Karl-Heinz Ducke

Karl-Heinz Ducke
Karl-Heinz Ducke am Wahlabend der Volkskammerwahl 1990

Karl-Heinz Ducke (* 6. November 1941 in Langenau, Sudetenland; † 12. Juli 2011[1] in Jena, Thüringen) war ein deutscher katholischer Geistlicher, Moraltheologe und Bürgerrechtler.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Ducke wuchs nach der Vertreibung der Familie aus dem Sudetenland in der DDR auf. Von 1961 bis 1967 studierte er in Erfurt und Neuzelle Katholische Theologie. Am 25. Juni 1967 weihte ihn der Erfurter Weihbischof Hugo Aufderbeck zum Priester.

Bis 1970 war Ducke als Kaplan in Jena seelsorglich tätig. Anschließend ging er als Assistent und ab 1975 als Regens an das Philosophisch-Theologische Studium in Erfurt, die einzige Ausbildungsstätte für katholische Priester in der DDR. Hier wurde er auch 1975 mit einer Arbeit über die Morallehre Hadrian VI. zum Dr. theol. promoviert. 1986 wechselte er in das Bischöfliche Ordinariat, wo er im Seelsorgeamt die Leitung der Erwachsenenseelsorge übernahm.

Papst Johannes Paul II. verlieh ihm am 30. Mai 1988 den Ehrentitel Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore).

Als Vertreter der Berliner Bischofskonferenz leitete Karl-Heinz Ducke in der Wendezeit gemeinsam mit Martin Ziegler und Martin Lange den Runden Tisch der DDR. Für sein Engagement erhielt Ducke am 1. Oktober 1991 den Verdienstorden des Landes Berlin und 1995 das Bundesverdienstkreuz.[2]

Ducke war vom 1. September 1991 bis 31. Juli 2010 Pfarrer der Pfarrei St. Johann Baptist in Jena. Er vertrat die Katholische Kirche im MDR-Rundfunkrat[3] und war Vorsitzender des Fernseh- und des Personalausschusses dieses Gremiums. Darüber hinaus war er seit 1998 als nichtresidierender Domkapitular Mitglied des Domkapitels am Erfurter Dom St. Marien im Bistum Erfurt.

Karl-Heinz Ducke verstarb am 12. Juli 2011 im Universitätsklinikum Jena und wurde im Anschluss an das vom Erfurter Bischof Joachim Wanke am 19. Juli desselben Jahres in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist gefeierte Requiem auf dem Jenaer Nordfriedhof beigesetzt.

Veröffentlichungen

  • Das Verständnis von Amt und Theologie im Briefwechsel zwischen Hadrian VI. und Erasmus von Rotterdam. Leipzig: St.-Benno-Verlag 1973 (Erfurter theologische Schriften 10) ISBN 3-7462-0323-6
  • Handeln zum Heil: eine Untersuchung zur Morallehre Hadrians VI. Leipzig 1976 (Erfurter theologische Studien 34)
  • mit Klaus Demmer: Moraltheologie im Dienst der Kirche Leipzig 1992 (Erfurter Theologische Studien 64) ISBN 3-7462-1038-0
  • Günter Gorschenek (Hrsg.): Dimensionen des Menschenbildes im vereinten Deutschland. Katholische Akademie Hamburg e. V., 1993, ISBN 3-928750-30-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Theologe Karl-Heinz Ducke gestorben, Meldung auf mdr.de vom 12. Juli 2011, abgerufen am 12. Juli 2011
  2. Gemeindebrief 2011/3
  3. http://www.mdr.de/presse/unternehmen/4844882.html

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ducke — ist der Familienname folgender Personen: Karl Heinz Ducke (1941–2011), deutscher Theologe und Bürgerrechtler Peter Ducke (* 1941), deutscher Fußballspieler Roland Ducke (1934–2005), deutscher Fußballspieler Siehe auch Dugge Duge Duke …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Satrapa — Heinz „Satti“ Satrapa (* 7. Juli 1927 in Zwickau; † März 2001 ebenda) war ein deutscher Fußballspieler. In der DDR Oberliga, der höchsten ostdeutschen Spielklasse spielte er für Horch/Motor Zwickau und Wismut Aue/Wismut Karl Marx Stadt. Heinz… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz Satrapa — Satti Satrapa Pas d image ? Cliquez ici. Biographie Nom Heinz S …   Wikipédia en Français

  • Liste der Biografien/Du — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Verdienstordens des Landes Berlin — Diese Liste führt die Träger des Verdienstordens des Landes Berlin auf. Die Auszeichnung wurde am 21. Juli 1987 gestiftet und im gleichen Jahr an 17 Persönlichkeiten erstmals vergeben. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U… …   Deutsch Wikipedia

  • Nekrolog 3. Quartal 2011 — Nekrolog ◄◄ | ◄ | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 Nekrolog 2011: 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal Weitere Ereignisse | Nekrolog (Tiere) | Filmjahr 2011 | Literaturjahr 2011… …   Deutsch Wikipedia

  • 12. Juli — Der 12. Juli ist der 193. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 194. in Schaltjahren), somit bleiben 172 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Juni · Juli · August 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • 6. November — Der 6. November ist der 310. Tag des Gregorianischen Kalenders (der 311. in Schaltjahren), somit bleiben 55 Tage bis zum Jahresende. Historische Jahrestage Oktober · November · Dezember 1 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Gesellschaft (1990) — Logo Die Deutsche Gesellschaft ist ein Eingetragener Verein zur Förderung politischer, kultureller und sozialer Beziehungen in Europa. Das gemeinnützige Bildungswerk wurde nach dem Mauerfall am 13. Januar 1990 in der Berliner Nikolaikirche… …   Deutsch Wikipedia

  • Bistum Erfurt — Bistum Erfurt …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”