Unser-Lieben-Frauen-Kirchhof

Unser-Lieben-Frauen-Kirchhof
Ansicht der Liebfrauenkirche von Westsüdwest, von der Obernstraße

Unser-Lieben-Frauen-Kirchhof ist ein zentraler Platz in Bremen zwischen dem Bremer Marktplatz, der Obernstraße, der Sögestraße und dem Domshof. Der Platz wird als Blumenmarkt genutzt. Die Gestaltung des Platzes ist recht einheitlich geprägt durch die Materialien Sandstein (u.a. Kirche) und dunklen Backstein (u.a. Rathaus) oder Klinker.

Geschichte

Den Namen hat der Platz von der zweitältesten Bremer Kirche, der gotischen Liebfrauenkirche aus dem Mittelalter. Der Platz wurde durch die Pfarrkirche geprägt.

Neben der Kirche lag bis zum Ende des 13. Jahrhunderts der Friedhof. Das erste Bremer Rathaus aus dem 13. Jahrhundert befand sich an der Westseite, an der Ecke Obernstraße und Sögestraße und dem Platz. In dieser Zeit diente der Platz zunehmend auch als Marktplatz, und die Liebfrauenkirche war die Marktkirche. Mit dem Neubau des Rathauses um 1405 verlagerte sich auch der Bremer Markt.

1589: Ausschnitt vom Kupferstich von Frans Hogenberg
Oben/Mitte: Domshof mit Dom
Unten/Links: Marktplatz mit Rathaus
über dem Markt: Liebfrauenkirche
rechts: Domsheide

Im 17. Jahrhundert stand an der Südseite zur heutigen Obernstraße hin die Alte Börse; zunächst war das nur eine überdachte schlichte Fläche. 1687 wurde nach Plänen des aus Paris geflohenen Bremer Ratsbaumeisters Jean Baptiste Broëbes über einem Keller ein einstöckiges Gebäude im Stil des in Bremen noch ungewohnten Barocks errichtet. Von 1734 bis 1736 folgte nach den Plänen von Giselher von Warneck ein zweites Stockwerk.

Nachdem auf dem kleinen Kirchfriedhof die alten Gräber um 1813 aufgehoben wurden, vergrößerte sich die Platzfläche, sodass im 19. Jahrhundert auch der Bremer Freimarkt hier stattfinden konnte. In der Alten Börse befand sich von 1825 bis 1845 das erste Comptoir der Sparkasse Bremen. 1888 brannte die Alte Börse nieder.

Das Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal
Das Moltke-Denkmal

An dieser Stelle wurde 1890/93 das Kaiser-Wilhelm-Denkmal errichtet, welches um 1942 – wie viele Denkmale – als Metallspende für Rüstungsgüter verwendet wurde. Heute wird der Platz im Westen und Norden von Laden- und Geschäftshäusern umrandet; östlich befindet sich die Liebfrauenkirche mit dem Pfarrhaus. Auf dem Platz wurde im November 1909 der von Bürgermeister Marcus gestiftete zehneckige Marcus-Brunnen eingeweiht. Im gleichen Jahr wurde an der Liebfrauenkirche das Moltke-Denkmal für Helmuth von Moltke angebracht.

Auf dem Platz stehen heute – etwa am Standort der Alten Börse – die Touristeninformation und ein Imbissstand.

Denkmalschutz

Die Gesamtanlage mit folgenden Gebäuden steht unter Denkmalschutz[1]:

  • Das Ensemble der Häuser 6, 8–15, 17–24, 26–30
  • Die Liebfrauenkirche von 1230
  • Der Marcus-Brunnen von 1909
  • Kirchhof 6: Deutsche Nationalbank von 1896
  • Kirchhof 15: Geschäftshaus um 1900
  • Kirchhof 17: Geschäftshaus Herms von 1909
  • Kirchhof 26: Wohn- und Geschäftshaus Rohlandseck von 1914

→ Siehe dazu die Liste der Kulturdenkmäler in Bremen-Mitte

Einzelnachweise

  1. Denkmaldatenbank des LfD
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