Kim (Roman)

Kim (Roman)

Kim ist ein Spionage-Roman des britischen Schriftstellers Rudyard Kipling. Der 1901 erschienene Roman wurde nach seinem Titelhelden benannt. Hintergrund der Geschichte ist der Konflikt zwischen Russland und Großbritannien in Zentralasien im 19. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Kim (Kimball O'Hara) ist ein gewitzter irischer Waisenjunge, der im Slum von Lahore zur Zeit der britischen Herrschaft über Indien aufwächst, ohne seine Abstammung zu kennen, und verschiedene Abenteuer besteht. Nach Aufdeckung seiner Herkunft tritt er in den Dienst des englischen Geheimdienstes. Dabei ist „The Great Game“ zwischen Großbritannien und Russland Anlass für weitere Abenteuer. Nebenbei hilft Kim einem tibetischen Lama dabei, die Erleuchtung zu erlangen.

Der Roman ist heute vor allem als Jugendbuch beliebt und ist Ursprung des Kim-Spiels.

Die Art und Weise, wie indische Menschen im Roman geschildert oder gar karikiert werden, wurde mit Kiplings imperialistischer Grundhaltung in Verbindung gebracht und gilt heute nicht mehr als politisch korrekt. Der Literaturtheoretiker und Postkolonialismus-Experte Edward Said, der ein Vorwort zu Kim verfasst hat, bezeichnete den Roman als „Meisterwerk des Imperialismus“. [1] Damit bringt Said einerseits seine Wertschätzung der literarischen Qualitäten des Werkes zum Ausdruck, formuliert aber auch Kritik an der zugrunde liegenden Position Kiplings: Wie auch andere kolonialistische Schriftsteller seiner Zeit bestand Kipling auf der überlegenen Position des britischen Empires – der die Unterlegenheit anderer Völker korrespondierte - und wollte den Machtanspruch des Empires gesichert wissen.[2]

Verfilmungen

Kim ist 1950 unter demselben Namen verfilmt worden; Regie: Victor Saville, mit Dean Stockwell als Kim und Errol Flynn als Mahbub Ali. Der Film wird noch gelegentlich unter dem deutschen Titel Kim - Geheimdienst in Indien im Fernsehen gezeigt.

Des Weiteren wurde der Stoff 1984 nochmals fürs Fernsehen verfilmt, unter anderem mit Peter O’Toole als Lama, Bryan Brown als Mahbub Ali und John Rhys-Davies als Babu.

Ausgaben

Rudyard Kipling: Kim. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2007, ISBN 978-3-423-12602-1.

Literatur

  • Amedeo Benedetti: Il Kim di Kipling. In: LG argomenti. Rivista del Centro Studi Letteratura Giovanile. 43, 4, 2007, ISSN 0026-5748, S. 17–21.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1] Englischsprachige Seite zum "masterpiece of imperialism"; im Internet Archive
  2. [2] Die New York Times über Saids Lebenswerk und seine literaturtheoretische Position zu Kim

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