Ludwig Eichrodt

Ludwig Eichrodt
Ludwig Eichrodt
Denkmal für Ludwig Eichrodt im Stadtpark Lahr

Ludwig Eichrodt (* 2. Februar 1827 in Durlach bei Karlsruhe; † 2. Februar 1892 in Lahr) war ein humoristischer Dichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ludwig Eichrodt wurde als Sohn der Eheleute Ludwig Friedrich Eichrodt (1798–1844) (Ministerialbeamter und Innenminister) und Elisabeth (geborene Joos, 1809–1891) geboren. Er studierte seit 1845 in Heidelberg und Freiburg Rechtswissenschaft, Philosophie und Geschichte, und lebte dann als richterlicher Beamter an verschiedenen Orten, bis er 1871 zum Oberamtsrichter in Lahr ernannt wurde. Er verstarb an seinem 65. Geburtstag. Sein Grab befindet sich auf einem Friedhof in Lahr. Nach ihm ist eine Grundschule in Lahr benannt.

Zusammen mit seinem Studienfreund Adolf Kußmaul erfand er die Figur des schwäbischen Dorflehrers Gottlieb Biedermeier, ein Mensch, dem nach ihrer Charakterisierung „seine kleine Stube, sein enger Garten, sein unansehnlicher Flecken und das dürftige Los eines verachteten Dorfschulmeisters zu irdischer Glückseligkeit verhelfen“. Nach dieser Figur wurde später eine ganze Epoche benannt.

Eichrodt war seit seiner Schulzeit mit Viktor von Scheffel befreundet. Mit dem norddeutschen Schriftsteller Theodor Storm – Dichterjurist wie er selbst – führte Eichrodt einen lebhaften Briefwechsel.

Werke

Von seinen Veröffentlichungen (zum Teil unter dem Pseudonym Rudolf Rodt) nennen wir:

  • Gedichte in allerlei Humoren. Stuttgart 1853
  • Schneiderbüchlein. Stuttgart 1853 (anonym mit H. Goll)
  • Leben und Liebe. Frankfurt 1856 (Gedichte)
  • Die Pfalzgrafen. Lahr 1859 (dramatisches Gedicht)
  • Deutsches Knabenbuch. Weltruhm in Reimsprüchen. Lahr 1865 (illustriert von Schrödter und Camphausen)
  • Alboin. Bühl 1865 (dramatisches Gedicht)
  • Rhein-schwäbisch. Karlsruhe 1869, 2. Aufl. 1873 (Gedichte in mittelbadischer Sprechweise)
  • Lyrischer Kehraus. Straßburg 1869, 2 Teile
  • Lyrische Karikaturen. Straßburg 1869 (Anthologie)
  • Biedermeiers Liederlust. Straßburg 1870
  • Melodien. Stuttgart 1875 (Lieder)
  • Hortus dellclarum. Lahr 1876-80, 6 Teile (humoristische Anthologie)
  • Gold. Sammlung des Ursprünglichen und Genialen in deutscher Lyrik. Leipzig 1882

Illustrationen (Auswahl)

Literatur

Weblinks


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