Krupka

Krupka
Krupka
Wappen von Krupka
Krupka (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Teplice
Fläche: 4688 ha
Geographische Lage: 50° 41′ N, 13° 51′ O50.68444444444413.858055555556300Koordinaten: 50° 41′ 4″ N, 13° 51′ 29″ O
Höhe: 300 m n.m.
Einwohner: 14.046 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 417 42
Kfz-Kennzeichen: U
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 9
Verwaltung
Bürgermeister: Milan Puchar (Stand: 2007)
Adresse: Mariánské nám. 32
417 42 Krupka
Gemeindenummer: 567639
Website: www.krupka-mesto.cz
Lageplan
Lage von Krupka im Bezirk Teplice
Karte
Krupka und Rosenburg (1908)
Blick zur Burgruine
Gemälde "Kirche Sankt Annen zu Graupen in Böhmen" von Ludwig Richter
Besucherbergwerk "Alter Martin"

Krupka (deutsch Graupen) ist eine Stadt mit 13.600 Einwohnern in Nordböhmen (Tschechien). Die alte Bergstadt befindet sich in einem engen, eingeschnittenen Tal im Erzgebirge. An die historische Bedeutung und Größe erinnert noch heute die gut erhaltene Denkmalzone mit Bauten aus der Zeit der Gotik und Renaissance.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Stadt ist eng mit der Zinngewinnung im östlichen Erzgebirge verbunden. Der Ort Graupen soll schon 1146 bestanden haben, die erste urkundliche Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahre 1330. Nach ersten Zinnfunden erlebte Graupen seine Blütezeit im 13. und 14. Jahrhundert. Während der Hussitenkriege 1426 und 1429, im Dreißigjährigen Krieg und nach zahlreichen Stadtbränden wurde die Stadt mehrmals zerstört.

1478 wurden durch den König Wladislaw II. die Stadtrechte bestätigt und ein Stadtwappen (Wappenbrief) verliehen. 1497 wurde die Graupener Schützengesellschaft (die älteste Schützenbruderschaft Böhmens) gegründet.

Die Stadt wechselte mehrfach ihre Besitzer. 1529 fiel sie durch Kauf, 1547 nochmals durch Zwangsübergabe an den König von Böhmen Ferdinand I. und wurde damit Königliche Freie Bergstadt. Im 17. Jahrhundert war sie im Besitz der Herren Sternberg und wurde 1710 durch Graf Franz Clary-Aldringen erworben.

Durch Kriegsschäden und wachsende Konkurrenz ging der Bergbau im 17. Jahrhundert zurück und Graupen wandelte sich in eine Industriestadt, in der zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit dem Abbau von Braunkohle begonnen wurde. Im 20. Jahrhundert kam die Gewinnung von Wolframit, Molybdänit und Flussspat hinzu. 1956 wurde die Erzförderung eingestellt, 1969 auch der Flussspatbergbau.

Am 5. August 1904 vernichtete ein Großbrand Teile des unteren Stadtteils. Graupen war bis 1945 mehrheitlich von Deutschböhmen bewohnt. Sie wurden 1945 vertrieben. 1930 lebten in Graupen 4.082 Menschen. Davon waren u.a. 3.282 Deutschböhmen und 364 Tschechen. Nach 1945 zogen viele Neubürger aus Zentralböhmen, tschechische Repatrianten, Slowaken sowie Roma in diese Region.

Der Martin-Stolln Krupka ist eine ausgewählte Stätte für die vorgesehene Kandidatur zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.

Sehenswürdigkeiten

  • Wallfahrtskirche in Mariaschein im Ortsteil Bohosudov
  • Kirche Mariä Himmelfahrt (Kostel Nanebevzetí Panny Marie), im 13. Jahrhundert erbaut
  • ehemalige Spitalkirche Hl. Geist (Špitalni kostel sv. Ducha), erstmals 1454 erwähnt
  • Friedhofskirche St. Anna (Kostel sv. Anny) von 1516
  • Ruine der St.-Prokop-Kirche
  • Barockstatue des Hl. Franz Xaver aus dem Jahre 1717
  • Gedenkstein für den Augenarzt Professor Carl Ferdinand von Arlt
  • Grenzüberschreitender Bergbaulehrpfad, beginnend beim städtischen Museum, über die Burg Krupka zum Bergbaumuseum Alter Martin (Starý Martin), weiter auf den Berg Komáří hůrka, mit einem Blick auf České středohoří, bergabwärts über die St.-Wolfgang-Kapelle (Kaple sv. Wolfganga) zum Zinnwald (Cínovec), wo er auf der deutschen Seite weiter führt.
  • Vom Stadtteil Bohosudov führt eine 2350 Meter lange, 1952 errichtete Seilbahn auf den Mückenberg.

Gemeindegliederung

Zu Krupka gehören die Ortschaften Bohosudov (Mariaschein), Fojtovice (Voitsdorf), Horní Krupka (Obergraupen), Maršov (Marschen), Nové Modlany (Neu Modlan), Unčín (Hohenstein), Soběchleby (Sobochleben) und Vrchoslav (Rosenthal). Teil des Gemeindegebiets sind auch die Fluren der aufgelassenen Dörfer Habartice (Ebersdorf) und Mohelnice (Müglitz).

Städtepartnerschaften

Literatur

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

Weblink

 Commons: Krupka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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