Theo gegen den Rest der Welt

Theo gegen den Rest der Welt
Filmdaten
Deutscher Titel Theo gegen den Rest der Welt
Produktionsland BRD
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1980
Länge 105 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Peter F. Bringmann
Drehbuch Matthias Seelig
Produktion Michael Wiedemann
Musik Lothar Meid
Kamera Helge Weindler
Schnitt Annette Dorn
Besetzung

Theo gegen den Rest der Welt ist ein deutsches Roadmovie aus dem Jahre 1980 und die Fortsetzung des Films Aufforderung zum Tanz von 1976.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Theo Gromberg ist ein Lastwagenfahrer aus dem Ruhrgebiet und Fußballfan seines Heimatvereins Westfalia Herne. Mit seinem italienischen Freund Enno hat Theo eine kleine Spedition gegründet und einen Volvo-Sattelschlepper gekauft. Theo nimmt als Rückfracht den Auftrag für einen illegalen Transport an, um die letzte große Rate für den LKW zu bezahlen. Auf der Heimfahrt ist Theo jedoch völlig übermüdet und schläft beinahe am Steuer ein. An der Autobahnraststätte Stuckenbusch macht er Pause und sieht, als er von der Toilette zurückkommt, wie sein Lastwagen davonfährt. Das einzige Kapital der Firma ist gestohlen. Theo zögert nicht lange und springt in einen Fiat 500. Dieser gehört der Schweizer Studentin Ines Röggeli. In wilder Jagd hetzen die beiden dem LKW nach, bis der kleine Fiat schlappmacht. Während Ines noch verärgert über den wildfremden Mann ist, wird dieser bereits von Kumpel Enno mit einem Peugeot 404 Kombi ihres Freundes Herbert abgeholt, der nachmittags mit seinen Hühnern zu einer Geflügelschau will. Ines bleibt nichts anderes übrig, als mit ihnen zu fahren. Die Fahrt geht in Richtung deutsch-belgische Grenze. In Lüttich gibt es einen Ort, wo mit gestohlenen LKWs gehandelt wird. Dort finden sie tatsächlich ihren Volvo, doch Theo wird beim Versuch, ins Führerhaus zu klettern, niedergeschlagen. Die Jagd geht weiter. Von Maurice Moreau erpressen sie nur das Wörtchen Marseille. Dies reicht Theo, um nun nach Südfrankreich aufzubrechen.

Während einer nächtlichen Fahrt irren Theo, geleitet durch das Europakärtchen in seinem Taschenkalender, Enno und Ines Richtung Marseille. Die Fahrt hat zunächst ein Ende nach einem Unfall im Morgengrauen. Mittlerweile werden sie von dem Geldeintreiber ihres Kreditgebers verfolgt, dem sie 10.000 DM schulden. Zunächst können die drei den Geldeintreiber noch einmal abschütteln. Der Peugeot schwächelt, und da das Trio inzwischen im Französisch-Schweizer Grenzgebiet ist, beschließen sie, zunächst Ines nach Hause zu bringen.

In der Schweiz wollen sie Ines bei ihren Eltern und ihrem Verlobten abliefern. Ihr Auto ist völlig am Ende, als sie dort ankommen. Ines, Tochter aus besserem Hause, ist durchs Physikum gefallen und hat große Angst vor der Beichte. Deshalb nehmen Enno und Theo die Einladung zu bleiben an. Ines und Theo kommen sich beim Baden näher. Bei dem Empfang anlässlich der vermeintlich bestandenen Prüfung erfährt Enno, dass in seiner Heimatstadt Mailand ein Umschlagplatz für gestohlene LKW ist, und er beschließt, dorthin zu fahren, da er meint, dort den LKW mit Hilfe seines Bruders zu finden. Theo ist weiterhin überzeugt, dass das Auto nach Marseille gebracht werden soll. Sie trennen sich am Bahnhof, nicht ohne ein erneutes Zusammentreffen mit dem Geldeintreiber, der den Zahltermin um 72 Stunden aufschiebt, seinen Ernst aber mit dem Brechen eines Fingers von Theo unterstreicht.

Enno fährt mit Ines nach Mailand weiter, und Theo fährt als blinder Passagier im Wohnwagen einer deutschen Camper-Familie mit. Diese fährt aber nicht nach Südfrankreich, wie sie behauptet hat, sondern ebenfalls nach Mailand. Im Gespräch mit einem zwielichtigen Bekannten seines Bruders gelingt es Enno, diesen zu dem Versprechen zu bringen, den Volvo in Genua zurückzugeben. Da Theo die Zeit aber mit der Tochter Angelina in deren Wohnwagen verbracht hat, kommt es zur Schlägerei, aus der die Freunde nur durch das Eingreifen des Geldeintreibers entkommen können. Ennos Bruder fährt sie nach Genua. In der Nacht amputiert Ines Theos Finger, der sich infiziert hat.

In Genua sehen sie von einem Aussichtspunkt den Volvo auf einem Frachtschiff, das aber in Richtung Neapel abfährt, bevor sie es erreichen können. Ines besorgt eine Mitfluggelegenheit nach Neapel. Dort stellen sie aber fest, dass der Volvo nicht ihrer ist. Vor dem Geldeintreiber fliehen sie auf ein Fischerboot, und da der LKW nun wohl doch in Marseille sein muss, machen sie sich auf den Weg dorthin, denn die Entfernung dorthin beträgt nur zwölf Millimeter (auf Theos Taschenkalender-Europakarte).

Kritiken

  • Lexikon des internationalen Films: „Eine moderne Abenteuer-Komödie, die anspruchslos, aber frisch und temporeich erzählt ist. Sie lebt ganz vom trockenen Charme und vor allem vom Wortwitz Marius Müller-Westernhagens.“
  • „Originelle Road-Movie-Komödie mit viel Situationskomik und witzigen Dialogen.“ (Wertung: 3 Sterne = sehr gut)Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 814

Auszeichnungen

Marius Müller-Westernhagen erhielt für seine Darstellung den Ernst-Lubitsch-Preis. Der Film war mit mehr als drei Millionen Kinobesuchern der größte deutsche Filmerfolg der Jahre 1980/81 und erhielt eine Goldene Leinwand.

Literatur

  • Elvira Reitze: Theo gegen den Rest der Welt. Roman nach dem gleichnamigen Film. Lübbe, Bergisch Gladbach 1984, 204 S., ISBN 3-404-10467-6

Weblinks


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