Petersaue

Petersaue

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Petersaue
Petersaue zwischen Mainz (links) und Mainz-Amöneburg (rechts)
Petersaue zwischen Mainz (links) und Mainz-Amöneburg (rechts)
Gewässer Rhein (Oberrhein)
Geographische Lage 50° 1′ 14″ N, 8° 15′ 44″ O50.0205555555568.2622222222222Koordinaten: 50° 1′ 14″ N, 8° 15′ 44″ O
Petersaue (Hessen)
Petersaue
Länge 2,98 km
Fläche 0,5 km²
Einwohner (unbewohnt)
Petersaue im Rhein zwischen Mainz und Mainz-Amöneburg
Petersaue im Rhein zwischen Mainz und Mainz-Amöneburg
Brückenteil über die Petersaue, Blick Richtung Mainz
Fortifizierungen auf der Petersaue
Wasserwerk Petersaue

Die Petersaue ist eine große Binneninsel im Rhein und übertrifft mit einer Fläche von 50 Hektar [1] die Größe der Insel Mainau im Bodensee. Sie ist die oberste Insel in der Kette der Rheinauen. Sie gehört zum Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel und erstreckt sich über eine Länge von 2,98 Kilometern zwischen den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz bis hin zur ehemaligen preußisch-hessischen Landesgrenze bei Mainz-Amöneburg von Stromkilometer 499 bis 501,9.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor rund 10.000 Jahren entstand die Insel aus kalkreichen Ablagerungen aus den Alpen. Ihren heutigen Namen verdankt sie ihrer Zugehörigkeit zum Besitz des Petersstifts bis zu den Koalitionskriegen.

Zugänglichkeit

Das Betreten der Petersaue ist für Unbefugte streng verboten. Die Insel ist von der Kaiserbrücke aus mit einer Treppe verbunden, die jedoch durch ein verschlossenes Tor gesichert ist. Die Brücke existiert seit 1904 und ist mit der Umgehungsbrücke zwischen Hochheim am Main und Bischofsheim Teil des Eisenbahnrings um Mainz.

Vom rechten Rheinufer ist die Aue über eine 30 Jahre alte und in Deutschland einzigartige Leichtspannbetonbrücke, der sogenannten „Kallebrücke“, benannt nach der früheren Chemischen Fabrik Kalle, befahrbar. Zum Schutz der Brücke gegen Angriffe auf deren Eisenbewehrung wurde ein Dach über die Fahrbahn gespannt. Dies vermeidet, dass Regen im Beton noch vorhandenes Salz weiter eindringen lässt und so zerstörerische Lochfraßkorrosion fortschreitet.[2]

Die Einrichtung einer Fährverbindung zur Petersaue mit An- und Abfahrtspunkt am Feldbergplatz in der Mainzer Neustadt soll den Bereich an der Kaponniere entwickeln und die Laufachse über die Grüne Brücke über den Uferbereich verlängern.[3]

Wassergewinnung

Die Stadt Mainz bezieht ihr Wasser zu großen Teilen aus dem Rhein. Uferfiltrat von der Petersaue und aus Bodenheim sowie ein hoher Anteil von Uferfiltrat aus den Eicher Brunnen und Hof Schönau werden im Versorgungsbereich der Stadtwerke Mainz AG verteilt. Das auf der Petersaue geförderte Trinkwasser wird zur Versorgung der Mainzer Innenstadt, Mainz-Weisenau und Mainz-Mombach mit drei Transportleitungen über den Rhein nach Mainz geliefert. Das Gebiet der Aue ist nicht gemäß der Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) formal ausgewiesen, da der Zugang natürlich beschränkt ist. Aus 26 Brunnen fördert das Wasserwerk bis zu 800 Kubikmeter Uferfiltrat stündlich.[4] [5]

Abwasserreinigung

Kallebrücke

InfraServ Wiesbaden betreibt für den Industriepark Kalle-Albert eine 2007 erneuerte anaerobe Abwasserreinigungsanlage auf dem rheinabwärts gelegenen Teil der Petersaue. Ein Forschungsprojekt der Universität Gießen verbindet hier die Biogaserzeugung mit dem umweltgerechten Anbau von Energiepflanzen.

Seit 1992 ist die Insel ein länderübergreifendes Schutzgebietssystem (Natura 2000) und FFH-Gebiet. Sie ist Brutplatz für Kormoran, Fischreiher und Schwarzmilan und dient als Rast- und Überwinterungsort für zahlreiche Zugvögel. Das Regierungspräsidium Darmstadt (Höhere Landschaftsbehörde) und das Umweltamt der Stadt Wiesbaden (Untere Naturschutzbehörde) sind für die Einhaltung von Umweltauflagen verantwortlich.

Strategische Bedeutung

Lage der Binneninseln bei Mainz und Biebrich

Nach der Einnahme der Stadt Mainz durch Custine ließ dieser den nach seiner Meinung unzureichend befestigten Waffenplatz durch Simon François Gay de Vernon ausbauen, wodurch die Festung Mainz erstmals auf das andere Ufer ausgriff und auch Kastel, Fort Mars und Fort Montebello umfasste.

In einer zweiten Befestigungsphase (1841–1848) wurden neue Befestigungsarten umgesetzt. So wurde 1845 ein Turmfort nach dem Prinzip französischen Génie-Offiziers Marc-René de Montalembert auf der Aue errichtet, das erst 1921 abgetragen wurde [6]. Nach dem Krimkrieg und der Einführung gezogener Geschütze veralteten schlagartig alle erst vor einigen Jahren errichteten Festungswerke und damit auch die militärische Bedeutung der Petersaue.[7] Das Schleifen der Befestigungsanlagen auf der Aue hatte demnach keine militärische Notwendigkeit.

Einzelnachweise

  1. destatis Geografie und Klima ausgewählter Inseln im Süddeutschen Stufenland
  2. Ausbau der Infrastruktur im Industriepark Kalle-Albert
  3. Erläuterungsbericht Rahmenplan Rheinufer Mainz
  4. Idylle und Trinkwassertank zugleich Artikel der Allgemeine Zeitung Mainz
  5. Trinkwasserqualität des Petersaue Wassers
  6. Martin Klöffler: Festungs-Inventar\Bundesland Hessen 6. erweiterte und korrigierte Auflage, Düsseldorf, 2008
  7. Festung Mainz - Ausbau der Festungsanlagen

Weblinks


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