Königin der Verdammten

Königin der Verdammten
Filmdaten
Deutscher Titel Königin der Verdammten
Originaltitel Queen of the Damned
Produktionsland USA, Australien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2002
Länge 97 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Michael Rymer
Drehbuch Scott Abbott,
Michael Petroni
Produktion Jorge Saralegui
Musik Richard Gibbs,
Jonathan Davis
Kamera Ian Baker
Schnitt Dany Cooper
Besetzung

Königin der Verdammten (Originaltitel: Queen of the Damned) ist ein US-amerikanisch/australischer Vampirfilm und basiert auf den Romanen The Vampire Lestat (dt.: Der Fürst der Finsternis) und Queen of the Damned (dt.: Die Königin der Verdammten) von Anne Rice. Handlungselemente und Charaktere beider Bücher wurden im Drehbuch zu einer einzelnen Story zusammengefasst.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Ende des 18. Jahrhunderts wird Lestat vom Vampir Marius zu einem Vampir gemacht, Marius sieht Lestat als seinen Schüler. Marius ist der Hüter der "Ureltern" aller Vampire: Akasha und Enkil, einst ein ägyptisches Königspaar, die vor Jahrtausenden durch einen Fluch zu den ersten Vampiren wurden und als regungslose Statuen in einem Dämmerschlaf verharren. Marius lehrt Lestat, dass die Menschen keinesfalls von der Existenz von Vampiren wissen dürfen. Jeder Mensch, der sie als "übersinnliche Wesen" erkennt, muss getötet werden. Marius und Lestat gehen nach einer Auseinandersetzung getrennte Wege. Anfang des 20. Jahrhunderts ist Lestat seiner Existenz überdrüssig und zieht sich in ein Grab zurück.

Nach jahrzehntelangen Schlaf erwacht er durch die Klänge einer Amateur-Rockband. Begeistert von der Musik schließt er sich der Band an. Sein Plan ist, als Rockstar erfolgreich zu werden und sich dann als Vampir erkennen zu geben, um seine Artgenossen zu provozieren.

Die Londoner Geheimgesellschaft Talamasca, die sich mit übersinnlichen Phänomenen beschäftigt, ist auf den Vampir aufmerksam geworden. Nachdem ihr das Seniormitglied David Talbot von seinen Forschungen über Vampire, besonders über Marius und Lestat, erzählt hat, reist die junge Mitarbeiterin Jesse Reeves nach Amerika, um mit Lestat Kontakt aufzunehmen. Jesse ist eine Nachfahrin der Vampirin Maharet, eine Feindin Akashas. Als Lestat Jesse begegnet, fühlt er sich von ihr angezogen.

Lestats Musik erweckt Akasha, die Enkil tötet und sich auf die Suche nach Lestat macht. Er soll ihr neuer König werden. Akashas Vorhaben ist, gemeinsam mit Lestat wieder zu herrschen, über Vampire und Menschen. Auf dem Weg richtet sie ein Massaker unter den Vampiren, die ihr begegnen, an.

Zugleich bereitet sich Lestat auf sein erstes Open Air Konzert vor. Marius sucht ihn auf und warnt Lestat vor Akasha und anderen Vampiren, die sich an ihm rächen wollen. Um Lestat zu helfen, versammelt Marius eine kleine Gruppe alter Vampire um sich, mit denen er zum Konzert geht. Maharet, die dazu gehört und Jesse schützen will, kennt die Lösung, Akasha zu vernichten: sie müssen ihr gesamtes Blut aussaugen. Der letzte, der von ihr trinkt, wird dann die Rolle der Urmutter übernehmen.

Auf dem Konzert greifen einige Vampire aus dem Publikum Lestat an. Es kommt zu einem allgemeinen Aufruhr, als Akasha auftaucht und Lestat entführt. Lestat darf als erster Vampir von ihrem Blut trinken und wird dadurch unbesiegbar für andere Vampire. Sonnenlicht schadet ihm nicht mehr.

Lestat ist jedoch von Akashas Skrupellosigkeit abgestoßen. Als sie mit Lestat zu Marius zurückkehrt, verbündet sich Lestat schließlich mit der Gruppe der alten Vampire, um Akasha unschädlich zu machen. Jesse, die Maharet begleitet hatte, gerät in den Konflikt und wird beinahe getötet. Letztlich gelingt es den Vampiren gemeinsam, Akasha zu überwältigen. Maharet trinkt ihren letzten Bluttropfen und erstarrt. Lestat macht Jesse zum Vampir, weil er sie nicht verlieren will.

Gemeinsam besuchen sie David Talbot in London und geben ihm Lestats Tagebuch zurück. David erkennt, dass Jesse nun ein Vampir ist. Nachdem Jesse und Lestat gegangen sind, sucht Marius David auf.

Kritik

Der Film stieß in der Kritik vorwiegend auf Ablehnung. Vor allem Anne Rice-Leser lehnten das Werk aufgrund seines freien Umgangs mit den literarischen Vorlagen ab. Erfolgreich war hingegen der Soundtrack des Korn-Frontmannes Jonathan Davis, auf dem verschiedene Interpreten des modernen Rock die Titel interpretieren.

„Horrorfilm, der ganz auf die Faszination eines unterkühlten New-Wave-Looks setzt, dabei aber jegliche Auseinandersetzung mit dem Sujet vermeidet. Ohne tieferes Interesse am Sujet, verliert er sich in einer ebenso banalen wie spannungslosen Genrevariation.“

Lexikon des internationalen Films[1]

„Die ausschließlich in Melbourne gefilmte Produktion unter der Regie des Australiers Michael Rymer schlägt zunächst einen relativ ernsthaften Ton an, um schließlich auf gemäßigten Exploitationkurs zu gehen. Dadurch ergibt sich eine etwas unausgewogene Mischung, der weder als geradliniger Horror noch als selbstironische Satire funktionieren will, aber - und das ist am wichtigsten - durchaus Spaß macht.“

kino.de[2]

Auszeichnungen

  • Der Film wurde 2003 für einen Saturn Award in der Kategorie Bester Horrorfilm nominiert.
  • Aaliyah erhielt eine Nominierung für den MTV Movie Award in der Kategorie Best Villain.

Hintergrundinformationen

  • Der Film ist die zweite Verfilmung zur Vampirchronik von Anne Rice. Der erste Film war 1994 „Interview with the Vampire“ (dt.: Interview mit einem Vampir) von Neil Jordan.
  • Aaliyah verstarb kurz vor Abschluss der Dreharbeiten beim Absturz ihrer Chartermaschine auf dem Weg nach Hause von einem Videodreh.
  • Der Film war als „Direct-to-DVD“-Produktion geplant, wurde aber aufgrund der Medienaufmerksamkeit nach Aaliyahs Unglück doch in die Kinos gebracht.
  • Die wenigen Übereinstimmungen zwischen Film und Buchvorlagen sind: Lestat ist ein Vampir, Lestat wird mit einer Rockband erfolgreich und auf seinem ersten Konzert von anderen Vampiren angegriffen, Akasha ist die Urmutter aller Vampire, sie tötet Enkil, danach fast alle übrigen Vampire, und entführt Lestat, Jesse Reeves ist Maharets Nachfahrin und arbeitet für die Talamasca, Marius ist der Hüter von Enkil und Akasha, Jesse wird zum Vampir verwandelt, allerdings nicht von Lestat.

Musik

Jonathan Davis, Sänger der Nu-Metal Band Korn, komponierte mit Richard Gibbs die komplette Filmmusik zum Film. Bei dem Projekt waren unter anderem Musiker aus Bands wie Slipknot, Disturbed, Static-X, Marilyn Manson, Orgy und Linkin Park beteiligt. Davis hat des Weiteren selbst eine kleine Rolle im Film; er versucht dem Filmcharakter Jesse auf dem Weg zum Konzert im Death Valley Karten zu verkaufen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lexikon des internationalen Films, Online-Ausgabe
  2. Filmkritik auf kino.de

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