Roßla

Roßla
Roßla
Gemeinde Südharz
Wappen von Roßla
Koordinaten: 51° 28′ N, 11° 5′ O51.46472222222211.076388888889145Koordinaten: 51° 27′ 53″ N, 11° 4′ 35″ O
Höhe: 145 m ü. NN
Fläche: 17,64 km²
Einwohner: 2.244 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 2010
Postleitzahl: 06536
Vorwahl: 034651
Bennungen Breitenstein Breitungen Dietersdorf Drebsdorf Hainrode Kleinleinungen Questenberg Roßla Rottleberode Schwenda Stolberg (Harz) Uftrungen Wickerode Hayn (Harz) Landkreis Mansfeld-SüdharzKarte
Über dieses Bild

Lage von Roßla in Südharz

Roßla ist ein Ortsteil der Gemeinde Südharz und liegt im westlichen Teil des Landkreises Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Roßla breitet sich in der Helmeniederung zwischen Harz und Kyffhäuser aus. Wegen ihrer Fruchtbarkeit wird diese Gegend auch Goldene Aue genannt.

Roßla hat 2405 Einwohner (Stand 2003), die sich auf Roßla und die eingemeindete Ortschaft Dittichenrode verteilen, und ist Verwaltungssitz der Gemeinde Südharz.

Geschichte

Roßla wird erstmals in einer Urkunde vom 15. September 996 erwähnt. Mit dieser Urkunde schenkt Kaiser Otto III. dem Kloster St. Kilians Zelle (Bistum Würzburg) die Gemeinde Roßla. Bis 1945 war Roßla Sitz einer Linie der gefürsteten Grafen zu Stolberg.

Am 12. April 1945 wurde Roßla von der amerikanischen Armee besetzt, Anfang Juli in die Sowjetische Besatzungszone eingegliedert.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war Hermine Reuß ältere Linie, die Witwe des letzten Deutschen Kaisers, Wilhelms II., auf das Schloss in Roßla gekommen. Sie wurde dort nach der Flucht von ihren Besitzungen in Schlesien von ihrer jüngsten Schwester, Ida Fürstin zu Stolberg-Roßla, aufgenommen. Fürst zu Stolberg-Roßla wurde enteignet, des Schlosses verwiesen und mit seiner Familie im Oktober 1945 im Lager Torgau interniert. Die Kaiserin-Witwe Hermine holte man eine Woche später ab. Sie verstarb in sowjetischer Internierung 1947 in Frankfurt/Oder.

Seit dem 18. Jahrhundert bestand im Ort ein Konsistorium für die Leitung der lutherischen Kirche in der Grafschaft Stolberg-Roßla. Die evangelischen Kirchengemeinden im Gebiet der ehemaligen Grafschaft gehörten nach der Gründung der unierten Evangelischen Kirche in Preußen 1821 zu deren Kirchenprovinz Sachsen. Das Konsistorium jedoch bestand mit regionaler Zuständigkeit für diese Kirchengemeinden fort, bevor seine Zuständigkeit am 5. November 1947 auf dasjenige in Stolberg (Harz) überging.

Ein Vers über die Ortslage von Roßla, verfasst von einem früheren Roßlaer Schulrat:

Roßla ist ein heitres Örtchen
In der Aue grünem Anger,
Nett von innen und von außen
Und so zwischen Nord- und Sanger-,
Franken- sowie Sondershausen
Ist es zierlich hingestellt,
recht so mitten in die Welt.

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich im Ort das kleine Außenlager Roßla des KZ Mittelbau für 110 Häftlinge.

Am 1. Januar 2010 schlossen sich die Gemeinden Roßla, Bennungen, Breitenstein, Breitungen, Dietersdorf, Drebsdorf, Hainrode, Hayn (Harz), Kleinleinungen, Questenberg, Rottleberode, Schwenda und Uftrungen zur neuen Gemeinde Südharz zusammen.[1] Gleichzeitig wurde die Verwaltungsgemeinschaft Roßla-Südharz, zu der Roßla gehörte, aufgelöst.

Politik

Wappen von Roßla

Wappen

Das Wappen wurde am 17. August 1939 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen.

Blasonierung: „In Blau auf grünem Berg ein springendes silbernes Pferd unter einer aus dem linken Obereck hervorbrechenden goldenen Sonne.“

Das Wappen wurde von dem in Osterweddingen lebenden Grafiker Willy Kluge gestaltet.

Ortspartnerschaften

Partnerstadt Roßlas ist die Stadt Ortenberg in Hessen. Die Partnerschaft besteht seit 1990.

Gedenkstätte

  • Grabstätte auf dem Ortsfriedhof für einen namentlich bekannten Polen, der wahrscheinlich im Außenlager Roßla das Opfer der Zwangsarbeit wurde.

Verkehrsanbindung

Roßla verfügt über einen Bahnanschluss an Halle-Kasseler Eisenbahn und wird dort mindestens zweistündlich, in der Hauptverkehrszeit auch stündlich, von Regionalbahnen der Relation Nordhausen - Halle (Saale), dem sogenannten Kupfer-Express bedient. Durch den Ort zieht sich die ehemalige Bundesstraße 80 wie ein Lindwurm. An der kurz hinter dem Ortsausgang Richtung Sangerhausen von der ehemaligen Bundesstraße 80 abzweigenden Strecke zum Ortsteil Dittichenrode befindet sich eine Anschlussstelle der A 38.

Schloss Roßla

Sehenswürdigkeiten

  • Evangelische Trinitatiskirche; 1868–1872 durch Ferdinand Wendeler erbaut. Die historische Ausstattung ist im Wesentlichen erhalten.
  • Schloss Roßla; von 1827–1831 erbaut; klassizistische Anlage
  • s' ohle Huss-das lebendige Denk~mal
  • Naturschutzgebiet Bauerngraben, nördlich von Roßla

Söhne und Töchter des Ortes

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010

Weblinks

 Commons: Roßla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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