Maximilian Carl von Martial

Maximilian Carl von Martial

Maximilian Carl von Martial (* um 1665 in Frandeux, Grafschaft Rochefort nahe Namur; † 13. April 1743 auf Burg Veynau bei Euskirchen), auch Johann Baptist Maximilian Carl von Martial, Jean Baptiste Maximilien Charles de Martial oder einfach nur Jean Baptiste de Martial, war ein pfälzischer Generalfeldmarschall, Generaladjutant, Geheimer Rat und Oberamtmann.

Er wurde als Sohn des Lambert de Martial und der Madeleine de Scouville im ehemals Burgundischen Reichskreis geboren. De Martial besuchte die Militärakademie am Hofe zu Rochefort und verließ diese im Jahre 1685 als Dragoner-Hauptmann. Kurze Zeit später wurde er von dem Deutschen Kaiser, dem Erzherzog von Österreich Leopold I., mit vielen anderen Verbänden aus allen Reichskreisen in die Schlacht gegen die Osmanen gerufen. Bereits vorher verzichtete er 1682 auf große Teile seines Besitzes von Schloss Frandeux zu Gunsten seines Bruders Cyriaque Albert de Martial.

Um 1688 kämpfte de Martial für die kaiserlichen Truppen in Ungarn gegen die Türken und wurde 1688/89 wahrscheinlich bei der Schlacht um Belgrad schwer verwundet. In seiner Adelsbestätigung von 1708 steht geschrieben „... auch die getreue und angnehme langwierige Kriegsdiensten, welche dem glorwürdigen Ertzhaus Österreich von Jugend auff in ... unterschiedlichen occasionen mit emportierung nicht geringer blessuren geleistet ...[1]

In seiner Heimat wurde er wegen unzureichender Informationen aus dem Kriegsgebiet für tot erklärt und sein restlicher Besitz im September 1689 unter den Geschwistern aufgeteilt.

Bereits um 1690 war er, vermutlich in „geheimer Mission“ für den Pfalzgrafen Johann Wilhelm tätig, dem er schnell ein treuer und zuverlässiger Berater sein sollte. Um 1700 wurde er sein Generaladjutant, später Geheimrat (Ernennung 27. April 1713) und Oberamtmann zu Simmern (Ernennung 8. März 1718). Mit seiner Frau, Anna Maria Agnes von Baexen zu Veynau, Heirat am 28. November 1692, (Kirchenbucheintrag, Köln, Schnurgasse ...„de Martial, Maximilien Charles, Capitaneus desultoriorum und Maria Anna von Baexen...[2] das Aufgebot stand unter Dispens – was heisst, dass von der dreimaligen Ankündigung einer beabsichtigten Ehe in der Pfarrkirche der Brautleute, an drei aufeinanderfolgenden Sonn- und Feiertagen, abzusehen ist. z.B. aus Furcht vor Intrigen und dergleichen) bezog er das, von Johann Wilhelm neu erbaute, Schloss zu Simmern.

1711 wurde er wegen treuer Dienste in den Reichsfreiherrenstand erhoben und sein altes Adelsprädikat bestätigt „General Adjutanten Johann Baptist Maximilian Carl von Martial dessen Eheliche leibsz Erben und derselben Erbensz Erben mann und weiblichen Geschlechts für und für in Ewigkeit für rechtmeszig gebohrne freyherren zu halten, also zu nennen, titulieren, schreiben, erkennen, achten, ehren und respectieren ... und ohne eintzige irrung gebrauchen und genieszen zu lassen.[1] Auch finanziell ging es der Familie von Martial recht gut und sie konnte die von den Franzosen beschädigte Burg Veynau, Stammburg der Familie von Baexen, neu herrichten. Die Hauptburg wurde im barocken Stil zu einem Wasserschloss umgebaut, den Türmen wurden Hauben aufgesetzt und die Räumlichkeiten im Stile der damaligen Zeit renoviert. 1736 wurde Johann Baptist Max Carl von Martial zum Generalfeldmarschall-Leutnant der Kavallerie ernannt. Am 17. August 1736 erhielt Max Carl von Martial den höchsten zu vergebenen militärischen Rang, er wurde Generalfeldmarschall, was einem Ministerposten gleichkam. Sein politischer Einfluss auf Johann Wilhelm, dessen persönlicher Berater er lange Jahre war, liegt im Dunkeln, kann aber als sehr hoch eingestuft werden. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass von Martial z. B. auch an den Verhandlungen zum Frieden von Rijswijk beteiligt war.

Einzelnachweise und weitere Ouellen

  1. a b Adelsdiplom 1708/1711 von Martial, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Kasten schwarz-3621
  2. Kölner Generalvikariatsprotokolle vor 1700

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