Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg

Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg
Logo des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg

Der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg (ORB) war von seiner Gründung am 12. Oktober 1991 bis zum 30. April 2003 eine Anstalt des öffentlichen Rechts (Landesrundfunkanstalt) für das Land Brandenburg mit Sitz in Potsdam. Mit Wirkung vom 1. Mai 2003 fusionierte er mit dem Sender Freies Berlin (SFB) zum neuen Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Der ORB war Mitglied der ARD, wie es jetzt auch der rbb ist.

Inhaltsverzeichnis

Studios des ORB

Der ORB unterhielt seine Sendezentrale in Potsdam. Dort befanden sich auch die Hauptstudios. Weitere Studios befanden sich in Cottbus, Frankfurt (Oder) und Perleberg.

Geschichte

Zum Aufbau einer eigenständigen Rundfunkorganisation in Brandenburg wurde nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten 1990 eine Landesrundfunkdirektion gegründet. Über die Sender Potsdam, Cottbus und Frankfurt (Oder) wurde für das Land Brandenburg zunächst das Hörfunkprogramm Antenne Brandenburg ausgestrahlt.

Am 12. Oktober 1991 wurde der ORB als Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet und am 27. November 1991 in die ARD aufgenommen. Als der Deutsche Fernsehfunk und der ehemalige Rundfunk der DDR den Sendebetrieb am 31. Dezember 1991 einstellten, nahm der ORB am 1. Januar 1992 den Sendebetrieb auf. Ursprünglich sollte der ORB in Anlehnung an die bisherigen ARD-Anstalten NDR, SDR und WDR lediglich unter dem Titel "Ostdeutscher Rundfunk (ODR)" auftreten. Diese Idee wurde im Herbst 1991 jedoch verworfen, da neben dem ORB auch der MDR und der NDR für das Sendegebiet des ehemaligen Deutschen Fernsehfunks zuständig wurden.

Seinen Sitz hatte der Sender auf dem DEFA-Gelände in Potsdam-Babelsberg. Dort wurde eine Zeit lang das Fernsehprogramm in Baracken der DEFA produziert bis ein modernes Fernsehzentrum neu errichtet wurde. Das Hörfunkprogramm Antenne Brandenburg des DDR-Rundfunks wurde übernommen und weiter betrieben. Dieses wurde zunächst weiter im Gebäude des ehemaligen Bezirksstudios Potsdam des DDR-Rundfunks in der Puschkinallee produziert. Die beiden anderen Programme Radio Brandenburg und Rockradio B wurden im Berliner Funkhaus Nalepastraße des DDR-Rundfunks hergestellt. Später wurden weitere Gebäude in Babelsberg renoviert und hergerichtet sowie ein neues Radiohaus gebaut, um Kapazitäten für alle Programme zu schaffen.

Von der Gründung bis zur Fusion mit dem SFB 2003 bekleidete Hansjürgen Rosenbauer das Amt des Intendanten.

Die Programme des ORB

Hörfunk

Mit dem Sendebeginn des ORB am 1. Januar 1992 verfügte der ORB über drei Hörfunkprogramme. Antenne Brandenburg wurde im Mai 1990 bereits vom Rundfunk der DDR gestartet. Dieses wurde nun als Sender mit regionalen Informationen und einer populären Musikmischung weiterbetrieben. Das zweite Hörfunkprogramm Radio Brandenburg wurde als Kultur- und Informationsprogramm für Brandenburg konzipiert. Ein drittes Hörfunkprogramm Rockradio B war das Jugendprogramm. Es sendete zeitweise auf den Frequenzen des ehemaligen DDR-Jugendradios DT64, welches nicht abgeschaltet wurde.

Am 22. Februar 1992 startete mit Radio B Zwei ein erstes Hörfunkprogramm in Kooperation mit dem SFB. Das Programm war eine Informations- und Servicewelle für Berlin und Brandenburg und richtete sich an 25- bis 50-jährige Hörer. Eine weitere Kooperation zwischen ORB und SFB wurde mit dem Jugendradio Fritz auf den Weg gebracht, das das ORB-Jugendradio Rock Radio B ersetzte. Sendestart dieses Senders war der 1. März 1993.

Nach kurzem Probebetrieb startete am 28. August 1995 eine weitere Kooperationswelle zwischen ORB und SFB, das Inforadio („infoRADIO“), ein digitaler Nachrichten- und Informationskanal, der rund um die Uhr sendete.

Der weitere Ausbau der Hörfunk-Kooperation zwischen ORB und SFB führte am 26. August 1997 zur Einstellung von Radio Brandenburg (ORB) und Radio BZWEI (ORB/SFB). Als Nachfolgesender für beide Programme ging Radio Eins, ein Tagesbegleitprogramm für Hörer ab 25 Jahren, auf Sendung.

Im Kulturbereich ging der ORB neben dem SFB auch eine Zusammenarbeit mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) ein. Vom 3. Oktober 1997 bis zum 31. Dezember 2002 war Radio 3 die gemeinsame Klassik- und Kulturwelle von ORB und NDR (bis 2000 war auch der SFB beteiligt).

Gleichzeitig mit Radio 3 am 3. Oktober 1997 startete als weitere Kooperationswelle zwischen ORB und SFB Radio Kultur unter der Federführung des SFB. Dieses Programm bot neben einer breiten politischen Berichterstattung Klassische Musik, Neue Musik, Jazz und Weltmusik.

Bis zum Zeitpunkt der Fusion mit dem SFB am 1. Mai 2003 strahlte der ORB somit alleine oder in Kooperation mit anderen Hörfunk- und Fernsehanstalten folgende Programme aus:

  • Antenne Brandenburg – Landesprogramm mit regionalen Informationen aus den Studios in Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Perleberg
  • Radio Eins – Tagesbegleitprogramm für Hörer ab 25 Jahren in Kooperation mit dem SFB
  • Fritz – Jugendradio in Kooperation mit dem SFB
  • Inforadio – Nachrichten- und Informationswelle in Kooperation mit dem SFB
  • Radio Kultur – Kulturwelle in Kooperation mit dem SFB
  • Radio 3 – Klassik- und Kulturwelle (bis 2000 in Kooperation mit dem SFB und dem NDR und anschließend bis 31. Dezember 2002 in Kooperation mit dem NDR, dann vom ORB alleine weiter geführt)

Fernsehen

Bis zum Zeitpunkt der Fusion mit dem SFB am 1. Mai 2003 strahlte der ORB somit alleine oder in Kooperation mit anderen Hörfunk- und Fernsehanstalten folgende Programme aus:

Bekannte ORB-Produktionen

Der ORB produzierte für die ARD unter anderem auch Kriminalfilme der Sendereihe Polizeiruf 110 und die Sendung Polylux.

Anerkennung erhielt der ORB für seine Dokumentationen zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte, darunter die 1995 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnete Reihe Chronik der Wende.


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