Isterberg (Berg)

Isterberg (Berg)

f1

Isterberg
Höhe 68 m
Lage Niedersachsen, Deutschland
Gebirge Teutoburger Wald (Ausläufer)
Geographische Lage 52° 21′ 16″ N, 7° 9′ 9″ O52.3544444444447.152568Koordinaten: 52° 21′ 16″ N, 7° 9′ 9″ O
Isterberg (Berg) (Niedersachsen)
Isterberg (Berg)
Gestein Sandstein

Der Isterberg (68 m ü. NN) liegt im mittleren Landkreis Grafschaft Bentheim, zwischen den Orten Bad Bentheim im Süden und Nordhorn weiter nördlich. Der Berg ist deutlich isoliert von den (höheren) Bentheimer und Gildehauser Höhenzügen. Trotz seiner geringen Höhe zeigt sich der Berg ziemlich exponiert durch seine aufragenden Sandsteinklippen und durch die weithin sichtbare bewaldete Erhebung im sonst niedrigen Marschland zwischen den Flüssen Dinkel und Vechte. Der Isterberg liegt in der gleichnamigen Gemeinde Isterberg, nahe der Grenze zu den Niederlanden.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Der Isterberg dankt seinen Namen einer vermutlichen germanischer Kultstätte, der den Stammesgott *Istraz gewidmet war. «Istraz» sollte ein Beiname Wodans sein, dem gemeingermanischen Hauptgott. Dieser Name ist mit dem Völkernamen Istaevonen oder Istraeonen verwandt, eine bereits von Tacitus in dieser Gegend erwähnte Völkergemeinschaft.

Geologie

Sandsteinklippen am Isterberggipfel

Der Isterberg besteht im Wesentlichen aus Sandstein. Der Boden der Obergrafschaft Bentheim besteht teilweise aus mesozoischen Kreideerhebungen. Der Bentheimer Sattel besteht aus einem kleinen Rest des mesozoischen Deckgebirges und stellt den letzten westlichen Ausläufer des Teutoburger Waldes dar. Die aufsteigende Felsrippe des Isterbergs befindet sich auf dem Nordflügel des Bentheimer Sattels aus der Obere Kreide. Nach Norden sinkt die Sandsteinschicht rasch in die Tiefe weg. An der Nordgrenze der Grafschaft in die Nähe von Twist liegt die Sandsteinstufe bereits in 1000 m Tiefe und enthält Erdöl.

Flora

Die Hänge des Isterbergs sind vorwiegend mit Kiefernwald bestanden, teilweise ist aber auch Eichen-Buchenwald anzutreffen, was der natürlichen Vegetation entspricht. Der Wald ist reich an Pilzen. Der Südhang des Berges ist waldfrei, als Folge der ehemaligen Nutzung. Die Natur um den Gipfel hat aber seit der Eröffnung des Aussichtsturms einen starken Besucherverkehr zu verkraften.

Geschichte

Vermutlich bis ins 9. Jh. wurde der Gipfel des Isterbergs von den Germanen als Kultstätte benutzt. Ab dem 12. Jh. brachte der Abbau und Verkauf von Sandsteinen Wohlstand zu den Grafen von Bentheim, da besonders in den steinarmen Küstenländern eine rege Nachfrage bestand. Der an der Südflanke des Isterbergs gebrochene Sandstein war etwas rötlich gefärbt und eben von härterer Qualität als der Sandstein aus Bentheim. So eignete sich das Material für den Straßen- und Wasserbau. Im 19. Jh. kam der Sandsteinabbau am Isterberg zum Erliegen, da Sandstein durch billigere Baustoffe ersetzt wurde. Danach wurde der Steinbruch als Müllkippe benutzt. Erst 1986 entstand eine neue Zentraldeponie in Wilsum in der Niedergrafschaft. Seitdem ist die Deponie am Isterberg eingestellt und das Gelände wurde renaturiert. Heute sind am Isterberg noch immer Reste des alten Steinbruchs zu finden.

Aussichtsturm

1999 wurde ein 35 m hoher Aussichtsturm als ein neues touristisches Ziel der Region eröffnet. Über 110 Stufen erreicht man die Plattform, um von dort einen einmaligen Ausblick in alle Himmelsrichtungen zu genießen. So sind mühelos die Burg Bentheim und der Schüttorfer Kirchturm zu erkennen. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis in die Hügel von dem benachbarten Twente und ostwärts sieht man die ersten Höhenzüge des Teutoburger Waldes.

Wege zum Gipfel

Aussichtsturm und Sandsteinklippen sind über Wanderwege erreichbar vom Parkplatz mit Gaststätte an der B403 zwischen Bad Bentheim und Nordhorn. Der Aussichtsturm ist täglich durchgehend geöffnet, der Aufstieg ist kostenlos.

Panoramaausblick vom Isterberg
Panoramaausblick vom Isterberg

Quellen

  • F. Bröckling: Integrierte Ländliche Regionalentwicklung und Kulturlandschaftspflege. Inaugural-Dissertation der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Münster 2004.
  • M. Kurze, J.O. Bohnert: Sandstein als Naturstein. Anforderung, wichtige Vorkommen, Einsatzbeispiele. Oberseminarvortrag WS 99/00, Matrikel Nr. 38530.
  • J. de Vries: Altgermanische Religionsgeschichte. Berlin 1957.

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