Karl Joseph Biener von Bienenberg

Karl Joseph Biener von Bienenberg

Karl Joseph Biener Ritter von Bienenberg (* 4. November 1731 in Slany; † 1798 in Prag, Ritter seit 1769) war Kreishauptmann von Königgrätz (damals Österreich-Ungarn, heute Tschechien), als Prähistoriker gilt er als Vater der böhmischen Vorgeschichtswissenschaft.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Karl Joseph Biener war ein Sohn des Joseph Georg Johann Biener († um 1750), Doktor der Medizin, Kreisphysikus in Schlan, seit 1740 Professor der Anatomie an der Universität Prag und ein Enkel des Philipp Anton Biener, Regiments-Auditor und kaiserlich königlicher Richter in Litomerice und Prag. Seit 1754 stand er im Adelstand der Monarchie Österreich-Ungarn mit dem Prädikat: von Biener.

Biographie

Karl Joseph Biener war Absolvent der Rechtswissenschaften der Universität Prag, bis 1775 Adjunkt am Kreisamt in Leitmeritz an der Elbe und um 1783 Kreishauptmann von Königgrätz in Nordostböhmen. Bei den Befestigungsarbeiten - Kaiser Joseph II von Habsburg-Lothringen ließ die Festung Königgrätz gegen Preußen gerichtet ausbauen - galt das Interesse Karl Joseph Biener von Bienenbergs den zutage kommenden prähistorischen Bodenfunden und deren Fundplätzen. Er legte sorgfältige Zeichnungen an, trat mit gleichgesinnten Forschern in Gedanken- und Forschungsaustausch, forderte systematische Grabungen und vermutete in Publikationen eine bis in die prähistorische Vorzeit reichende Besiedlung Böhmens durch Slawen. Dies fand bei tschechischen Wissenschaftlern besondere Anerkennung. Von 1779 lebte er bis zu seinem Tod in Prag und gilt als "Vater der böhmischen Vorgeschichtsforschung".

Publikationen

  • Versuch über einige merkwürdige Alterthümer im Königreiche Böhmen, 3 Bände, Königgratz Prag (1778 bis 1785).
  • Versuch einer kurzgefaßten Geschichte der Stadt Königgrätz, Prag, (1782).
  • Historisch-topographisches Werk über wichtige Stätten, Altertümer, Denkmäler, Ausgrabungen und archäologische Funde in Böhmen.
  • Analekten zur Geschichte des Militärkreuzordens mit dem rothen Stern, Prag Wien, Schönfeld 1787.

Literatur

° Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, Band ( A - H ), herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum von Heribert Sturm, Seite 94, Oldenbourg Verlag München Wien 1979.

° Die Wappen des böhmischen Adels. J. Siebmacher´s großes Wappenbuch, Band 30, Bauer und Raspe Neustadt an der Aisch, 1979; reprografischer Nachdruck von Siebmacher´s Wappenbuch, Nürnberg IV.Band, 9.Abteilung, 1886; Seite 2 Biener Ritter von Bienenberg; Darstellung des Wappen Tafel 1

° Constantin von Wurzbach : Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche seit 1750 in den österreichischen Kronländern geboren wurden oder darin gelebt und gewirkt haben, Band 1, 1856.

° Neue Deutsche Biographie 2, (1955) Seite 228f.


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