Littenweiler

Littenweiler
Wappen Freiburg
Wappen
Littenweiler
Freiburg im Breisgau
Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR)
Baden-Württemberg, Deutschland
Lage im Freiburger Stadtgebiet
Basisdaten
Stadtteil von Freiburg
Stadtteilnummer: 32 (Bezirk: 320)
eingemeindet seit: 1914
Geografische Lage: 47° 58′ 46″ N, 7° 53′ 48″ O47.9794444444447.8966666666667318Koordinaten: 47° 58′ 46″ N, 7° 53′ 48″ O
Höhe: 318 m ü. NN
Fläche: 4,12dep1 km²
Einwohner: 7.305 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.773 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79117
Vorwahl: 0761

Littenweiler ist ein im südöstlichen Stadtgebiet gelegener Stadtteil Freiburgs an der Dreisam im Dreisamtal. Das Empfangsgebäude des Haltepunkts Freiburg-Littenweiler liegt 318 m über dem Meeresspiegel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Haus am Dorfplatz von 1817; war von 1846 bis 1913 Rathaus

Das Dorf Littenweiler wird erstmals im 11. Jahrhundert als „Lutenwile“ in einer Urkunde des Klosters Einsiedeln erwähnt. Es war ein Bauerndorf östlich der Stadt Freiburg, am Rand des Schwarzwalds dort, wo sich das Dreisamtal nach Osten zum Zartener Becken hin öffnet. Dass hier auch Bergleute gelebt haben müssen, die wie die Bewohner des benachbarten Dorfes Kappel in den Stollen des Schauinslands (auch Erzkasten genannt) gearbeitet haben, kann man aus der Tatsache schließen, dass die Kirche der Heiligen Barbara, der Patronin der Bergleute, geweiht ist. Nach wechselnden Besitzverhältnissen wurde das Dorf 1560 geteilt und umfasste zwei Ortsteile: ein Teil gehörte den Herren von Sickingen und der andere Teil dem Deutschen Ordens zu Freiburg. Im Jahr 1614 schlossen diese Ortsherren einen Vertrag, der die gegenseitigen Interessen, z. B. Gerichtsbarkeit und Steuern regelte.

Am Charakter des Bauerndorfes vor den Toren der Stadt hatte sich trotz der Eingemeindung nach Freiburg im Jahre 1914 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nichts Wesentliches geändert, auch wenn die moderne Welt 1887 mit der Höllentalbahn und einem Bahnhof sowie mit der Straßenbahn 1925 Einzug gehalten hatte. Der starke Bevölkerungszuwachs von Freiburg schlug sich ab Mitte der 1950er Jahre auch in der Entwicklung dieses Stadtteils nieder (1950: 2.132 Einw., 1961: 4.735 Einw., 1970: 6.826 Einw.): große Baugebiete wurden erschlossen, eine neue Pfarrkirche wurde gebaut (die alte Kirche wurde zum Bürgersaal), ebenso die evangelische Auferstehungskirche, die Pädagogische Hochschule wurde auf den Feldern zwischen der Bahnlinie und dem alten Ortskern errichtet. Das beschauliche Dorf mit einigen Villen an den Berghängen wurde zu einem großen städtischen Wohnquartier vorwiegend bürgerlicher Bevölkerung, das mit den Nachbarstadtteilen Waldsee, Ebnet und Kappel zusammengewachsen ist.

Wappen

Wappen Littenweiler.png

Das Ortswappen zeigt ein weißes Tatzenkreuz auf rotem Grund. In den vier dadurch gebildeten Feldern befindet sich je eine silberne Kugel. Dies ist eine Kombination aus den Wappen der beiden langjährigen Ortsherren, des Deutschen Ordens (Kreuz) und der Grafen von Sickingen (Silberkugeln).

Verkehr

Die Höllentalbahn bindet Littenweiler im Halbstundentakt an.

Verkehrstechnisch ist der Stadtteil außerordentlich gut angebunden. Durch die B 31 Ost, die größtenteils in einem Tunnel unter Littenweiler hindurch führt, wurde die Verkehrsbelastung reduziert und gleichzeitig mit der Ausfahrt am östlichen Stadtrand eine schnelle Anbindung an die Innenstadt und in den Schwarzwald ermöglicht. Hauptsächliche Verbindung zur Innenstadt ist die Hansjakobstraße, auf der auch die Stadtbahn verkehrt. Außerdem fährt die Höllentalbahn im Halbstundentakt den Haltepunkt Freiburg-Littenweiler an, die vom Hauptbahnhof kommend im weiteren Verlauf das gesamte Höllental durchquert und das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel für Berufspendler, Urlauber und Wintersportler in der Region darstellt. Auch durch die Endhaltestelle der Linie 1, Freiburgs am meisten frequentierter Stadtbahnlinie, ist Littenweiler mit dem Netz des öffentlichen Nahverkehrs verbunden. Vom Endpunkt der Stadtbahn verkehren Buslinien in die Stadtteile Ebnet und Kappel.

Sport

Im Nachbarstadtteil Waldsee befinden sich an der Schwarzwaldstraße einige bedeutendere Sportanlagen (von Ost nach West):

  • Strandbad – Freiburgs größtes Freibad mit 91 m langer Rutschbahn, direkt neben dem Badenova-Stadion gelegen
  • Badenova-Stadion (ehemals Dreisamstadion) – Fußballstadion des Sportclub (SC) Freiburg; in einiger Entfernung auch das Möslestadion (für SC-Amateure) mit Fußballschule
  • PTSV (Post-Turn- und Sportverein) Jahn – Sportanlagen eines Breitensportvereins
  • FT (Freiburger Turnerschaft) 1844 Freiburg – der größte südbadische Sportverein betreibt Sportanlagen inkl. Hallenschwimmbad, Halle für Rollkunstlauf, Tennisplätze, usw. sowie Sportkindergärten und eine Sportgrundschule
  • Sportanlagen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Infrastruktur

Besonders mit dem neu errichteten Einkaufszentrum „ZO“ (Zentrum Oberwiehre) ergeben sich für die Bürger Littenweilers zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. Zwar liegt es außerhalb Littenweilers im Stadtteil Oberwiehre, ist aber trotzdem gut erreichbar. In Littenweiler selbst befinden sich vergleichsweise wenige Geschäfte, lediglich im Bereich der Straßenbahn-Endhaltestelle „Lassbergstraße“ an der Grenze zum Nachbarstadtteil Waldsee findet sich ein kleines Zentrum. Die eigentliche Ortsmitte rund um die ehemalige Kirche, heute Bürgersaal, das ehemalige Rathaus und das Schulhaus der Reinhold-Schneider-Schule ist heute weitgehend vom Durchgangsverkehr befreit.

Im Stadtteil gibt es die katholische St.-Barbara-Kirche, ein Neubau aus den 1960er Jahren, neben der alten Kirche im Ortskern gelegen, die heute als Bürgersaal genutzt wird, und die evangelische Auferstehungskirche, ein moderner Betonbau mit charakteristischem Zweischeiben-Glocken-„Turm“.

Das Altenpflegeheim St. Antonius in Freiburg-Littenweiler im „Stahlbad” Freiburg wird von den Gengenbacher Franziskanerinnen betreut. Es ist eine stationäre Pflegeeinrichtung in einem ehemaligen Kur- und Badehaus, das am Austritt einer mineralischen Heilquelle um 1844 errichtet worden war.

Ein eigener kleiner, heute nur noch selten genutzter Ortsfriedhof weist auf die Geschichte des Stadtteils als einst selbständiges Dorf hin. In den 1960er Jahren wurde auf einem Gelände südlich der Höllentalbahn im Südwesten des Stadtteils der neue Bergäcker-Friedhof angelegt, der für Bestattungen aus der ganzen Stadt zur Verfügung steht. 2007 wurde innerhalb des Friedhofs ein Teil als Tierfriedhof abgeteilt.

1870 als zweite Schule in Littenweiler erbaut und bis 1925 als Schule, dann als Postamt genutzt
Die Reinhold-Schneider-Schule

In Littenweiler befindet sich auch einer der drei Freiburger Recyclinghöfe, wo Bürger Abfälle unterschiedlichster Art entsorgen können.

Bildung

  • Die Pädagogische Hochschule Freiburg, 1962 aus den Lehrerbildungsakademien I und II entstanden, bildet Lehrer an Grund-. Haupt- und Realschulen aus und bietet auch einen Studiengang für Diplompädagogen an. Aus bescheidenen Anfängen an der Lindenmattenstraße ist ein beachtlicher Campus entstanden.
  • Der „Waldhof“ ist eine 1950 gegründete freie Einrichtung der Erwachsenenbildung. Ihr Bildungsangebot umfasst Blockseminare und Vorträge zu Themen aus Geistes- und Naturwissenschaft, Kunst, Landes- und Völkerkunde, Religion und Philosophie sowie musische und kreative Kurse.
  • Die Reinhold-Schneider-Schule (Grund- und Hauptschule) musste in den 1960er Jahren aufgrund des starken Bevölkerungszuwachses erheblich erweitert werden. Sie ist nach dem Schriftsteller Reinhold Schneider benannt, der lange Jahre in Freiburg gelebt hatte.
  • Das von der Erzdiözese Freiburg getragene Sprachenkolleg für studierende Ausländer ermöglicht Studenten aus anderen Sprachräumen das Erlernen der deutschen Sprache.
  • Zwei große Studentenheime, die Thomas-Morus-Burse und das Alban-Stolz-Haus, unterstreichen die Verbundenheit des Stadtteils mit den Hochschulen der Stadt.

Persönlichkeiten

  • Klaus Schüle (* 1963), Landtagsabgeordneter (CDU), lebt in Littenweiler

Weblinks


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