Schwabinger Gisela

Schwabinger Gisela

Schwabinger Gisela (* 24. Januar 1929 in Moers), mit bürgerlichem Namen Gisela Jonas-Dialer ist eine deutsche Chansonsängerin. Mit ihrem 1952 in München-Schwabing eröffneten Lokal Bei Gisela wurde sie zu einer Institution. Bei ihr trafen sich Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten – jung und alt, arm und reich, unbekannt und prominent.

Gisela ist das älteste von sechs Kindern. Sie bestand die Aufnahmeprüfung an der Folkwangschule in Essen, wo sie Ausdruckstanz studierte. Als sie nach dem Krieg diese Ausbildung aus finanziellen Gründen nicht mehr fortsetzen konnte, entschloss sie sich, Rennfahrerin zu werden. Sie begann eine Lehre als Kfz.-Mechanikerin, die sie jedoch nicht beendete. Vielmehr kam sie auf Umwegen nach München, wo sie zunächst im Schwabinger Künstlerlokal Mutti Bräu kellnerte und hinter der Theke stand. Nach kaum drei Jahren machte sie sich 1952 selbständig und eröffnete als seinerzeit jüngste Wirtin Deutschlands ihr eigenes, schon bald berühmtes Lokal Bei Gisela in der Schwabinger Occamstraße 8, das bis heute - seit 2006 unter dem neuen Namen Vereinsheim - eines der bekanntesten Münchner Kleinkunstlokale blieb.

Jeden Abend betrat sie die Bühne ihres kleinen Lokals und sang mit dunkler, rauchiger Stimme Chansons, von denen die Schwabinger Laterne oder der Nowak zu ihren bekanntesten zählen. Alle wollten sie hören: Erich Kästner, Ruth Leuwerik, Prinzessin Soraya, Leonard Bernstein, Franz Josef Strauß, Kirk Douglas, Orson Welles und viele mehr. Ihrer 2008 erschienen Autobiografie[1] ist - neben vielen historischen, zum Teil kuriosen Details - zu entnehmen, dass etwa der junge und damals noch unbekannte Udo Jürgens zwischen ihren Auftritten Klavier spielte und sich damit ein paar Mark oder eine Gulaschsuppe verdiente.

Literatur

  1. Schwabinger Gisela – Eine gebildete Dame mit stark unzüchtigem Charakter (aufgezeichnet von Waltraud Volger, mit einem Vorwort von Christian Ude), Langen Müller Verlag, München 2008. ISBN 9783784431437

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