Meidlinger Kaserne

Meidlinger Kaserne
Meidlinger Kaserne und ehemaliges Landesgendarmeriekommando für Niederösterreich

Die Meidlinger Kaserne (früher offiziell: Meidlinger Trainkaserne) in Wien wurde zwischen 1904 und 1906 als Ersatz für die Holzhofkaserne und die Fuhrwesenkaserne an der Ruckergasse 62 errichtet. Sie bot Platz für 600 Soldaten und 400 Pferde sowie 1.175 Fuhrwerke. Außerdem waren hier drei Reitschulen (eine gedeckt und zwei offen) untergebracht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Postkarte der Meidlinger Trainkaserne um 1904

Erbaut wurde die in zwei Gruppen geteilte Kaserne (Stabsgebäude an der Ruckergasse sowie den Mannschafts-, Stall- und Depotgebäuden) von Wenzel König als Baumeister. Berichten zufolge fiel diesem Bau der letzte Weingarten von Wien-Meidling zum Opfer.

In der Zwischenkriegszeit war hier das Bundesheer einquartiert und während der NS-Zeit die Wehrmacht. Während der Besatzungszeit (1945–55) nutzte die British Army das Areal.

1955 wurde die Kaserne zweigeteilt: Den Ostteil an der Ruckergasse erhielt das Landesgendarmeriekommando Niederösterreich, den Westteil erhielt das Bundesheer. Dieses benannte seinen Teil 1966 in „Heckenast-Burian-Kaserne“ um, nach zwei im Widerstand tätig gewesenen Offizieren des österreichischen Bundesheers beziehungsweise der Deutschen Wehrmacht, die von den Nationalsozialisten ermordet worden waren. Seit 1991 wurde die Heckenast-Burian-Kaserne als „Amtsgebäude Schwenkgasse“ geführt. 2010 wurde das Amtsgebäude Schwenkgasse in „Kommandogebäude Heckenast-Burian“ umbenannt und dort auch eine entsprechende Gedenktafel enthüllt.

1957 wurde in dem der Gendarmerie gehörenden Teil die Flugeinsatzstelle des Innenministeriums eingerichtet und ein Hubschrauber stationiert. Zwischen 1982 und 1987 wurde die Flugeinsatzstelle gemeinsam mit einem Wartungsbetrieb neu errichtet. Mit 1. September 2003 übersiedelte das Landesgendarmeriekommando in die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten. Neben der Flugpolizei sind heute noch andere Dienststellen des Innenministeriums in der Kaserne eingerichtet, wie das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung und Korruptionsprävention (BAK). Auch befindet sich im Kasernengebäude, mit einem separaten Eingang zur Hohenbergstraße, das Stadtpolizeikommando Meidling sowie eine Polizeiinspektion.

Die Meidlinger Kaserne wird im allgemeinen Sprachgebrauch und laut dem an der Frontseite angebrachten Namen heutzutage als Meidlinger Kaserne bezeichnet, wodurch sie aber mit eine andere nicht mehr existierende Kaserne im Südwestteil dieses Gemeindebezirk verwechselbar wird.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Meidlinger Trainkaserne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.17358333333316.325555555556

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Meidlinger Kaserne (Historisch) — Die Meidlinger Kaserne befand sich in der Schönbrunner Straße 293 im 12. Wiener Gemeindebezirk. Sie wurde 1835 bis 1837 als Kavalleriekaserne erbaut und bis 1851 von der k.u.k. Armee, welche um 1905 zwei Kavallerie Eskadronen hier stationiert… …   Deutsch Wikipedia

  • Meidlinger Trainkaserne — ehemalige Trainkaserne und ehemaliges Landesgendarmeriekommando für Niederösterreich Die Meidlinger Trainkaserne in Wien wurde zwischen 1904 und 1906 als Ersatz für die Holzhofkaserne und die Fuhrwesenkaserne an der …   Deutsch Wikipedia

  • Militärische Einrichtungen in Wien — Besonders zu Zeiten der Monarchie verfügte Wien als Hauptstadt eines großen Reichs über zahlreiche militärische Einrichtungen, die der Verwaltung und dem Dienstbetrieb des Heeres dienten. Zahlreiche heute zutiefst zivile Gebäude und Institutionen …   Deutsch Wikipedia

  • Hohenbergstraße — Straßentafel Hohenbergstraße …   Deutsch Wikipedia

  • Flugplätze in Wien — Die hier angeführten Flugplätze und Flugplatzprojekte sind zeitlich eingeschränkt auf die Ära „Fliegen schwerer als Luft“ und räumlich auf die größte Ausdehnung der Stadt während der NS Herrschaft (Groß Wien). In diese Aufstellung wurden jedoch… …   Deutsch Wikipedia

  • Meidling (Wiener Bezirksteil) — Meidling Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Flugpolizei — Abzeichen der Flugpolizei …   Deutsch Wikipedia

  • Meidling — 0012XII. Wiener Gemeindebezirk Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Ruckergasse — Straßentafel Ruckergasse Ruckergasse …   Deutsch Wikipedia

  • Erster Wiener Arbeiter-Fußball-Club — SK Rapid Voller Name Sportklub Rapid Ort Wien Hütteldorf Gegründet September 1898 8. Jänner 1899 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”