Lägerdorf

Lägerdorf
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Lägerdorf
Lägerdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Lägerdorf hervorgehoben
53.8833333333339.58333333333338
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Steinburg
Amt: Breitenburg
Höhe: 8 m ü. NN
Fläche: 5,96 km²
Einwohner:

2.544 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 427 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25566
Vorwahl: 04828
Kfz-Kennzeichen: IZ
Gemeindeschlüssel: 01 0 61 061
Adresse der Amtsverwaltung: Osterholz 5
25524 Breitenburg
Webpräsenz: www.laegerdorf.de
Bürgermeister: Heinrich Sülau (SPD)
Lage der Gemeinde Lägerdorf im Kreis Steinburg
Karte

Lägerdorf ist eine vorwiegend industriell geprägte Gemeinde im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein. Seit dem 1. April 2003 gehört sie zum Amt Breitenburg. Der Ort wird durch die Zementfabrik dominiert, die im flachen Umland schon weithin sichtbar ist.

Zementwerk Lägerdorf
Kalkabbau in Lägerdorf

Inhaltsverzeichnis

Geographie und Verkehr

Lägerdorf liegt etwa 7 km südöstlich von Itzehoe an der Bundesautobahn 23 von Hamburg nach Itzehoe.

Geologie

Obwohl Schleswig-Holstein im Zuge der Eiszeit geformt wurde, was besonders in Teilen der Geest (Hohe Geest) und im ostholsteinischen Hügelland, die durch Grundmoränen und Endmoränen abschmelzender Gletscher entstanden sind, deutlich ist, gibt es einige Stellen, deren geologisches Profil abweicht. Lägerdorf liegt in einem dieser Gebiete.

Der Untergrund in Lägerdorf besteht aus einer etwa 400 Meter mächtigen Schicht sehr reiner Kreide, also aus abgestorbenen mikroskopischen Meerestieren, die sich auch in Versteinerungen nachweisen lassen. Diese Kreideschicht entstand im Sénon, der jüngsten Formation der oberen Kreide und ist mit relativ wenigen Flintsteinbänken durchsetzt. Diese Schicht wurde im Tertiär durch einen Salzstock angehoben und aufgewölbt, sodass sie die Oberfläche erreicht.

Geschichte

Der Ort wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt, aber wohl in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch holländische Siedler gegründet. Er hieß ursprünglich Hollendersdorpe oder ebenfalls nach einer Bezeichnung für holländische Deichbauer Legerdorpe.

Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert veränderte den Ort stark, nachdem Kreide gefunden wurde und sich 1860 die Zementindustrie in Lägerdorf ansiedelte und dem Ort zu einer überregionalen wirtschaftlichen Bedeutung verhalf.

1863 wurden die Alsen’sche Portland-Cement-Fabriken durch Otto Friedrich Alsen gegründet, gut zwanzig Jahre später, 1884, wurde durch zehn norddeutsche Kaufleute die Breitenburger Portland-Cement-Fabrik gegründet. Der Zusammenschluss der Werke erfolgte 1972, seit 2003 firmieren sie unter dem Namen Holcim.

Auch in der direkten Umgebung des Orts hinterließ die Zementindustrie ihre Spuren in Form von Kreidegruben (siehe etwa die Kreidegrube Saturn) und lange lag ein Grauschleier aus Kreidestaub auf dem Dorf und der Umgebung.

Durch die Ausbeutung der Kreidegruben und der damit verbundenen Grundwasserabsenkung traten Probleme bei der Wasserversorgung des Ortes auf.
→ Näheres zur Wasserversorgung und zum Wasserturm von Lägerdorf im Hauptartikel Wasserturm Lägerdorf.

Politik

Wappen

Blasonierung: „Schräglinks geteilt. Rechts in Silber vier blaue Wellenbalken, links in Grün am Spalt ein halbes silbernes Zahnrad.“[2]

Heimatmuseum

In Lägerdorf gibt es ein Heimatmuseum, das besonders über Geologie sowie regionale Geschichte und Industrie informiert.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Martin Hoop (1892–1933), Politiker (USPD, KPD), NS-Opfer

Literatur

  • Gemeinde Lägerdorf (Hrsg.): Lägerdorf einst und jetzt., Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1990, ISBN 3-89264-411.
  • Reimer Wentorp / Gemeinde Lägerdorf (Hrsg.): Lägerdorfer Chronik, Lägerdorf 1986.

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

Weblinks

 Commons: Lägerdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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