Motz (Zeitschrift)

Motz (Zeitschrift)

Die Motz (eigene Schreibweise: motz) ist eine in Berlin erscheinende Straßenzeitung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie wurde im Mai 1995 gegründet als Fusionsprojekt der im März 1994 gegründeten Straßenzeitung „Mob-Magazin“ und der ebenfalls im März 1994 gegründeten Straßenzeitung „Haz“ (Hunnis Allgemeine Zeitung). Auch der Name spiegelt diesen Fusionsgedanken wider Mob + Ha(t)z = Motz.

Ursprünglich führte die Zeitung den Untertitel „randständig - abwegig - unbedacht“. Die Motz erscheint 14-täglich mit einem Umfang von 24 Seiten.

Seit dem Sommer 2000 wird abwechselnd eine Motz-Ausgabe und eine Ausgabe der Motz-Life herausgegeben. Die „Motz-Life“ unterscheidet sich von der regulären Motz-Ausgabe dadurch, dass sie von einem Kreis der Bewohner der Notübernachtung redaktionell erstellt wird und schwerpunktmäßig die Sichtweise von Straßenzeitungsverkäuferinnen, wohnungslosen und armen Menschen in den Mittelpunkt rückt.

Dagegen hat die reguläre Motz-Ausgabe den Anspruch, investigativen Journalismus mit den Schwerpunkten Armut und Wohnungslosigkeit zu betreiben. Jede Ausgabe hat einen thematischen Schwerpunkt und feste Rubriken. In den Monaten Dezember bis Februar werden regelmäßig Auszüge aus dem von der Arbeitsgemeinschaft Leben mit Obdachlosen herausgebenen Kältehilfewegweiser abgedruckt.

Die Zeitung wird vertrieben an einem Motz-Vertriebsbus am Nollendorfplatz sowie an den Standorten des Gebrauchtwarenkaufhauses in der Zossener Straße und in der Motz-Notübernachtung in der Weserstraße. Die Verkäufer verbreiten die Motz in U- und S-Bahnen, auf der Straße, in Einkaufszonen und vor Markthallen sowie in Restaurants und Cafés.

Die Motz ist die älteste der in Berlin existierenden Straßenzeitungen. Die Auflage von etwa 12.000 Exemplaren pro Ausgabe [1] wird nur noch übertroffen von der ebenfalls in Berlin verkauften Straßenzeitung „Straßenfeger“.

In der ehemaligen Notübernachtung der Motz in der Tieckstraße befindet sich seit 2003 die von der GEBEWO - Soziale Dienste - Berlin betriebene einzige ganzjährig geöffnete Frauennotübernachtung[2] in Berlin.

Herausgeber

Die Motz wird herausgegeben von dem gemeinnützigen Verein Motz & Co, der beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter der Vereinsregisternummer 16476 Nz eingetragen ist. Der Verein betreibt neben der Straßenzeitung eine Notübernachtung mit 17 Plätzen in der Weserstraße in Berlin-Friedrichshain, die nach dem Prinzip eine großen Wohngemeinschaft organisiert ist. Außerdem ist Motz & Co hundertprozentige Gesellschafterin der Motz GmbH, eines sozialen Unternehmens mit dem Schwerpunkt Wohnungsauflösungen und Entrümpelungen. In diesem Bereich sind einige Arbeitsplätze entstanden. Neben einem Gebrauchtwarenkaufhaus in der Zossener Straße 54 betreibt der Verein noch ein Antiquariat Gregor Gog und ein weiteres Gebrauchtwarenkaufhaus in der Berliner Friedrichstraße.

Der Verein ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Vorsitzender ist Frank Wille. Schriftführer ist Christian Linde, der neben Jutta Welle, Stefan Schneider, Karsten Krampitz und Sonja Kemnitz zu den Gründungsmitgliedern gehört und seit 1996 Redaktionsleiter der Motz ist.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beleg Auflage motz
  2. Webseite Notübernachtung für Frauen GEBEWO - Soziale Dienste - Berlin

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