Kappishäusern

Kappishäusern
Kappishäusern
Stadt Neuffen
Wappen von Kappishäusern vor der Eingemeindung
Koordinaten: 48° 33′ N, 9° 20′ O48.5469444444449.3288888888889501Koordinaten: 48° 32′ 49″ N, 9° 19′ 44″ O
Höhe: 501 m
Fläche: 1,65 km²
Einwohner: 517 (2008)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 72639
Vorwahl: 07123

Kappishäusern ist ein Ortsteil der Stadt Neuffen im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kappishäusern liegt am Westhang des Jusi in Richtung Ermstal, rund drei Kilometer westlich von Neuffen in Richtung Metzingen. Kappishäusern hat mit der Stadt Neuffen zwar eine (kurze) gemeinsame Grenze, geografisch bildet es jedoch eine funktionale Exklave. Auf dem Straßenweg ist es nämlich nur über den Nachbarort Kohlberg zu erreichen.

Geschichte

Der Name des Ortes wird relativ spät, nämlich erst 1396, als Cappushusern urkundlich erstmals erwähnt. Damals verkaufte Bertha von Seeburg alle von ihrem Bruder Hans ererbten Güter, Rechte und Leute, darunter auch Besitz in Kappishäusern, an Eberhard III. von Württemberg. Seit 1424 ist das Kloster Zwiefalten als geistlicher Grundherr nachgewiesen. 1750 gingen die Besitzungen des Klosters an Württemberg über. Das Stift Urach war ein weiterer geistlicher Grundherr, der 1493 einen Lehenhof besaß. Die Uracher Mönche wurden wegen ihrer Kopfbedeckung als Kappenherren bezeichnet. Bereits 1534/35 ging dieser Besitz im Zuge der Reformation an Württemberg. Die Württemberger waren damit der bedeutendste Grundherr in Kappishäusern.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) war das Dorf von 1635 bis 1651 unbewohnt. Im Jahr 1655 lebten in Kappishäusern erst wieder vier Familien mit 20 Personen.

Kappishäusern gehörte bis 1558 ins Gericht nach Neuffen, ab 1602 nach Kohlberg. Kirchlich gehörte der Ort, in dem nie eine eigene Kirche oder Kapelle stand, zur Pfarrei Dettingen an der Ems (Dekanat Urach). Bei den evangelischen Christen ist dies heute noch so. Auf Katholischer Seite gehört Kappishäusern mit Neuffen, Beuren und Kohlberg zur Kirchengemeinde St. Michael in Neuffen.

Am 1. Juli 1972 wurde Kappishäusern nach Neuffen eingemeindet.

Politik

Ortsvorsteher, Ortschaftsrat

Ehrenamtlicher Ortsvorsteher ist Dietmar Freudenberg. Der Ortschaftsrat besteht aus 6 Personen.

Wappen

Offizielle Blasonierung des Ortswappens: In Silber auf grünem Boden ein linkshin schreitender, schwarz gekleideter Kappenherr (Mönch), ein Buch in den Händen haltend. Der Mönch mit der so bezeichnenden Kopfbedeckung der "Brüder vom gemeinsamen Leben" erinnert an die früheren Grundherren.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen 1834 bis 1950 sind Volkszählungsergebnisse

Stichtag Einwohnerzahl
1834 197
1852 274
1885 249
1925 215
1939 194
1950 270
2008 517

Öffentliche Einrichtungen

In Kappishäusern gibt es das ehemalige Rathaus, das noch heute vom Ortsvorsteher und vom Ortschaftsrat in seiner Funktion genutzt wird. Außerdem besteht ein Kindergarten. Weiterhin gibt es ein Bürger- und Gemeindehaus - beide können von den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde genutzt werden für allerlei Aktivitäten. Auch ein Backhaus steht den Kappishäusenern zur Verfügung.

Weinbau

Etwas Besonderes ist der Weinbau in Kappishäusern. 1947 bildete sich die Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck e.G., Kappishäusern wurde Mitglied dieser Genossenschaft. Die zur Großlage Hohenneuffen gehörenden Weinberge des Ortes gehen bis zur 530-Meter-Höhenlinie und sind damit die höchstgelegenen in ganz Baden-Württemberg. Dass Weinbau in dieser Höhe möglich ist, verdankt man den warmen Mergelböden und den sonnigen Hanglagen.

Verkehr

Kappishäusern ist über die L 1210 Kohlberg–Metzingen straßenmäßig angebunden. Über eine Verbindungsstraße ist Dettingen an der Erms erreichbar.

Literatur

  • Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 377–387.
  • Der Landkreis Esslingen - Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i.V. mit dem Landkreis Esslingen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, Band 2, Seite 230

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