Matija Gubec

Matija Gubec
Matija Gubec-Beg, Monumentales Denkmal, Gornja Stubica, Kroatien

Matija Gubec, genannt Gubec-Beg, (richtiger Name: Ambroz Gubec, ungarischer Name: Gubecz Máté; * 1538 in Hižakovac (Vrhovac) - Region Stubica in Kroatien; † 15. Februar 1573 in Zagreb) war Anführer eines Bauernaufstands „Seljačka buna“ in Kroatien und wurde dadurch zum Nationalhelden.

Inhaltsverzeichnis

Erste Hinweise

Seine ersten namentlichen Erwähnungen finden sich im Stubicer Kirchenregister aus dem Jahre 1556 und 1560, sowie im Urbar von Stubica aus dem Jahre 1567.

Nach den Überlieferungen wurde der Name „Matija“ etwa dreißig Jahre nach dem Bauernaufstand und dem Tode von Matija Gubec das erste Mal erwähnt. Dies geschah durch den Historiker M.Istvanffy vermutlich in Anlehnung an den „guten König Matija“, Matijaš Korvin mit vollem Namen. Dieser kroatisch-ungarische König aus dem 15. Jahrhundert regierte von 1458 bis 1490.

Der Bauernaufstand

Matija Gubec führte von 1572 bis 1573 den Bauernaufstand (Seljačka buna) in Stubica (Kroatien) gegen die damals herrschenden Gutsherren und Grafen an. Den Anlass zum Aufstand bot ein neues Gesetz, welches die Bewegungsfreiheit der Bauern stark einschränkte und die freie Wanderschaft verbot. Die Knechte und Bauern wollten die Unterdrückung und Ausbeutung durch Franjo Tahi, dem Gutsherrn von Susedgrad, nicht weiter erleiden.

So ritten denn Junge Burschen, Bauern, Knechte und dem Volk Wohlgesinnte durch die Dörfer des Kroatischen „Zagorje“ (Zagorje bedeutet wörtlich übersetzt, „hinter dem Gebirge“, womit der Zagreb vorgelagerte Gebirgszug „Medvednica“ gemeint ist, eine hügelige, grüne Region nördlich von Zagreb) und trugen als Zeichen zum Aufstand eine „Hahnenfeder“ im Hut. Innerhalb kürzester Zeit formierte sich eine Bauernarmee, welche die herrschende Obrigkeit aufschrecken ließ. Deshalb entsandte Ban Juraj Drašković ein Heer zur Niederschlagung dieses Bauernaufstandes.

1572 brach ein offener und bewaffneter Aufstand der Susedgrader Bauern gegen die damaligen Gutsherren und Grafen aus, bei welchem auch der damalige König nicht zu vermitteln wusste, obwohl dieser den Bauern sein Schutzrecht ausgesprochen hatte. Die Unruhen griffen auch auf die steirischen (heute: Steiermark/Österreich) und Krainer (heute: Slowenien) Bauern über und die Macht der regionalen Gutsherren schienen in ernsthafter Gefahr. Das Zagreber Parlament verabschiedete 1572 eine Resolution, in welcher Matija Gubec und die aufständischen Bauern des Hochverrats bezichtigt wurden. In den damaligen Berichten wurde Ambroz Gubec, genannt Matija Gubec-Beg aus der Region Krapina (Hrvatska - Kroatien), schon als Anführer der aufständischen Bauern genannt.

Nachdem die Bauern in einer Rede von Matija Gubec-Beg aufgefordert wurden, wie Männer ehrenhaft zu kämpfen oder unterzugehen (da se ponesu kao muževi, slavno pobijediti ili propasti), siegte die von Ilija Gregorić geführte Bauernarmee bei Donja Stubica gegen die von Gašpar Alapić befehligten königstreuen Truppen binnen weniger Stunden.

Die einfach bewaffneten Bauerntruppen wurden jedoch bei Gurkfeld in der Unterkrain (heute: Slowenien) durch eine zweite, eigentlich für den Kampf gegen die Osmanen gegründete Söldnerarmee von Haramija aufgerieben und anschließend bei Kerestinec durch das bantreue Heer des Juraj Drašković vernichtend geschlagen. Es heißt, dass mehr als 6000 Bauern im Kampf gefallen waren, doch die Mehrzahl wurde nach der Niederschlagung des Aufstandes durch Folter und Mord von den Schergen des Zagreber Ban Juraj Drašković getötet. Bei dieser Niederlage geriet auch Matija Gubec lebend in die Hände seiner Gegner.

Sein Tod

Exekution des Anführers des Bauernaufstandes, Matija Gubec, am Platz vor der St. Markus Kirche in Zagreb

Am 15. Februar 1573 wurde Matija Gubec-Beg in aller Öffentlichkeit auf dem Platz des Heiligen Marko Markov Trg in Zagreb unter Folter mit glühenden Zangen und durch Aufsetzen einer glühenden Krone grausam hingerichtet und noch anschließend gevierteilt. Seit dieser Zeit wird er als Nationalheld und Bauernkönig verehrt, da er sein Leben uneigennützig für das Recht und die Freiheit der kroatischen Bauern eingesetzt hatte.

Legende

Nach dem Tod von Matije Gubec-Beg sprach man im Hrvatsko Zagorje noch lange davon, dass dieser gar nicht gestorben sei und sich zwei Berge schützend über ihn und seine Armee beugen. So sitze Matija Gubec nun mit all seinen Mannen im Bergesinneren an einem steinernen Tisch, an dem reichlich Wein für alle ausgeschenkt werde. Dort winde sich auch der Bart des Helden langsam um diesen Tisch, bis schließlich nach der neunten Umrundung der Berg sich wohl öffnen und Matija Gubec dann an der Spitze seiner Armee wieder auferstehen werde.

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