Pararendzina

Pararendzina
Pararendzina auf Löß
Tonmergel-Pararendzina (Ah-ICv-C) auf Keuper

Die Pararendzina ist ein Ah/C Boden aus Sand- oder Lehmmergel (2–70 % CaCO3). Der A-Horizont ist mehr als 2 und weniger als 40 cm mächtig. Verwandt ist die Pararendzina einerseits mit der Rendzina, die aus stark kalkhaltigen (>75 % Kalziumkarbonat oder Gips) Gesteinen entsteht. Andererseits besteht eine Verwandtschaft mit dem Regosol, der sich aber auf karbonatfreien oder -armen Lockersubstraten bildet.

Die Pararendzina entwickelt sich meistens aus Löss, Geschiebemergel, carbonathaltigen Schottern und Sanden oder Sandstein durch Humusakkumulation, Bildung koprogener Aggregate und mäßige Carbonatverarmung. Der A-Horizont ist noch karbonathaltig.

Unter Wald geht sie nach Entkalkung bald in Braunerden und/oder Parabraunerden über, während unter Steppen Schwarzerden entstehen.

Natürlich entstandene Pararendzinen sind in Mitteleuropa nur wenig verbreitet. Am ehesten findet man sie an den Steilküsten der südlichen Ostsee, wenn dort anstehender Geschiebemergel durch die Erosion immer wieder freigelegt wird. Bedingt durch die vom Menschen verursachte Bodenerosion sind Pararendzinen heute aber weit verbreitete Böden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen. Man findet sie sowohl auf Löss- als auch auf Geschiebemergelstandorten.

Pararendzinen können auf näturlichem Wege auch in trockenen Gebieten (z. B. Kaiserstuhl) durch sekundäre CaCO3-Bildung auch aus Kalziumreichen, Silizium-armen Magmatiten entstehen.


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