Ketino Kachiani-Gersinska

Ketino Kachiani-Gersinska
Ketino Kachiani-Gersinska
Schacholympiade 2008 in Dresden

Ketino Kachiani-Gersinska (georgisch ქეთინო კახიანი-გერშინსკა; * 11. September 1971 in Mestia) ist eine aus Georgien stammende deutsche Schachspielerin. Sie gewann zweimal die Jugendweltmeisterschaften U20 der Mädchen, 1989 und 1990, und gilt zusammen mit Elisabeth Pähtz als derzeit stärkste deutsche Schachspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Zeit in Georgien

Das Schachspielen erlernte sie im Alter von 5 Jahren. 1986 gewann sie die UdSSR-Meisterschaft U16 der weiblichen Jugend. Im gleichen Jahr belegte sie bei der Jugendweltmeisterschaft U16 in Argentinien Platz 2. 1987 gewann sie die Einzelmeisterschaft der Georgischen SSR. 1989 wurde sie in Kolumbien Jugendweltmeisterin U20, ein Jahr später wiederholte sie diesen Erfolg in Chile.

1990 gewann sie das Interzonenturnier in Asow und qualifizierte sich damit für das Kandidatenturnier. Für diese Erfolge erhielt sie vom Weltschachverband FIDE den Titel Großmeister der Frauen.[1] Von 1992 bis 2009 spielte sie siebenmal bei den Europa-Mannschaftsmeisterschaften der Frauen (zunächst für Georgien, später für Deutschland).[2]

Zeit in Deutschland

1993 übersiedelte Kachiani nach Deutschland. 1994 nahm sie die deutsche Staatsbürgerschaft an und war damit für die deutsche Nationalmannschaft spielberechtigt.

Seitdem spielte sie mit den Vereinen St. Ingbert, Werder Bremen und TV Tegernsee in der Herrenbundesliga sowie mit dem Karlsruher SF und Baden-Oos (heute OSG Baden-Baden) in der Frauenbundesliga. Mit Baden-Oos gewann sie 2003, 2004 und 2005 die deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Frauen.

1995 wurde sie Zweite im Interzonenturnier und nahm 1997 am Kandidatenturnier teil. Im gleichen Jahr erhielt sie den Titel Internationaler Meister der Männer.[3]

2001 erzielte sie bei der Mannschaftseuropameisterschaft das beste Ergebnis am ersten Brett. 2004 erreichte sie bei der Einzelweltmeisterschaft in Elista das Viertelfinale, in dem sie Jekaterina Kowalewskaja unterlag. 1998 in Elista und 2006 in Turin holte sie für die deutsche Mannschaft bei den Schacholympiaden jeweils mit 8,5 Punkten aus 12 Partien ein ausgezeichnetes Ergebnis. Insgesamt spielte sie von 1994 bis 2008 achtmal für Deutschland.[4]

Ihre aktuelle Elo-Zahl beträgt 2309 (Stand: Mai 2011). Zuletzt unter den besten 20 der Frauenweltrangliste war sie in der FIDE-Liste von Oktober 2002.

Privat

Kachiani absolvierte an der Universität Tiflis ein Studium des Journalismus und schloss dieses 1993 mit dem Diplom ab. Seit 1993 ist sie mit Jürgen Gersinska verheiratet, dem vormaligen Vorsitzenden des Schachvereins OSG Baden-Baden. Sie hat zwei Söhne (geboren 1995 und 2003) und lebt heute in Muggensturm.

Einzelnachweise

  1. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 80
  2. EUROPEAN WOMEN'S TEAM CHESS CHAMPIONSHIP - Kachiani-Gersinska, Ketino (Germany) auf OlimpBase (englisch)
  3. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 110
  4. WOMEN'S CHESS OLYMPIADS - Kachiani-Gersinska, Ketino (Germany) auf OlimpBase (englisch)

Weblinks

 Commons: Ketino Kachiani-Gersinska – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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