Mehara

Mehara
Suco Mehara
Der Suco Mehara bildet den Westen des Subdistrikts Tutuala. Der Ort Mehara liegt im Norden des Sucos.
Daten
Fläche 190,67 km²[1]
Einwohnerzahl 2.534 (2010)[2]
Chefe de Suco Zé Meigo Neto
(Wahl 2009)
Orte Position Höhe
Loiquero 8° 24′ S, 127° 11′ O-8.3977777777778127.18277777778545 545 m
Loiquero 8° 22′ S, 127° 9′ O-8.3666666666667127.15353 353 m
Malahara 8° 28′ S, 127° 8′ O-8.4730555555556127.13972222222580 580 m
Mehara 8° 24′ S, 127° 11′ O-8.3961111111111127.18666666667545 545 m
Porlamano 8° 24′ S, 127° 11′ O-8.3966666666667127.19496 496 m
Poros 8° 25′ S, 127° 7′ O-8.4202777777778127.11138888889503 503 m
Mehara (Osttimor)
Mehara
Mehara

Mehara ist ein Dorf und sein Suco im Osten des osttimoresischen Subdistrikts Tutuala, Distrikt Lautém.

Inhaltsverzeichnis

Das Dorf

Ein Weiler in Mehara

Mehara liegt auf einer Meereshöhe von 545 m, im nördlichen Teil des Sucos an einer schlecht ausgebauten Straße, die den Ort Tutuala an der Ostspitze Timors, mit der Distriktshauptstadt Lospalos und dem restlichen Land verbindet. Minibusse, sogenannte Mikroléts, dienen als öffentliche Verkehrsmittel. Mehara liegt in Luftlinie 218 km östlich der Landeshauptstadt Dili und 24 km nordöstlich von Lospalos.

Der Ort verfügt über ein kommunales Gesundheitszentrum, eine Grundschule und eine vorbereitende Schule für die Sekundärstufe.[3] Im Dorf finden sich viele traditionelle Hütten im Stil der ansässigen Volksgruppe der Fataluku.[4]

Hier leben unter anderem die letzten 100 Sprecher der Nationalsprache Makuva, der einzigen im Distrikt heimischen malayo-polynesischen Sprache. Die meisten anderen Einwohner sprechen als Muttersprache die Papua-Sprache Fataluku, die auch von der jüngeren Generation der Makuva vermehrt verwendet wird. Die Makuva wurden 1946 von ihren ursprünglichen Heimatdörfern Loiquero an der Nordküste und Porlamano nach Lovaia umgesiedelt. Später erfolgte die erneute Umsiedlung in das Dorf Mehara.[5]

Der Suco

Feldarbeit
Der Irasiquero, nahe dem Ira Lalaro
Fischer bei Mehara

Im Suco, der von der Nord- bis zur Südküste Timors sich einmal quer über die Insel erstreckt, leben 2.534 Menschen (2010,[2] 2004: 2.368[6]). Mehara hat eine Fläche von 190,67 km².[1] Im Norden liegt die Straße von Wetar mit dem Kap Ponta Aimoco Meno und dem Kap Ponta Tei, im Süden die Timorsee. Die Ostgrenze bildet der Suco Tutuala, im Westen grenzt Mehara an die Subdistrikte Lautém mit dem Suco Com und Lospalos mit den Sucos Muapitine und Bauro. Die nördlichsten Punkte des Sucos bilden das Kap Ponta Aimoco Meno und etwas südöstlich davon das Kap Ponta Tei.[3]

Südlich der Straße Tutuala - Lospalos befindet sich im Zentrum des Sucos die Lagoa Ira Lalaro (auch Suro-bec), die mit 6,5 km Länge und 3 km Breite der größte See Osttimors ist. In der Trockenzeit (Mai bis Oktober) schrumpft die Wasseroberfläche allerdings stark. In der Regenzeit reicht die Ira Lalaro bei ihrer größte Ausdehnung bis in den benachbarten Subdistrikt Lospalos. Nah dem Südufer liegt der Weiler Malahara.[3] Der See ist vor allem für die reiche Vogelwelt Timors ein wichtiger Lebensraum, weswegen er, zusammen mit großen Teilen des Distrikts Lautém zum Nino Konis Santana Nationalpark gehört. Mehrere hundert Leistenkrokodile leben im See. Aus der Ira Lalaro fließt der Fluss Irasiquero Richtung Süden. Er erreicht aber nicht die Timorsee, sondern verschwindet vorher im Mainina-Loch, einem Ponor. Das Ufer des Irasiqueros ist sumpfig, das Überflutungsgebiet des Sees ist weitgehend baumlos. Die saisonale Überflutung hat bisher eine wirtschaftliche Entwicklung des Umfelds des Sees verhindert.[7]

Am Rand des Nationalparks bei Malahara plant man seit Jahren unterirdisch das bisher größte Wasserkraftwerk des Landes, dass Lospalos, Baucau, Manatuto und Dili mit Strom versorgen soll. Das Wasser fließt von der Ira Lalaro unterhalb des Berges Paitchau (797 m) in Richtung Timorsee.[8] Der Paitchau ist Teil einer Bergkette, die im Süden von Mehara liegt. Ihre höchste Erhebung erreicht 925 m.

Nahe dem Verwaltungszentrum Mehara liegen die Weiler Loiquero (Loikero, Loikere, Louiquero) und Porlamano (Polamanu). An der Straße weiter Richtung Westen liegt der Weiler Poros (Ponos, Purus). An der Nordküste liegt der der Ort Loiquero (Loikero, Loiquere).

Neben dem Ort Mehara verfügen auch Poros und Malahara über eine Grundschule.[3] Aldeias sind Loiquero, Porlamano und Poros.[9]

Geschichte

Mehara war 1976 ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründeten sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus dem Distrikt Lautém bot. Später wurde die Basis von den Indonesiern zerstört.[10]

In den 1980ern versteckte sich der Freiheitskämpfer und spätere Präsident und Premierminister Osttimors Xanana Gusmão in Mehara.[4]

Zwischen dem 5. und 8. August 1983 desertierten Hunderte von Mitgliedern von bewaffneten Milizen (Wanra, Hansip) aus Mehara, Lore, Leuro und Serelau und schlossen sich der FALINTIL an. In ihren Heimatorten führten die Indonesier Strafaktionen durch. Hunderte Frauen und andere zurückgebliebene wurden auf Lastwagen zusammengetrieben und für mehrere Monate interniert. Es kam zu Folterungen und Vergewaltigungen. Später wurden mehrere hundert Familien auf die Insel Atauro zwangsumgesiedelt.[10]

Politik

Felder bei Mehara

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Alvaro da Assunção zum Chefe de Suco gewählt.[11] Bei den Wahlen 2009 gewann Zé Meigo Neto.[12]

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. a b c d UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  4. a b The unofficial guide to East Timor
  5. Geoffrey Hull: The Languages of East Timor: Some Basic Facts
  6. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  7. Hinrich Kaiser et al., PhD, Department of Biology, Victor Valley College: The herpetofauna of Timor-Leste: a first report
  8. Hydrotimor: Iralalaru
  9. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  10. a b „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  11. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados

Weblinks

 Commons: Mehara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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