BBÖ 1029

BBÖ 1029
BBÖ 1029 / ÖBB 1073
BBÖ 1029.01.jpg
Nummerierung: BBÖ: 1029.01–20
ÖBB: 1073.01–20 (nur zehn Stück)
Anzahl: BBÖ: 20, ÖBB: 10
Hersteller: AEG/Wien, StEG/Wien
Baujahr(e): 1923–1925
Ausmusterung: 1975
Achsformel: 1'C1'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 12.810 mm
Höhe: 4.570 mm
Fester Radstand: 5.670 mm
Gesamtradstand: 9.890 mm
Dienstmasse: 74 t
Reibungsmasse: 45 t
Radsatzfahrmasse: 15 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h / 80 km/h
Stundenleistung: 1.160 kW/63 km/h
Dauerleistung: 940 kW/74 km/h
Anfahrzugkraft: 110 kN
Treibraddurchmesser: 1.740 mm
Laufraddurchmesser: 1.034 mm
Motorbauart: 1~Rs/2
Stromsystem: 15 kV / 16 23 Hz
Anzahl der Fahrmotoren: 1
Antrieb: Gruppenantrieb mit Vorgelege
Übersetzungsstufen: 1:4,04
Bremse: Hardy-Vakuumbremse, Handbremse, später Druckluftbremse

Die BBÖ 1029 war eine Elektrolokomotive der Österreichischen Bundesbahnen für den Personenzugverkehr.

Mit Gesetzesbeschluss von 1920 wurde die Elektrifizierung der österreichischen Eisenbahnen beschlossen. Dabei wurden von Westen beginnend die gebirgigen Strecken über Arlberg, Brenner, Tauernrampe und die Salzkammergutbahn als erste elektrifiziert. Der Topographie der Strecken entsprechend waren die ersten Lokomotiven langsamlaufende Maschinen für den Rampenbetrieb.

Für die schnellen Personenzüge bestellte die BBÖ 1920 zwölf und 1921 weitere acht Lokomotiven der Reihe 1029. Dabei handelte es sich um Maschinen der Achsanordnung 1'C1'. Zwei Elektromotoren trieben über ein gemeinsames Vorgelege und eine Blindwelle die Kuppelachsen an. Die Maschinen wurden 1923 bis 1925 ausgeliefert und waren ursprünglich für 70 km/h ausgelegt; zwei Loks wurden versuchsweise mit einem Getriebe für 80 km/h geliefert. Bis 1930 wurden dann alle Loks für 75 km/h umgebaut.

Sie wurden auf allen damals elektrifizierten Strecken eingesetzt, zum Beispiel InnsbruckTelfs–(Landeck), später bis Salzburg und in Vorarlberg.

Bei der Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn 1938 wurden die Maschinen als E 33 in das deutsche Nummernsystem eingereiht. Die Reichsbahn begann schon 1942 mit der Ausmusterung der nicht sehr zuverlässigen Maschinen, sodass bei Kriegsende noch 13 Loks vorhanden waren. Davon befanden sich sechs in Österreich und sieben in Deutschland. Die in Deutschland stehenden Loks waren beim Bw Basel Badischer Bahnhof stationiert und wurden überwiegend auf der Wiesentalbahn und Wehratalbahn eingesetzt. 1947 wurden zwei Maschinen gegen in Österreich verbliebene E 71 getauscht und 1952 waren schließlich alle 1029 wieder in ihrem Heimatland.

1954 bekamen die Loks nach dem neuen Nummernschema der ÖBB die Bezeichnung 1073. Zehn Stück wurden gemeinsam mit AEG neu motorisiert, der Rest ausgemustert. Die Höchstgeschwindigkeit konnte auf 90 km/h angehoben werden. Eingesetzt wurden sie in der Nähe Wiens für Personenzüge, so zum Beispiel auf der Pressburger Bahn. Außerdem wurden sie für den Pendelzug HütteldorfUnter Purkersdorf herangezogen, der „eingewickelt“, das heißt mit der Lok in Zugmitte und mit jeweils zwei Wagen vor und nach der Lok, geführt wurde. Auch ein Personenzug Attnang-Puchheim – Linz wurde Ende der 60er-Jahre noch von solch einer Lokomotive geführt. Die Ausmusterung der Loks begann 1970 und war 1975 mit dem Abstellen der 1073.03 und 1073.14 abgeschlossen. Einige Maschinen wurden danach noch bis etwa Anfang der 1980er Jahre als Zugvorheizanlagen genutzt.

Die einzigen erhalten gebliebenen Lokomotiven, 1073.08 und 20, befinden sich heute im Besitz der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte und sind in Ampflwang beheimatet.

Literatur

  • Richard Rotter, Helmut Petrovitsch: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Elektrische Lokomotiven und Triebwagen. alba Verlag, Düsseldorf 1990, ISBN 3-87094-132-4.
  • Markus Inderst: Bildatlas der ÖBB-Lokomotiven. Alle Triebfahrzeuge der Österreichischen Bundesbahnen. GeraMond, München 2010, ISBN 978-3-7654-7084-4.

Weblinks


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