Johann Georg von Grechtler

Johann Georg von Grechtler

Johann Georg Freiherr von Grechtler (* 8. April 1705 in Kippenheim, Baden-Württemberg; † 1. September 1780 in Hütteldorf, Wien) war kaiserlicher General-Feldwachtmeister, Geheimer Rat und Besitzer mehrerer Grundherrschaften.

Leben

Er wurde in Kippenheim, am Rande des Schwarzwaldes, in einfachen Verhältnissen geboren. Als engagierter Fuhrmann arbeitete er sich empor und wurde Heereslieferant. Johann Georg von Grechtler war Leiter des Fuhr- und Proviantwesens beim kaiserlichen Heer am Rhein und in den Niederlanden.

1750 heiratete er in Freiburg im Breisgau die Witwe Maria Magdalena Katharina von Timmel (geb. Trollin). Im selben Jahr wurde er in den Reichsfreiherrenstand erhoben und 1751 in den erblichen Freiherrenstand aller österreichischen Länder. Die Beförderung zum General-Feldwachtmeister (entsprecht heute etwa einem Generalmajor) erfolgte 1762. Seit 1767 war er wirklicher k. k. Geheimrat.

Durch seine Tätigkeiten beim Heer kam er zu Reichtum und kaufte ab 1750 die Herrschaften Fridau bei Ober-Grafendorf und Rabenstein an der Pielach. Anschließend erwarb er die Herrschaften Weißenburg, Kirchberg an der Pielach, Mainburg, Tradigist, Salau, Waasen und Weinburg.

Johann Georg Freiherr von Grechtler vereinigte daher bis 1755 das Pielachtal von Ober-Grafendorf bis Puchenstuben in seiner Hand. Er hatte auch weitere Besitztümer in Kilb und Hürm, im oberösterreichischen Wartenburg, Thalheim und Anwalting, sowie in seiner Heimat Hecklingen im Breisgau. Außerdem besaß er noch die Herrschaften Vöslau und Hütteldorf, wo er 1780 starb und auch begraben wurde. Er hatte einen Sohn, Georg Anton Freiherr von Grechtler, welcher als Alleinerbe Besitzungen im Wert von 4 Millionen Gulden erhielt und in Weinburg begraben ist.

Er und sein Sohn hinterließen Stiftungen für arme Menschen. 1774 ließ er ein Armenhaus in Ober-Grafendorf errichten und leistete dazu einen Betrag von 1500 Gulden.

Ehrungen

In Ober-Grafendorf gibt es eine nach ihm benannte Grechtlergasse, in Weinburg eine Grechtlerstrasse und in seinem Geburtsort Kippenheim eine Freiherr-von-Grechtler-Straße.

Literatur

  • Bernhard Gamsjäger und Ernst Langthaler: Das Frankenfelser Buch, Frankenfels 1997
  • Heinz Palt: Heimatbuch der Marktgemeinde Kirchberg an der Pielach, Kirchberg an der Pielach 1976

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