Jagdschloss Fröhliche Wiederkunft

Jagdschloss Fröhliche Wiederkunft
Das Jagdschloss vor 1870
Ansicht von Westen
Blick vom Hof auf das Haupthaus

Das Jagdschloss Fröhliche Wiederkunft in Wolfersdorf bei Stadtroda ist ein 1548 bis 1551 von Nikolaus Gromann im Auftrag von Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen erbautes ehemaligen Jagdschloss. Es steht auf einer Insel in einem kleinen See inmitten des Ortes.

Geschichte

Bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts bestand an gleicher Stelle ein fürstliches Jagdhaus. Es wurde 1547 im Krieg zerstört. Daraufhin beauftragte Kurfürst Johann Friedrich I. den Architekten Nikolaus Gromann mit dem Neubau eines Jagdschlosses. Es wurde innerhalb von drei Jahren im Stil der Renaissance mit zwölf beheizbaren Stuben und 21 Kammern fertiggestellt. 1552 wurde der Kurfürst aus der Gefangenschaft entlassen, traf sich mit seiner Familie in Wolfersdorf und nannte das neue Schloss daher „Fröhliche Wiederkunft“.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurde es durch seine Nachfolger rege als Jagdschloss genutzt. Ab ca. 1650 verlagerten sich die Jagdgesellschaften nach Schloss Hummelshain. Die Fröhliche Wiederkunft wurde von der fürstliche Jagdverwaltung genutzt und begann zu verfallen.

1858 wurde das Schloss im Auftrag des 1848 zurückgetretenen Joseph von Sachsen-Altenburg im neogotischen Stil um- und ausgebaut. Vier großformatige Gemäldetafeln mit Szenen aus dem Leben von Kurfürst Johann Friedrich I. kamen in das Schloss.

1918 dankte Ernst II.von Sachsen-Altenburg ab und zog aus dem Schloss Altenburg in das Schloss Wolfersdorf. Unter anderem ließ er sich eine moderne Sternwarte einbauen, wobei ihn Kurd Kisshauer unterstützte.

1945/46 wurde das Schloss im Zuge der Bodenreform enteignet. Ernst II. erhielt aber von der sowjetischen Besatzungsmacht lebenslanges Wohnrecht im Schloss, lebte dort bis 1955 und starb als DDR-Bürger.

1955 wurde das Schloss in Volkseigentum überführt. Das Inventar wurde unter anderem auf die Leuchtenburg ausgelagert. Die vier Gemäldetafeln gelangten in das Berliner Zeughaus, dem heutigen Deutschen Historischen Museum. Das Schloss wurde danach als Jugendwerkhof und ab 1990 als „Jugendlernhof“ genutzt.

2007 wurde es verkauft und es wurde eine umfangreiche Sanierung begonnen, deren Ziel es ist, das Schloss als kulturelles und historisches Gut der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Weblinks

 Commons: Schloss Fröhliche Wiederkunft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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