalischen Anschauungen, unterlässt oft eigene Vorhaben oder verspielt Chancen, die von Tristano missbilligt und als kommerziell abgetan werden. Erst Jahre später äußert Marsh, dass er sich dem übermäßig starken Einfluss Tristanos bewusst ist und ihm zu entkommen versucht. Durch Anregung Tristanos beschäftigt sich Marsh auch mit Johann Sebastian Bach, Bela Bartók, Arnold Schönberg und Paul Hindemith.

Personalstil, Improvisationshaltung, Persönlichkeit

Charakteristisch für Marshs Spielweise sind seine langen, biegsamen Linien, oft nur von kurzen Atempausen getrennt, seine melodische, harmonische und rhythmische Kreativität, seine relative Freiheit von Konventionen (Licks), seine Gewohnheit, hinter dem Beat zu spielen. Mit biegsamem Timing dehnt er seine Phrasen, beginnt und schließt sie sowohl metrisch als auch melodisch zu ungewöhnlichen Zählzeiten. Er zeichnet sich durch seinen sehr eigenen, luftigen, „trockenen“ Ton mit wenig Vibrato aus, spielt oft eher Altsaxophon-orientiert in der Höhe seines Instruments und bezieht auch das Altissimo-Register sehr gekonnt ein. Marsh verfügt über eine große Bandbreite von Akzentuierungsmöglichkeiten. Teilweise spielt er „gerade“ (vielleicht an der Musik des Barock orientiert), in anderen Situationen sehr swingend (eher von Lester Young inspiriert).

Für Marsh hat die Improvisation in der Musik Priorität; so wichtig ihm Übungen und Studien sind, so hat doch die Spontaneität in der tatsächlichen Spielsituation den Vorrang. Die Komposition steht für ihn hinter der Improvisation (die ja im Grunde die spontane Komposition darstellt). Studioaufnahmen finden deswegen nicht sein besonderes Interesse, da sie nicht die Wirkung für den Moment, sondern für die Zukunft in den Vordergrund stellen. Der Fokus auf Improvisation betrifft im Grunde jeden Bereich seiner Musik; die Gestaltung der Melodielinien, des Tons, des Timings, der Intonation, der Interaktion mit den anderen Musikern. Seiner Aussage nach besteht seine Wunschvorstellung darin, in einer Gruppe völlig ohne Vorgaben Stücke (Melodie, Harmonien, Form) zu improvisieren. Diese Vision oder dieses Konzept nennt er „my updated Dixieland“. Auch von der seiner Meinung nach (schon damals) nicht mehr zeitgemäßen Rolle des üblichen „Solo-Spielens“ möchte er sich zugunsten kollektiver, kontrapunktischer Improvisation entfernen.

Warne Marshs Charakter passt in vieler Hinsicht zu seiner musikalischen Haltung. Er wird als schüchtern, zurückhaltend und sogar verschlossen beschrieben und „vermarktet“ sich dementsprechend (überhaupt nicht). Lange Jahre hindurch werden seine Kollegen meistens mehr beachtet. Er ergreift selten die Initiative, plant und organisiert kaum. Angeblich leidet er häufig unter Angst - sicher auch ein Grund für seine Abhängigkeit von Alkohol, Marihuana, Kokain, Amphetaminen (und Tristano).

Diskografische Hinweise

unter eigenem Namen
als Sideman

Literatur

  • Safford Chamberlain: An Unsung Cat – The Life and Music of Warne Marsh (Studies in Jazz, No. 37). Scarecrow Press 2000. ISBN 0-8108-3718-8
  • Marcus M. Cornelius: Out of Nowhere – The Musical Life of Warne Marsh. Aurora Nova Publishing 2002. ISBN 0-9580264-0-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Todesdatum nach Bohländer u.a. Reclams Jazzführer 1989

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