Jewgeni Ilgisowitsch Barejew

Jewgeni Ilgisowitsch Barejew

Jewgeni Ilgisowitsch Barejew (russisch Евгений Ильгизович Бареев, wiss. Transliteration Evgenij Il'gizovič Bareev, englische Schreibweise, die von der FIDE verwendet wird: Evgeny Bareev; * 21. November 1966 in Jemanschelinsk, Oblast Tscheljabinsk) ist ein russischer Welteliteschachspieler.

Werdegang

Jewgeni Barejew, 2007

Barejew gewann 1982 die Kadettenweltmeisterschaft U16. Er entwickelte sich schachlich rasant weiter, so qualifizierte er sich bereits 1985 durch einen Sieg in Charkow (vor u. a. Sergei Dolmatow) bei der UdSSR-Liga für die UdSSR-Meisterschaft 1986, bei der er 3.-7. wurde. Ende der 1980er Jahre stieg Barejews Stern auf: Er gewann 1987 in Vrnjačka Banja, 1989 in Trnava, 1989 in Moskau und Aosta, 1990 in Dortmund (Open), Moskau und teilte im selben Jahr bei der UdSSR-Meisterschaft in Leningrad Platz 1 bis 4. 1990/91 gewann er in Hastings, 1991/92 und 1992/93 (mit Judit Polgár) erneut. 1994 in Pardubice, im selben Jahr wurde er Zweiter beim nach K.-o.-System ausgetragenen Turnier in Tilburg nach einer 0,5:1,5-Niederlage gegen Waleri Salow, nachdem er Ex-Weltmeister Anatoli Karpow im Halbfinale mit 1,5:0,5 ausgeschaltet hatte.

1995 wurde er im K.-o.-Turnier von Wijk aan Zee Zweiter nach einer Finalniederlage (1,5:2,5) gegen Alexei Drejew. Im selben Jahr gewann Barejew gemeinsam mit Alexei Schirow in León und wurde Zweiter bei der russischen Meisterschaft in Elista hinter Alexander Chalifman. 1999 wurde er Zweiter hinter Garri Kasparow in Sarajevo, 2000 Zweiter hinter Wassyl Iwantschuk in Montecatini Terme. Beim FIDE-World-Cup in Shenyang 2000 unterlag er im Finale dem Inder Viswanathan Anand mit 0,5:1,5. Beim FIDE-World-Cup im Schnellschach 2001 in Cannes wurde Barejew im Finale von Garri Kasparow mit 1,5:0,5 geschlagen.

2002 errang er einen seiner größten Erfolge: er gewann in Wijk aan Zee. Beim Braingames-Kandidatenturnier 2002 in Dortmund unterlag Barejew Wesselin Topalow im Schnellschach und schied im Halbfinale aus, im selben Jahr gewann er ein stark besetztes Schnellschachturnier in Warschau. 2003 spielte er in einem Wettkampf in Maastricht 2:2 (+0, -0, =4) gegen das Schachprogramm HIARCS. Im selben Jahr gewann er in Enghien-les-Bains. 2005 gewann er in Kasan das sehr stark besetzte Halbfinale zur russischen Meisterschaft in Moskau, bei der er Vierter wurde. Beim FIDE-World-Cup in Chanty-Mansijsk 2005 wurde Barejew nach einem Platzierungssieg über Boris Gelfand Fünfter und qualifizierte sich für das von der FIDE wieder eingeführte Kandidatenturnier. Dort gewann er in der ersten Runde gegen Judit Polgár mit 3,5:2,5, schied in der zweiten Runde aber gegen Péter Lékó mit 1,5:3,5 aus.

Bei mehreren Wettkämpfen, darunter dem Weltmeisterschaftskampf Kasparow-Kramnik 2000 in London, war Barejew Sekundant von Wladimir Kramnik. Er schrieb darüber zusammen mit dem Journalisten Ilja Lewitow das Buch From London to Elista (2007, ISBN 9056912194). Derzeit ist Barejew Trainer der russischen Nationalmannschaft.[1]

Seine Elo-Zahl beträgt 2663 (Stand: September 2011). Seine beste Position auf der Weltrangliste in den letzten Jahren war Platz 4 im Oktober 2003.

Einzelnachweise

  1. Reports of Bareev’s demise exaggerated, Whychess.org, 15. September

Weblinks

 Commons: Jewgeni Barejew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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