Metro de Medellín

Metro de Medellín
U-Bahn in Medellín

Die Metro de Medellín ist ein Nahverkehrssystem im Ballungsraum der kolumbianischen Stadt Medellín. Sie ist die einzige Hochbahn Kolumbiens. Der Großraum Medellín liegt im Aburrá-Tal und besteht aus 10 Städten. Auf Grund der industriellen Entwicklung seit den 1930er Jahren wächst das Gebiet ständig. Vorläuferin der Hochbahn war der Bau der Straßenbahn (tranvía) zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Aus ihr entwickelte sich schließlich die Hochbahn, deren Betreibergesellschaft Empresa de Transporte Masivo del Valle de Aburrá - Metro de Medellín Ltda am 31. Mai 1979 gegründet wurde. Derzeit ist die Hochbahn Medellín mit ca. 1,23 Mrd. Euro verschuldet. Diese Schulden sollen in den nächsten 50 bis 60 Jahren getilgt werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Eisenbahngeschichte in Kolumbien und im Bezirk Antioquia war nicht sehr anders als die Industrialisierungsprozesse, die zum Ende des 19. Jahrhunderts eingesetzt haben. Sie unterlagen Einschränkungen aufgrund sozialer und politischer Konflikte in diesem südamerikanischen Land. Der Bezirk Antioquia und die Region Paisa trieben den Bau eines Eisenbahnnetzes voran und fanden rasch Anschluss an die Verkehrswege des restlichen Landes.

Obwohl die Ferrocarriles de Antioquia (Eisenbahn Antioquia) ein jähes Ende nahmen und heute noch sogenannte Bahnstädte daran erinnern, wuchs die Bedeutung der Strecke im Ballungsraum.

Das schnelle Wachstum der Stadt, besonders seit den 1960er Jahren, füllte das gesamte Aburrá-Tal aus. Dies führte dazu, dass die Städte des Tals in den Mittelpunkt der nationalen Wirtschaft rückten und deren Stadträte dazu zwang, nicht mehr kommunal zu denken, sondern Verantwortung für ein komplexes Großstadtsystem zu übernehmen, vergleichbar mit denen der Industrieländer.

Die Metro von Medellín wurde daher nicht gebaut, um als Massenverkehrsmittel für die Arbeiterklasse der Stadt zu dienen, sondern auch als wichtige kulturelle Achse, die Minderheiten mit einbezog. Die Hochbahn änderte das Bild einer Stadt, die für Gewerbe und Industrie gebaut wurde, allerdings den Tourismus vernachlässigte. Die Stadtverwaltung Medellín hat 1979 gemeinsam mit der Lokalregierung von Antioquia ein Unternehmen gegründet, welches für die Verwaltung und Betrieb der Hochbahn verantwortlich sein sollte. 1980 wurde ein Entwurf der Hochbahn den Vertretern der Staatsregierung vorgelegt, der vom Staatlichen Rat der Wirtschaft und Sozialen Angelegenheit 1982 genehmigt wurde. Außerdem wurde genehmigt, dass der Bau zu 100% an eine externe Firma abgegeben werden konnte, sodass 1984 deutsche und spanische Firmen mit dem Bau beauftragt wurden.

Die Jungfernfahrt fand am 30. November 1995 um 11 Uhr Ortszeit zwischen den Stationen Niquía und Poblado statt. Der restliche Abschnitt nahm spätestens im September 1996 den kommerziellen Betrieb auf.

Die Hochbahn wurde von der Bevölkerung mit Freude aufgenommen und hatte zur Folge, dass der Tourismus der Stadt deutlich gefördert wurde. Außerdem wurden die Grenzen der "armen" und "reichen" Stadtteile aufgeweicht.

Die Reisezeiten verkürzten sich drastisch. Ein Arbeiter benötigte von Bello nach Envigado 2 Stunden mit dem Bus, mit der Hochbahn verkürzte sich die Fahrtdauer auf nur noch 30 Minuten.

Darüber hinaus hat die Hochbahn den öffentlichen und kulturellen Bereich mit Plätzen, Restaurants, Freizeiteinrichtungen gefördert.

Betrieb

Täglich benutzen 300.000 Fahrgäste die Metro. Sie verkehrt von 5 Uhr bis 22 Uhr und am Wochenende von 7 bis 22 Uhr. Die Taktrate der Züge schwankt zwischen drei Minuten während der Stoßzeiten und 10 Minuten in der übrigen Zeit. Während der Stoßzeiten am Morgen und Abend verkehren einige Züge zwischen Niquía to San Javier mittels einer Bypassstrecke zwischen Caribe (Linie A) und Suramericana (Linie B). Diese Strecke verläuft vollständig ebenerdig.

Linie A

Die Linie A besteht aus 19 Stationen und verläuft 23,2 km in Nord-Süd-Richtung von Niquia nach Itagüí. 7 der 19 Haltestellen im Stadtzentrum sind auf Viadukten gebaut, der Rest der Strecke verläuft ebenerdig. Die Bahnsteiglänge ist 142 m, jedoch wird diese nicht voll ausgenutzt, da man kürzere Züge mit nur 3 Wagen verwendet, diese jedoch häufiger verkehren lässt. Eine Fahrt von Endhaltestelle zu Endhaltestelle dauert ca. 36 Minuten.

Linie B

Diese Linie besteht aus 7 Stationen, einschließlich des Umsteigebahnhofs San Antonio B und verläuft von Ost nach West. Bis auf eine Station, die ebenerdig angelegt ist, befinden sich die anderen auf Viadukthöhe. Eröffnet wurde die Linie am 28. Februar 1996. Die Bahnsteige sind hier nur 72 m lang und eine Fahrt der gesamten Strecke dauert 11 Minuten.

Linie K (Metrocable)

Am 30. Juli 2004 wurde eine neue Linie, die Linie K (Seilbahn) eingeweiht. Die Linie beginnt in der Acevedo Station und führt hoch zum Bezirk Domingo Savio.

Linie J (Metrocable)

Im November 2007 wurde die Linie J (Seilbahn) mit 4 weiteren Stationen in Betrieb genommen. Die Linie beginnt in der Metro-Station San Javier, die Endhaltestelle der Linie B ist, und führt hoch zum Bezirk La Aurora.

Linie L (Metrocable)

Im März 2010 wurde die Linie L (Seilbahn) in Betrieb genommen. Sie beginnt an der Endhaltestelle der Linie K in Santo Domingo und führt über den Berg zum Parque Natural Arví, der auf einem Hochplateau liegt. Sie ist hauptsächlich für den Tourismus gebaut worden und wird nicht in das städtische Metro-Netz integriert, was bedeutet, dass man für eine Fahrt mit der Linie L ein gesondertes Ticket lösen muss.

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