Kulturwissenschaftliches Institut Essen

Kulturwissenschaftliches Institut Essen

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Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
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Gründung 1989
Trägerschaft Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR)
Ort Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Leitung Prof. Dr. Claus Leggewie
Website www.kulturwissenschaften.de

Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist das Forschungskolleg der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR), zu der sich die Universität Duisburg-Essen, die Ruhr-Universität Bochum und die Universität Dortmund zusammengeschlossen haben. Seine Aufgabe ist die Förderung interdisziplinärer Forschung in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Derzeit stehen die Themenfelder kollektive Erinnerung, kulturelle Vielfalt der Weltgesellschaft, soziale Verantwortung und kulturelle Aspekte des Klimawandels im Mittelpunkt.

Inhaltsverzeichnis

Über das KWI

Das KWI ist ein interdisziplinäres Forschungskolleg für Geistes- und Kulturwissenschaften in der Tradition internationaler Advanced Study-Institute. Das Institut fördert die praxisorientierte kulturwissenschaftliche Forschung, den internationalen Austausch und den interkulturellen Dialog. Dabei arbeitet es mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern seiner Trägerhochschulen sowie mit weiteren Partnern im In- und Ausland zusammen und bezieht den wissenschaftlichen Nachwuchs betont ein.

Wissenschaftlicher Geschäftsführer ist Norbert Jegelka. Seit Oktober 2009 ist der Schriftsteller und Islamwissenschaftler Navid Kermani Senior Fellow am KWI. Einer der bekanntesten Mitarbeiter des Instituts ist der Sozialpsychologe Harald Welzer. Der Soziologe Hans-Georg Soeffner ist (2011) Fellow des KWI.

Geschichte

Das KWI wurde auf Initiative des damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Johannes Rau 1989 gegründet. Die Landesregierung wollte einen Verbund wissenschaftlicher Einrichtungen schaffen, der die neuen Herausforderungen moderner Gesellschaften aufspüren und Orientierungen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik geben sollte. Im „Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen “, dem auch das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und das Institut Arbeit und Technik in Gelsenkirchen angehörten, übernahm das KWI den geistes- und kulturwissenschaftlichen Part.

Themen der ersten Stunde, die sich bis heute fortentwickelt haben, waren: „Kulturgeschichte der Natur“, „Topographien der Geschlechter“, „Gedächtnis“ und „Revierkultur – Zeitgeschichte und Zukunft“. 1990 richtete das KWI in Leipzig eine Außenstelle ein, die sich den verdrängten Themen der DDR-Erfahrung widmete. 2007 hat die nordrhein-westfälische Landesregierung das KWI in eine gemeinsame Trägerschaft der Ruhrgebiets-Universitäten überführt.

Auf den Gründungspräsidenten Lutz Niethammer folgten 1992 die Historiker Wilfried Loth von der Gesamthochschule Essen und 1997 Jörn Rüsen von der Universität Bielefeld. Seit 2007 ist Claus Leggewie Präsident des KWI,

Forschung

Die Forschungstätigkeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am KWI gliedert sich zurzeit in die übergreifenden Forschungsschwerpunkte ErinnerungsKultur, InterKultur, KlimaKultur und VerantwortungsKultur, die ihrerseits in einzelne Forschungsprojekte aufgeteilt sind. Außerhalb der Profilschwerpunkte wird in weiteren geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Projekten geforscht. Durch den Wechsel seiner Themen und Fellows verändert das KWI sein Profil.

KlimaKultur

Der im Jahr 2008 eingerichtete Forschungsschwerpunkt ist das erste größere kulturwissenschaftliche Forschungsprojekt zum Thema des Klimawandels und beschreitet neue Wege der Analyse tiefgreifender sozialer Veränderungsprozesse. KlimaKultur schließt an bestehende Schwerpunkte des Forschungskollegs an, die auch für die Wahrnehmung und Bewältigung von Klimafolgen wichtige Aspekte untersuchen. Dazu gehören Fragen der sozialen Verantwortung, des kulturellen Gedächtnisses und der interkulturellen Differenzen.

ErinnerungsKultur

Das seit dem Jahr 2004 bestehende Center for Interdisciplinary Memory Research widmet sich als erstes europäisches Forschungsinstitut exklusiv der Erforschung von Gedächtnisprozessen an der Schnittstelle zwischen Geistes- und Naturwissenschaften. Thematisch befasst sich das Zentrum mit der Grundlagenforschung zur Entstehung des menschlichen Gedächtnisses, der intergenerationellen Weitergabe von Erinnerungen, den Langzeitfolgen kollektiver Gewalterfahrungen und der Entwicklung interdisziplinärer Methodologien. Angesiedelt am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, kooperiert es eng mit den dortigen Einrichtungen hinsichtlich des Forschungsprogramms, der Einladung von Gastwissenschaftlern und der Durchführung von internationalen Konferenzen. Das CMR ist mit seiner internationalen und interdisziplinären Ausrichtung ein für die Kulturwissenschaften wegweisendes Exzellenzzentrum grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung.

InterKultur

Die Projekte des Forschungsschwerpunktes InterKultur befassen sich mit den Bedingungen und Chancen eines weltweiten Humanismus, dem alltäglichen Kontakt in ethnisch gemischten Wohnvierteln und Schulklassen, den Verstehenspotentialen und –grenzen von Kunst, Formen europäischer Identitätsbildung sowie mit dem Einfluss von Religion auf die internationale Politik und den Möglichkeiten der Mediation interreligiöser Konflikte.

VerantwortungsKultur

Das Center for Responsibility Research (CRR) analysiert aus kulturwissenschaftlicher Sicht die wachsenden Verantwortungsforderungen, die an gesellschaftliche Akteure, Institutionen und Organisationen gestellt werden. Dabei verfolgt das CRR einen interdisziplinären Ansatz, der systemtheoretische, sozialphilosophische und verhaltensökonomische Methoden miteinander verbindet. Dem CRR geht es darum, die Transformationsprozesse liberaler Gesellschaften mit Blick auf notwendige Verantwortungsressourcen zu untersuchen und nachhaltige Gesellschaftsperspektiven aufzuzeigen.

Publikationen

  • Franz Mauelshagen: Wunderkammer auf Papier. Die "Wickiana" zwischen Reformation und Volksglaube. bibliotheca academica Verlag, 2011, ISBN 978-3-928471-73-2
  • Marie Mualem Sultan: Migration, Vielfalt und Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk. Verlag Königshausen, Würzburg 2011, ISBN 978-3-8260-4523-3
  • Harald Welzer; Sönke Neitzel: Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. Main 2011, ISBN 978-3-10-089434-2
  • Eleonora Rohland: Sharing the Risk. Fire, Climate and Disaster. Swiss Re 1864-1906. Carnegie Publishing Ltd., Lancaster 2011
  • Claus Leggewie; Anne Lang: Der Kampf um die europäische Erinnerung. Ein Schlachtfeld wird besichtigt. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60584-0
  • Christoph Bieber, Benjamin Drechsel, Anne-Katrin Lang (Hrsg.): Kultur im Konflikt. Claus Leggewie revisited. transcript Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1450-3
  • Benjamin Drechsel, Friedrich Jaeger, Helmut König, Anne-Katrin Lang, Claus Leggewie (Hrsg.): Bilder von Europa. Innen- und Außenansichten von der Antike bis zur Gegenwart. transcript Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1458-9
  • Johannes Reidel: Erfolgreich oder ruinös? Transnationale Unternehmen und nachhaltige Entwicklung – kritische Reflexionen aus menschenrechtlicher Perspektive. oekom Verlag, München 2010, ISBN 978-3-86581-179-0
  • Alfred Hirsch; Ronald Kurt: Interkultur - Jugendkultur. Bildung neu verstehen. VS Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-16937-8
  • Bernd Sommer: Prekarisierung und Ressentiments. Soziale Unsicherheit und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland. VS Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17612-3
  • Ludger Heidbrink; Peter Seele (Hrsg.): Unternehmertum. Vom Nutzen und Nachteil einer riskanten Lebensform. campus, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-593-39213-4
  • Harald Welzer, Hans-Georg Soeffner, Dana Giesecke (Hrsg.): KlimaKulturen. Soziale Wirklichkeiten im Klimawandel. campus, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-593-39195-3
  • Christian Gudehus; Ariane Eichenberg; Harald Welzer (Hrsg.): Gedächtnis und Erinnerung. Ein interdisziplinäres Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-476-02259-2
  • Franz Mauelshagen: Klimageschichte der Neuzeit 1500 - 1900. WBG, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-534-21024-4
  • Carmen Meinert; Hans-Bernd Zöllner: Buddhist Approaches to Human Rights. Dissonances and Resonances. transcript, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1263-9
  • Claus Leggewie; Harald Welzer: Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. Klima, Zukunft und die Chancen der Demokratie.

S. Fischer Verlag, Frankfurt a. Main 2009, ISBN 978-3-10-043311-4

Weblinks


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