Ortenberg (Hessen)

Ortenberg (Hessen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Ortenberg
Ortenberg (Hessen)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ortenberg hervorgehoben
50.3558333333339.0552777777778136
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Wetteraukreis
Höhe: 136 m ü. NN
Fläche: 54,7 km²
Einwohner:

9.016 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 165 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63683
Vorwahl: 06046
Kfz-Kennzeichen: FB
Gemeindeschlüssel: 06 4 40 019
Stadtgliederung: 10 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Lauterbacher Str. 2
63683 Ortenberg
Webpräsenz: www.ortenberg.net
Bürgermeisterin: Ulrike Pfeiffer-Pantring (SPD)
Lage der Stadt Ortenberg im Wetteraukreis
Butzbach Münzenberg Rockenberg Ober-Mörlen Bad Nauheim Friedberg (Hessen) Rosbach v.d. Höhe Wöllstadt Karben Bad Vilbel Wölfersheim Reichelsheim (Wetterau) Niddatal Florstadt Echzell Reichelsheim (Wetterau) Nidda Hirzenhain Gedern Ranstadt Glauburg Altenstadt (Hessen) Limeshain Ortenberg (Hessen) Kefenrod Büdingen Lahn-Dill-Kreis Landkreis Gießen Vogelsbergkreis Hochtaunuskreis Frankfurt am Main Main-Kinzig-KreisKarte
Über dieses Bild

Ortenberg ist eine Stadt im Wetteraukreis in Hessen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Ortenberg liegt im westlichen Vogelsberg.

Nachbargemeinden

Ortenberg grenzt im Norden an die Stadt Nidda, im Nordosten an die Gemeinde Hirzenhain, im Osten an die Stadt Gedern und die Gemeinde Kefenrod, im Süden an die Stadt Büdingen, im Südwesten an die Gemeinde Glauburg, sowie im Westen an die Gemeinde Ranstadt.

Stadtgliederung

Ortenberg besteht aus den Stadtteilen Bergheim, Bleichenbach, Eckartsborn, Effolderbach, Gelnhaar, Lißberg, Ortenberg, Selters (mit Konradsdorf), Usenborn und Wippenbach

Geschichte

Ortenberg – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Nachweisbar ist eine Besiedlung im Gebiet um die jetzige Stadt bereits für die Zeit um 5000 bis 2000 vor Christus. Kelten siedelten in der Region, es folgten die Römer und später ließen sich die Franken nieder. Erstmals erwähnt wurde Ortenberg 1166 und 1176 in einer Urkunde, in der ein Werner und ein Heinrich von Ortenberg auftreten, was darauf schließen lässt, dass die Burg Ortenberg bereits zu diesem Zeitpunkt bestand. Ortenberg wurde zum zentralen Punkt für Zehntgericht, Messen und Märkte. Aus der alten Mark Glauburg entwickelte sich das Landgericht Ortenberg. Stadtherren waren die Herren und Grafen von Hanau, Eppstein, Trimberg und Stolberg. Ortenberg war Sitz des Amtes Ortenberg.

Wann Ortenberg Markt- und Stadtrechte erlangte, ist ungeklärt. In Grundstücksverträgen aus dem Jahr 1266 wurden Zeugen aus Ortenberg erstmals als Bürger bezeichnet, was auf Stadtrechte bereits zu dieser Zeit hindeutet. Weiterer Beleg dafür ist die gleichfalls auf das Jahr 1266 datierte Stadtmauer.

Der gotische Kirchenturm der Marienkirche soll im Jahre 1325 erbaut worden sein, die Neuerbauung des Chores und die Anschaffung des Chorgestühls werden auf die Jahre 1383 bis 1385 datiert. Aus ihr stammt der Ortenberger Altar, heute im Hessischen Landesmuseum Darmstadt.

1422 erschien der Ortenberger „Kalte Markt" erstmals in Stadtrechnungen. In den Jahren 1450–1453 wurde die Hallenkirche erbaut und erstmals das Kaufhaus (Rathaus) erwähnt.

1624 bis 1627 fanden größere Umbauarbeiten in der Burg statt, das zum Schloss umgestaltet wurde. 1634 wurden Stadt und Schloss im Dreißigjährigen Krieg durch Kroaten zerstört. Ebenfalls 1634 zeichnete und beschrieb Matthäus Merian die Stadt.

1842 wurden die inzwischen militärisch überflüssigen und verkehrstechnisch hinderlichen Tore und Brücken abgebrochen.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:[2]

Kommunalwahl 2011
 %
50
40
30
20
10
0
41,4%
29,0%
16,3%
13,3%
BiO Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
   2
   0
  -2
  -4
+1,2%
-0,8%
-1,1%
+0,7%
BiO Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 41,4 13 40,2 13
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 29,0 9 29,8 9
BiO Bürgerverein in Ortenberg 16,3 5 17,4 5
FWG Freie Wähler 13,3 4 12,6 4
Gesamt 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 47,5 58,9

Bürgermeister

Seit 2000 ist Ulrike Pfeiffer-Pantring (SPD) Ortenbergs Bürgermeisterin. Als Amtsinhaberin setzte sie sich in der Stichwahl am 9. April 2006 mit 58,4 % der Stimmen gegen Tobias Greilich (CDU) durch. Die Wahlbeteiligung betrug 53,0 %.

Städtepartnerschaften

Ortenberg unterhält Partnerschaften mit dem baden-württembergischen Ortenberg (Baden) und mit dem sachsen-anhaltischen Roßla.

Wirtschaft

Verkehr

Die Bundesstraße 275 führt durch das Gemeindegebiet. Der nächstgelegene Autobahnanschluss (A 45) ist Florstadt-Nieder-Mockstadt. In den Stadtteilen Effolderbach und Bleichenbach befinden sich Haltepunkte der Lahn-Kinzig-Bahn.

Freizeit- und Sportanlagen

  • Der Vulkanradweg befindet sich auf der Trasse der ehemaligen Vogelsbergbahn.
  • In der Kernstadt befindet sich das Ortenberger Freibad mit anschließender Mini-Golf Anlage. Im Freibad selbst befindet sich ein FKK Bereich.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Galerie

Musik

Ortenberg hat einen aktiven und über die Region hinaus bekannten Musikclub. Der Jazzclub Ortenberg veranstaltet in Ortenberg Jazzkonzerte in allen Stilrichtungen, der Schwerpunkt liegt im traditionellen Bereich. Seit 1982 präsentierte er viele prominente Jazzmusiker und Jazzbands, u. a. Barrelhouse Jazzband, Trevor Richards, Clark Terry, Kreisjazzwerkerschaft & Rose Nabinger, Herb Ellis und Red Norvo.

Bauwerke

  • Oberpfortenturm (Obertor), erbaut in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts im gotischen Stil.
  • Gefängnisturm
  • Gotisches Altes Rathaus, nach Zerstörung neu erbaut (1605–1608), restauriert 1980
  • sehr viele in der jüngsten Vergangenheit im Rahmen der Altstadtsanierung restaurierte Fachwerkbauten aus dem 18. Jahrhundert
  • Stadtbrunnen
Anbetung der Könige; Ausschnitt aus dem Ortenberger Altar (Briefmarke Berlin 1986)
  • Schloss, erbaut zwischen 1624 und 1627 durch Umbau der Burg zum Schloss, zuletzt um 1775 im klassizistischen Stil umgebaut
  • Die dreischiffige Marienkirche in der Kernstadt (gotische Hallenkirche, erbaut zwischen 1385 und 1450) beherbergt eines der ältesten Chorgestühle Hessens (1385), einen der ältesten noch original erhaltenen Turmdachstühle Deutschlands (1368) sowie die Kopie des bedeutenden dreiteiligen „Ortenberger Altars“, der im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts entstand und der ein außergewöhnliches Werk mittelrheinischer Malkunst darstellt. Das Original ist im Landesmuseum in Darmstadt ausgestellt, der Maler des Werkes ist auch als Meister des Ortenberger Altars bekannt. Die floralen Deckengemälde zeigen den Kräutergarten der Maria. Die Marienkirche ist täglich von ca. 9:00–19:00 Uhr geöffnet.
  • Stadtumwallung, erbaut im Jahre 1266.
  • Im Stadtteil Lißberg steht auch das Lißberger Krautfass, der Bergfried einer Burganlage aus dem 12./13. Jahrhundert, siehe Burg Lißberg
  • Im ehemaligen Schulgebäude unmittelbar vor dem Schildmauer der Burg Lißberg befindet sich ein sehenswertes Musikinstrumentenmuseum.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Der Ortenberger „Kalte Markt“ (orig.: Kaale Määrt) ist weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und immer sehr gut besucht. Er findet jährlich am letzten Oktoberwochenende statt.
  • Jeden Samstag findet ein Flohmarkt auf dem Marktplatz statt

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Hessisches Statistisches Landesamt: Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011

Weblinks

 Commons: Ortenberg (Hessen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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