Nesselröden (Adelsgeschlecht)

Nesselröden (Adelsgeschlecht)

Nesselröden (weitere Schreibweisen: Nesselrieden, später Nesselrodt, nicht selten auch fälschlich Nesselrode) ist der Name eines alten hessisch-thüringischen Adelsgeschlechts, das etwa seit dem 14. Jahrhundert seinen Stammsitz in Krauthausen (Thüringen) in der Nähe von Eisenach hatte und ursprünglich vermutlich aus Nesselröden (bei Herleshausen) stammte. Weitere Güter befanden sich in Lengröden und Creuzburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Ersterwähnung derer von Nesselröden erfolgte 1260 mit dem Ritter Bertoi de Nezelrit in einer Urkunde des Klosters Bubenbach.

Mitglieder der Familie waren lange Zeit Burgmannen der Creuzburg, zeitweise Ratsmitglieder von Eisenach und traten häufig als Zeugen in hessisch/thüringischen Klöster-, Adels- und Landgrafenurkunden auf. In Thüringen und Hessen hatten sie unter anderem Besitzungen in Krauthausen und Lengröden, Creuzburg, Ifta, Scherbda, Burg Brandenburg und Lauchröden.

Verbindungen der Familienmitglieder sind u.a. bekannt zu den Familien von Hundelshausen, von Creuzburg, von Goldacker, von Boyneburg, von Wangenheim, von Amelunxen, von Diemar, von Pfuhl sowie von Uslar-Gleichen.

Mit dem Tod des Wilhelm Friedrich Leberecht von Nesselrodt erlosch dieses Geschlecht im Jahre 1799. Drei Grabsteine der Herren von Nesselröden aus dem 16. und 17. Jahrhundert (z.T. mit Wappen) befinden sich an der Kirche von Krauthausen.

Eine Verbindung derer von Nesselröden zu den westfälischen von Nesselrode ist bislang nicht bekannt, jedoch werden diese Familien häufig verwechselt.

Besitzungen

Die Familie hatte in Thüringen folgende Güter: Krauthausen u. Lengröden, Creuzburg, Ifta, Scherbda, Burg Brandenburg, Lauchröden, Treffurt, Schnellmannshausen, Großburschla, Wolfsburg und Unkeroda, Barchfeld, Fröttstädt, Burla, Neustedt und Pösen (bei Bucha/Jena). In Hessen besaßen sie Herleshausen, Netra und Sonneborn (Wüstung bei Waldkappel).

Persönlichkeiten

  • Bertoldus de Nezelriede (1268, als Zeuge in einer Kaufunger Klosterurkunde)
  • Johannes de Neszelrid (1297/1298, Deutschmeister des Deutschen Ordens Marburg)
  • Walther (1333 Voigt u. Amtmann zu Treffurt)
  • Friedrich/Sigfrid de Nezzelrieden (Domherr in Würzburg, 1382-1389 erwähnt)
  • Hedwig (1403 Äbtissin des St.-Jakob-Klosters zu Creuzburg)
  • Wilhelm Friedrich Leberecht von Nesselrodt (Oberst, † 31. Mai 1799)

Wappen

Die Familie führte im roten Wappen und auf dem Helm eine fünfblättrige, grüne Brennessel mit Wurzel. Die Decken waren Silbern und Rot.

Literatur

  • Petra Dietzel: "Die vergessenen Herren von Krauthausen (Thüringen)" (in: Das Werraland. 59. Jahrgang. Heft 1. März 2007, Hrsg.: Hauptvorstand des Werratalvereins 1883 e.V., Bad Sooden-Allendorf)
  • Petra Dietzel: "Festschrift zum 300-jährigen Kirchenjubiläum der Kirche zu Krauthausen 1709-2009" (Hrsg.: Kirchgemeinde Krauthausen), 2009.

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