Knotengarten

Knotengarten
Knotenbeet in St Fagans (Wales)
Ausschnitt mit Details aus dem Plan des Hortus Palatinus

Der Knotengarten kam als Element italienischer Gärten in der Renaissance auf. Knotenornamente, Flecht- und Schachbrettmuster waren typisch für die Beete. Die gepflanzten Muster ähneln Gartenlabyrinthen mit niedrigen Einfassungen. Irrgärten sind dagegen als eigenständiges Element der Gartenkunst einzuordnen. Knotengärten gibt es heute vorwiegend als knot gardens im Vereinigten Königreich.

Ornamentale Pflanzmuster finden sich im 16. Jahrhundert bei Sebastiano Serlio und Hans Vredeman de Vries. Traditionell wurde in den Knotenbeeten Buchs mit Heil- und Kräuterpflanzen kombiniert, zum Beispiel Heiligenkraut, Gamander und Winterbohnenkraut. Diese Art der Bepflanzung wich jedoch Ende des 16. Jahrhunderts mehr und mehr dem Buchsparterre. Gefüllt wurde das offene Knotenbeet mit totem Material, etwa farbigem Kies, das geschlossene mit Blumen.

Beispiele für Knotenmuster finden sich in dem allegorischen Roman Hypnerotomachia Poliphili aus dem Jahr 1499, der Francesco Colonna zugeschrieben wird. Die Holzschnitte der Erstausgabe illustrierten verschiedene Arten des Baumschnitts sowie Topiari und Beetornamentierungen in hoher künstlerischer Qualität.

Literatur

  • Kristin Lammerting: Knotengärten Blv Buchverlag, München 2008, ISBN 3-8354-0440-7.
  • Ehrenfried Kluckert: Gartenkunst in Europa. Könemann Verlagsgesellschaft mbH, Köln 2000, ISBN 3-8290-6495-0.
  • Mark Laird: Der formale Garten. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1994, ISBN 3-421-03056-1.
  • Robin Whalley, Anne Jennings: Knot Gardens and Parterres, A History of the Knot Garden, Barn Elms 1998, ISBN 1-8995-3104-1
  • Christine Harris, Parterre and knot gardens (kleines Stickbuch mit Gartenornamentik), 2001, ISBN 1863512829
  • Thomas Hill: The profitable Art of Gardening 1568 Historisches Buch; auch hier

Weblinks

 Commons: Knot gardens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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