Inselbergschanze

Inselbergschanze
Inselbergschanze
Inselbergschanze

Inselbergschanze zum Continentalcup 2009

Inselbergschanze (Thüringen)
Red pog.svg
Standort
Stadt Brotterode
Land DeutschlandDeutschland Deutschland
Verein WSV Brotterode e.V.
Zuschauerplätze 5000
Baujahr 1920 bis 24
Umgebaut 1930, 1948, 1954/55, 1968/69, 1978/79 und 2003/04
Schanzenrekord 123,5 m
Korea SudSüdkorea Yong-Jik Choi (2005)
Daten
Aufsprung
Hillsize HS 117
Konstruktionspunkt 105 m
50.81694444444410.445277777778

Die Inselbergschanze (auch Inselsbergschanze genannt) liegt bei Brotterode im westlichen Teil des Thüringer Waldes gegenüber dem namensgebenden Großen Inselsberg im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Die Großschanze hat einen Konstruktionspunkt (K-Punkt) von 105 Metern und eine Hillsize (HS) von 117 Metern, der Schanzenrekord liegt bei 123,5 Metern. Die Schanze wurde von 1920 bis 1924 gebaut, mehrmals erweitert und modernisiert und zählt seit ihrem Bestehen zu den größeren und inzwischen zu den ältesten Anlagen in Deutschland. Die Sprungschanze entspricht seit den Umbauten 2003/04 den neuesten FIS-Normen. Auf ihr finden seit dem Jahre 1995 regelmäßig Continentalcup-Wettkämpfe statt. Seit dem Jahre 2011 auch Continentalcup-Wettkämpfe der Frauen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Inselbergschanze befindet sich am Nordhang des 803 Meter hohen Seimbergs, vier Kilometer südwestlich des namensgebenden, 917 Meter hohen Großen Inselsbergs auf etwa 700 Meter über Normalnull, 150 Meter oberhalb von Brotterode.[1] Brotterode liegt in einem Muldental direkt am Rennsteig in etwa 550 bis 600 Meter Höhe über Normalnull. Von hier sind es etwa 24 Kilometer Luftlinie zum südöstlich gelegenen Wintersportzentrum des Thüringer Waldes in Oberhof und zum 28 Kilometer südlich gelegenen Meiningen. Die Landeshauptstadt Erfurt liegt etwa 45 Kilometer in nordöstlicher Richtung.

Beschreibung

Anlaufturm mit Spur

Die Inselbergschanze hat ein nach § 414 der Internationalen Skiwettkampfordnung [2] der Fédération Internationale de Ski (FIS) gültiges Schanzenzertifikat (Schanzenprofilbestätigung), das Wettkämpfe mit internationaler Beteiligung erlaubt. Sie ist bei der FIS mit der Zertifikatsnummer 54/GER gelistet.[3] Die Schanze ist wegen fehlender Mattenbelegung nur im Winter bei ausreichender Schneelage nutzbar. Wenn es kalt genug ist und der natürliche Schnee nicht ausreicht, wird die Schanze mit Schneekanonen beschneit. Der Zuschauerbereich befindet sich am Auslauf und auf drei Plattformen am Aufsprunghang.

Auf der Inselbergschanze werden in den Wintermonaten bei entsprechenden Witterungsverhältnissen verschiedene Wettkämpfe ausgetragen, von denen der Continentalcup mit internationaler Beteiligung die bedeutendste Veranstaltung ist. Für den Skinachwuchs von Brotterode hat die Schanze im Gegensatz zu früher keine Bedeutung mehr. Zwar ist Brotterode ein Leistungszentrum für Skispringer im Thüringer Wald mit einer über hundertjährigen Tradition, allerdings trainieren die jüngeren Springer zunächst auf den vier kleineren Schanzen in der Werner Lesser II Skisprung Arena unmittelbar neben der Inselbergschanze. Erbringen sie dort gute Leistungen, wechseln sie zum Sprungtraining in das Sportgymnasium Oberhof.

Zu DDR-Zeiten war die Inselbergschanze ein bedeutendes Wintersportzentrum, wo regelmäßig Großveranstaltungen stattfanden. Aus dem heimischen Sportverein gingen mehrere Springer mit internationalen Erfolgen hervor, die das Skispringen auf der Inselbergschanze erlernt hatten. Zu ihnen gehören Werner Lesser, Dieter Neuendorf, Peter Lesser, Manfred Wolf, Hans-Georg Aschenbach, Jochen Danneberg und Ralph Gebstedt.[4]

Geschichte

Die Inselbergschanze wurde in den Jahren 1920 bis 1924 erbaut und trug bis 1945 den Namen Hagenschanze. 1945 wurde sie in Aufbauschanze umbenannt. Seit 1956 heißt sie Inselbergschanze.

Erste Schanze

Der erste Schritt zur Errichtung einer Sprungschanze war die Gründung des Vereins zur Förderung des Wintersportes in Brotterode am 14. Februar 1905. Neben einer Bob- und einer Rodelbahn legten zwei Norweger auf dem Gelände des Seimbergs eine erste Sprungschanze an. Sie errichteten einen behelfsmäßigen Sprunghügel, von dem am Gründungstag des Vereins Sprünge von 12 bis 18 Metern erzielt wurden. Die ersten Wintersportmeisterschaften fanden am 4. März 1906 statt und wurden bis 1914 jährlich wiederholt.

Hagenschanze

Am 6. Januar 1919 fanden sich einige Enthusiasten, darunter der Rechnungsrat Fuchs und der Lehrer Adam Brod, zusammen und beschlossen den Bau einer großen Sprunganlage. Landrat Dr. Hagen stiftete 20.000 Mark zum Ausbau der Sprungschanze am Seimberg. Die Schanze wurde deshalb Hagenschanze benannt. Bei den Bauarbeiten an der 40-Meter-Schanze in den Jahren 1920 bis 1924 wurde der Wald am Seimberg gerodet, etwa 5000 Kubikmeter Erde wurden bewegt. Im Auslauf wurde ein Sportplatz angelegt. Einwohner, die das Skispringen nicht kannten, äußerten sich: „da soll man doch gleich einen Friedhof mit anbauen!“.[5] Noch im Jahr 1924 war die Einweihung mit den Thüringer Meisterschaften und einem Springen, bei dem der Ernstthaler Karl Huhn mit 45 Metern den ersten Schanzenrekord erzielte. 1929 fanden die ersten Landesmeisterschaften im Spezialsprunglauf und in der Nordischen Kombination statt, die Rudolf Lesser gewann.

Nach dem Umbau in eine 60-Meter-Schanze im Jahre 1930 führte der Inselsberggau im Thüringer Wintersportverband am 18. Februar 1931 ein Länder-Skispringen durch. Dies war der erste Wettbewerb mit internationaler Beteiligung. Den Wettkampf eröffnete vor 15.000 Zuschauern der einheimische Gustav Krahmen. Es beteiligten sich mehr als 40 Springer, unter anderen die Österreicher Gumpold und Galeitner und die Norweger Mowinkel und Kobberstadt. Die größte Weite mit 46 Metern erzielte Knut Kobberstadt vor dem Oberschönauer Karl Wagner und dem Brotteröder Rudolf Lesser. Dem Landrat Hagen wurde unterstellt, seine Stiftung habe einzig dazu gedient, eine Jugendwehr, das heißt Rekruten, heranzubilden. Deshalb wurde die Hagenschanze 1945 in Aufbauschanze umbenannt.

Aufbauschanze

Inselbergschanze im Jahr 2001

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden im Februar 1948 die ersten Sprungläufe auf der Aufbauschanze statt. 1948 und 1949 wurde die Schanze modernisiert und vergrößert und der Aufsprunghang neu profiliert. In Brotterode entstanden 1948/1949 die Gemeinschaften Motor und Stahl, die sich später, vermutlich noch im Jahr 1949, zur Betriebssportgemeinschaft (BSG) Stahl vereinigten. Am 9. Januar 1949 fanden Nordische Skiwettkämpfe auf der Schanze statt. In den Jahren 1950, 1951 und 1952 wurden auf der Schanze Wintersportmeisterschaften des Landes Thüringen mit Nachtsprungläufen durchgeführt. 1953 fand die erste große Spartakiade der Sportvereinigungen Aktivist und Stahl und am 7. März 1954 ein Mannschaftssprunglauf auf der Schanze statt.

Die Aufbauschanze wurde in den Jahren 1954/1955 um- und ausgebaut. Dabei wurden 11.000 Kubikmeter Erde bewegt. Viele Brotteröder zeichneten sich dabei durch freiwillige Einsätze aus, bei denen auch Sprengungen durchgeführt wurden. Die erste große Wintersportwoche fand 1955 anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Wintersport in Brotterode mit erstmals drei Tagessprungläufen statt. Die Organisation lag in den Händen der BSG Stahl. Die Weihe der neuen Schanze fand am 3. März 1956 im Rahmen eines internationalen Skispringens während der zweiten Wintersportwoche statt. Die neuprofilierte Schanze mit einem Normpunkt von 80 Metern wurde in Inselbergschanze umbenannt.

Inselbergschanze

Werner Lesser Skisprung Arena

In Brotterode wurden im Februar 1957 die VIII. DDR-Meisterschaften im Sprunglauf und in der Nordischen Kombination durchgeführt. Die Armeesportgemeinschaft (ASG) in Brotterode wurde im Herbst desselben Jahres gegründet und der gesamte Skisport aus der BSG Stahl in die ASG eingegliedert. Die Kampfrichter wechselten fast ausnahmslos ebenfalls zur ASG über. Von 1958 bis 1970 fanden die jährlichen Armeemeisterschaften im Wintersport in Brotterode statt. Im Rahmen der jährlichen Thüringer Dreischanzentournee in Brotterode, Oberhof und Lauscha wurden von 1960 bis 1970 Sprungläufe auf der Inselbergschanze durchgeführt. 60 Jahre Wintersport feierte man 1965 mit einer Großveranstaltung. Die XVII. Deutschen Skimeisterschaften in der Nordischen Disziplin fanden vom 25. bis 30. Januar 1966 in Brotterode statt.

Anlaufturm

Von 1968 bis 1969 wurde die Schanze in eine 90-Meter-Schanze umgebaut, wobei neben den Einheimischen auch sowjetische Soldaten mitarbeiteten. Nach dem Schanzenumbau sprang 1969 Clemens Walther aus Zella-Mehlis mit 100,5 Metern als Erster über die 100-Meter-Marke. Vom 5. bis 8. Februar 1970 sah Brotterode die XXII. Deutschen Nordischen Skimeisterschaften. Durch eine Neuprofilierung des Übergangs vom Schanzentisch zum Aufsprunghang in den Jahren 1978 und 1979 ließ die Schanze Weiten von über 100 Metern zu. 1979 wurden zusätzliche Startplätze im Anlauf angebracht. Am 22. Januar 1984 waren etwa 10.000 Zuschauer Zeugen der Olympiaausscheidungen mit dem späteren Olympiasieger und Silbermedaillengewinner Jens Weißflog. Die DDR-Meisterschaften im Skispringen von der Großschanze fanden am 6. März 1988 mit einer Doppelveranstaltung statt. Die 41. und letzten DDR-Skimeisterschaften vom 30. Januar bis 5. Februar 1989 waren nach Brotterode vergeben worden. Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse mussten sie jedoch nach Oberwiesenthal verlegt werden. Brotterode war neben Lauscha, Schmiedefeld am Rennsteig und Oberhof eine der Stationen, an denen regelmäßig die Tournee der Freundschaft stattfand.

Sprungrichterturm

Seit 1995 finden auf der Schanze regelmäßig Wettkämpfe des Continentalcups statt. In diesem Jahr wurde auch die Beschneiungsanlage gebaut und 1998/1999 ausgebaut, der Kampfrichterturm 2000/2001 saniert. Die geänderten Flugkurven des zu Beginn der 1990er Jahre aufgekommenen V-Sprungstils machten die Änderung der Schanzennormen durch die FIS erforderlich. Wegen des veralteten Profils drohte der Schanze das Aus. Das FIS-Zertifikat, das immer für fünf Jahre vergeben wird und für internationale Wettkämpfe erforderlich ist, lief im Jahre 2004 aus und wurde nicht verlängert. Bis dahin war die Schanze von der Schanzengröße her mit einem K-Punkt von 98 Metern und einem Hillsize von 110 Metern die größte Normalschanze weltweit.

Blick von oben

Daraufhin wurde die Schanze in den Jahren 2003/2004 nach den neuen Normen um- und ausgebaut und ein Wasserreservoir und eine Beschneiungsanlage installiert. Um sie den flacheren, aber längeren Flugbahnen der neuen V-Stil-Generation anzupassen, wurde die Schanzentischneigung verringert und die Landezone des Aufsprunghanges vertieft. 2003 wurde der Schanzentisch umgebaut und der Radius der Anlaufbahn geändert. 2004 wurden hauptsächlich Arbeiten am Schanzenvorbau, am Aufsprunghang und am Auslauf durchgeführt. Der Aufsprungbereich wurde nochmals um mehrere Meter vertieft, dabei wurden etwa 25.000 Kubikmeter Erde bewegt. Die Schanze wurde zu einer Großschanze mit einem K-Punkt von 105 Metern und einer Hillsize von 117 Metern erweitert, so dass sie Weiten von über 120 Metern zulässt. Damit ist die Schanze die kleinste der acht intakten Großschanzen in Deutschland. Weltweit gesehen ist sie, gemeinsam mit weiteren Schanzen, die zweitkleinste zertifizierte Großschanze. Beim Continentalcup-Springen am 12. Februar 2005 stellte der Koreaner Yong Jik Choi mit 123,5 Metern den aktuellen Schanzenrekord auf. Zum Continentalcup-Springen 2009 wurde erstmals eine zwölf Quadratmeter große Videoleinwand eingesetzt.[6]

Skisprung-Continentalcup

Inselbergschanze beim COC 2010

Seit 1995 finden auf der Inselbergschanze jährlich Wettbewerbe im Skisprung-Continentalcup (COC), der zweithöchsten Wettkampfklasse, unmittelbar nach dem Skisprung-Weltcup statt. Diese Wettkämpfe haben wegen ihrer exakten Organisation und Durchführung bei den Verantwortlichen und Beobachtern des Internationalen Skiverbandes (FIS) eine große Resonanz hinterlassen. Durchschnittlich kommen zu einem Wettkampf etwa 5000 Zuschauer, das sind die höchsten Zuschauerzahlen aller Veranstaltungen im Continentalcup.[7] Inzwischen ist Brotterode fester Austragungsort des Continentalcups. An den COC-Wettbewerben in Brotterode haben wiederholt Weltmeister und Olympiasieger teilgenommen.[7] In den ersten Jahren fand zunächst jeweils ein Springen im Dezember statt, später gab es zwei Springen an Wochenenden im Januar oder Februar. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse konnten nicht alle vorgesehenen Wettbewerbe durchgeführt werden.

Sieger der bisherigen Continentalcups waren: 1996 Andreas Widhölzl aus Österreich, 2000 Georg Späth aus Deutschland, 2001 Tami Kiuru (Finnland), 2003 zweimal Janne Happonen aus Finnland, 2004 Jörg Ritzerfeld aus Deutschland und Pekka Salminen (Finnland), 2005 der aktuelle Schanzenrekordhalter Yong Jik Choi (Südkorea) und Kalle Keituri (Finnland). 2006 gewann Harri Olli aus Finnland und 2008 der Österreicher Martin Höllwarth. 2009 siegten die Österreicher Lukas Müller und Stefan Thurnbichler. 2010 siegte vor 4500 Zuschauern Severin Freund (Deutschland)[8] und Jan Matura (Tschechien).

Auf das Siegerpodest konnten weitere, im Skisprung-Weltcup erfolgreiche Athleten springen, wie 1996 Sven Hannawald (Deutschland) mit einem dritten Platz, Stephan Hocke (Deutschland) mit einem zweiten und dritten Platz 2004 und Manuel Fettner (Österreich) mit einem zweiten Platz 2005.[9] Im Jahre 2010 wurde Roar Ljøkelsøy aus Norwegen Zweiter.

Im Jahre 2011 fand erstmals ein Springen im Rahmen der Ladies-COC statt, was bei den Frauen die höchste Wettkampfklasse darstellt, da hier keine Weltcup ausgetragen wird. Die erste Siegerin war die Österreicherin Daniela Iraschko.

Datum 1. Platz 2. Platz 3. Platz
10.12.1995 NorwegenNorwegen Kent Johanssen DeutschlandDeutschland Ronny Hornschuh NorwegenNorwegen Øyvind Berg
21.12.1996 OsterreichÖsterreich Andreas Widhölzl OsterreichÖsterreich Ingemar Mayr DeutschlandDeutschland Sven Hannawald
15.01.2000 DeutschlandDeutschland Georg Späth DeutschlandDeutschland Roland Audenrieth NorwegenNorwegen Morten Solem
20.01.2001 FinnlandFinnland Tami Kiuru NorwegenNorwegen Anders Bardal DeutschlandDeutschland Christoph Grillhösl
21.01.2001 FinnlandFinnland Tami Kiuru NorwegenNorwegen Bjørn Einar Romøren FinnlandFinnland Akseli Lajunen
21.01.2003 FinnlandFinnland Janne Happonen OsterreichÖsterreich Stefan Thurnbichler DeutschlandDeutschland Michael Neumayer
22.01.2003 FinnlandFinnland Janne Happonen DeutschlandDeutschland Jörg Ritzerfeld NorwegenNorwegen Daniel Forfang
31.01.2004 DeutschlandDeutschland Jörg Ritzerfeld OsterreichÖsterreich Andreas Widhöhlz DeutschlandDeutschland Stephan Hocke
01.02.2004 FinnlandFinnland Pekka Salminen DeutschlandDeutschland Stephan Hocke KasachstanKasachstan Radik Schaparow
12.02.2005 Korea SudSüdkorea Yong Jik Choi FinnlandFinnland Kalle Keituri OsterreichÖsterreich Bastian Kaltenböck
13.02.2005 FinnlandFinnland Kalle Keituri OsterreichÖsterreich Manuel Fettner OsterreichÖsterreich Stefan Thurnbichler
26.02.2006 FinnlandFinnland Harri Olli NorwegenNorwegen Anders Bardal OsterreichÖsterreich Daniel Lackner
19.01.2008 OsterreichÖsterreich Martin Höllwarth OsterreichÖsterreich Mario Innauer TschechienTschechien Ondřej Vaculík
21.02.2009 OsterreichÖsterreich Lukas Müller OsterreichÖsterreich Stefan Thurnbichler SlowenienSlowenien Primož Pikl
22.02.2009 OsterreichÖsterreich Stefan Thurnbichler NorwegenNorwegen Jon Aaraas OsterreichÖsterreich Lukas Müller
20.02.2010 DeutschlandDeutschland Severin Freund OsterreichÖsterreich David Unterberger OsterreichÖsterreich Michael Hayböck
21.02.2010 TschechienTschechien Jan Matura NorwegenNorwegen Roar Ljøkelsøy PolenPolen Rafał Śliż
05.02.2011 OsterreichÖsterreich Stefan Kraft DeutschlandDeutschland Felix Schoft SlowenienSlowenien Rok Urbanc
06.02.2011 OsterreichÖsterreich Thomas Diethart DeutschlandDeutschland Felix Schoft NorwegenNorwegen Vegard Sklett
Datum 1. Platz 2. Platz 3. Platz
05.02.2011 OsterreichÖsterreich Daniela Iraschko FrankreichFrankreich Coline Mattel ItalienItalien Lisa Demetz
06.02.2011 OsterreichÖsterreich Daniela Iraschko FrankreichFrankreich Coline Mattel DeutschlandDeutschland Melanie Faißt

Schanzendaten

Inselbergschanze (ab dem Jahre 2005)[10][11]
Anlauf
Anlauflänge 83,1 m
Neigung des Anlaufs (γ) 38,0°
Anlaufgeschwindigkeit 90 km/h
Schanzentisch
Tischhöhe 2,63 m
Tischlänge 6,20 m
Neigung des Schanzentisches (α) 10,5°
Aufsprung
Hillsize 117 m
Konstruktionspunkt 105 m
Verhältnis Höhen- zu Längendifferenz (h/n) 0,562
K-Punkt Neigungswinkel (β) 34,4°
Auslauf
Länge des Auslaufs 91,0 m
Größe
Gesamthöhe der Anlage 125,0 m
Schanzenrekord 123,5 m
Inselbergschanze (bis zum Jahre 2005)[12]
Anlauf
Anlauflänge 89,3 m
Neigung des Anlaufs (γ) 38,0°
Anlaufgeschwindigkeit 91,8 km/h
Schanzentisch
Tischhöhe 2,90 m
Tischlänge 6,40 m
Neigung des Schanzentisches (α) 10,0°
Aufsprung
Hillsize 110 m
Konstruktionspunkt   98 m
Verhältnis Höhen- zu Längendifferenz (h/n) 0,560
K-Punkt Neigungswinkel (β) 38,0°
Auslauf
Länge des Auslaufs
Größe
Gesamthöhe der Anlage 118,6 m
Schanzenrekord 115,0 m
  • Umbauten und Umprofilierungen:
  • 1920–1924 als 40-Meter-Schanze erbaut.
  • 1930 zu einer 60-Meter-Schanze umgebaut.
  • 1948 modernisiert und umgebaut.
  • 1954/55 umgebaut zu einer 80-Meter-Schanze.

 

  • 1968/69 umgebaut zu einer 90-Meter-Schanze.
  • 1978/79 Aufsprunghang umgebaut zu einer 100-Meter-Schanze.
  • 2003/04 zu einer 105-Meter-Schanze umgebaut.

Schanzenrekorde

Schanzenrekorde auf der Inselbergschanze seit 1924[13]
Weite Jahr Athlet Heimat des Athleten
45,0 m 1924 Karl Huhn Ernstthal am Rennsteig 
45,0 m 1924 Rudolf Lesser Brotterode
45,0 m 1924 Max Kröckel Neuhaus am Rennweg
46,0 m 1931 Knut Kobberstadt (Norwegen)
68,0 m 1934 Rudolf Lesser Brotterode
72,0 m 1952 Kurt Eichhorn Brotterode
84,0 m 1955 Horst Lesser Brotterode
84,5 m 1955 Werner Lesser Brotterode
85,0 m 1955 Harry Glaß Klingenthal
86,0 m 1957 Werner Lesser Brotterode
86,5 m 1964 Siegbert Münch Brotterode
86,5 m 1964 Alfred Lesser Brotterode
87,5 m 1965 Dieter Neuendorf Brotterode
89,0 m 1966 Dieter Scharf Oberwiesenthal
89,0 m 1966 Bernd Baptistella       Brotterode
89,0 m 1967 Wolfgang Stöhr Klingenthal
89,0 m 1968 Peter Lesser Brotterode
  89,5 m     1969   Christian Kiehl Oberwiesenthal
94,0 m 1969 Christian Kiehl Oberwiesenthal
 
Weite Jahr Athlet Heimat des Athleten
96,5 m 1969 Manfred Wolf Brotterode
99,0 m 1969 Manfred Wolf Brotterode
100,5 m 1969 Clemens Walther Zella-Mehlis
100,5 m 1970 Jürgen Dommrich Zella-Mehlis
101,0 m 1980 Holger Krettek Brotterode
102,5 m 1981 Olaf Ansorge Oberwiesenthal
104,0 m 1982 Klaus Ostwald Klingenthal
106,0 m 1983 Ulf Findeisen Oberwiesenthal
106,0 m 1986 Klaus Ostwald Klingenthal
107,0 m 1986 Ulf Findeisen Oberwiesenthal
107,0 m 1986 Silvio Bürger Oberhof
108,0 m 1986 Ulf Findeisen Oberwiesenthal
110,0 m 1986 Jens Weißflog Oberwiesenthal
113,0 m 2001 Christoph Grillhösl     Rastbüchl
115,0 m 2004 Stephan Hocke Oberhof
118,5 m 2005 Stefan Kaiser Achomitz (Österreich)    
119,0 m 2005 Lukáš Hlava Liberec (Tschechien)
  123,5 m     2005   Yong-Jik Choi Muju (Südkorea)

Weitere Schanzen

Werner Lesser II Skisprung Arena – K-12 und K-17

In der sogenannten Werner Lesser II Skisprung Arena befinden sich vier weitere Schanzen unmittelbar neben der Inselbergschanze. Im Jahre 2009 wurden die Kinder- und Jugendschanzen in Brotterode zentralisiert. Die beiden ehemaligen Oskar-Fuchs-Mattenschanzen wurden abgerissen und durch zwei neue Schanzen neben der Inselbergschanze ersetzt. Auch die K 12-Kinderschanze am Seimberg wurde abgerissen. Dort entstanden zwei neue Mattenschanzen- mit K-Punkten von 12 und 17. Zusammen mit den bestehenden K 28- und K 38-Schanzen und der Inselbergschanze entstand so die Werner Lesser II Skisprung Arena, benannt nach dem ehemaligen Skispringer und Brotteroder Ehrenbürger Werner Lesser II. [14]

Werner Lesser II Skisprung Arena – K-28 und K-38
Oskar-Fuchs-Mattenschanze – K-26 und K-12 (2009 abgerissen)

Zwei Schanzen wurden 1954/1955 neben der Aufbauschanze als Pionier- und Jugendschanze gebaut. Sie sind mit Flutlicht ausgestattet und dienen im Winter den Nachwuchssportlern zum Training. Im Oktober 1956 fand erstmals ein Springen auf Kunststoffmatten statt, die in den späteren Jahren wieder entfernt wurden. Seit Juni 2009 haben diese Schanzen wieder Matten. Der K-Punkt der beiden Schanzen liegt bei 28 und 38 Metern. Eine weitere Schanze mit einem K-Punkt von 12 Metern wurde im Jahre 2008 abgerissen. Dort entstanden bis Oktober 2009 zwei weitere Mattenschanzen mit beheizten Edelstahlspuren als Anlauf. Der K-Punkt liegt bei 12 und 17 Metern. Der Schanzenrekord der kleinsten, der K 12, liegt bei 13,5 Metern (Luca Geyer, WSV 08 Lauscha, 2010), die der mittleren, von 17 Metern, bei 15 Meter (Maximilian Wölke, WSC 07 Rhula, 2009). Der Schanzenrekord bei der K 28 liegt bei 30,5 Metern (Marcus Abicht, TSG Ruhla/WSC 07, 2004) und bei der größten mit einem K-Punkt von 38 Metern bei 41,5 Metern (Carsten Gebhard, 1981). [14]

Für das Training oder für Jugendwettkämpfe befanden sich bis zum Jahre 2009 400 Meter nordwestlich, an einem Hang am Ortsrand von Brotterode weitere zwei Mattenschanzen, Oskar-Fuchs-Mattenschanzen genannt. Sie wurden hauptsächlich im Sommer als Trainings- und Jugendwettkampfschanzen benutzt. Dort fand 1961 der Einweihungssprunglauf statt. Benannt sind sie nach einem Springer aus den Gründerjahren, der im Zweiten Weltkrieg gefallen ist. Die kleine Schanze hat einen K-Punkt von 12 Metern, die große von 26 Metern, der Hillsize liegt bei 28 Metern und der Schanzenrekord aus dem Jahre 2006 bei 26,0 Metern. Beide Schanzen wurden im Jahre 2009 abgerissen. [14]

Einzelnachweise

  1. Fritsch Wanderkarte (Hrsg.): Westlicher Thüringer Wald. 2. Auflage, 1:50.000.
  2. Band III – Gemeinsame Bestimmungen Skispringen – Skifliegen. In: Internationale Skiwettkampfordnung. Internationaler Skiverband, 2004, abgerufen am 21. Februar 2009 (PDF-Datei: 0,4 MB).
  3. Homologierte Sprungschanzen. Internationaler Skiverband, 16. November 2009, abgerufen am 19. Januar 2010 (PDF-Datei: 0,2 MB).
  4. Brotteröder Wintersportgeschichte
  5. Rolans Sänger: Chronik des Thüringer Skisports. Seite 29.
  6. Schnee in Hülle und Fülle gebunkert: Vorbereitungen für Continentalcup-Skispringen in Brotterode in heißer Phase. Südthüringer Zeitung, 7. Februar 2009, abgerufen am 21. Februar 2009.
  7. a b Feinarbeit nur mit der Schaufel
  8. Freund gewinnt – Thüringer enttäuschen
  9. WSV Brotterode (Hrsg.): FIS Continentalcup Inselbergschanze Brotterode 25.02.–26.02.2006. Seite 8–9.
  10. WSV Brotterode (Hrsg.): FIS Continentalcup Inselbergschanze Brotterode 25.02.–26.02.2006. Seite 7.
  11. COC-Brotterode
  12. WSV Brotterode (Hrsg.): B-Weltcup Skispringen 2004 – 31.01.-01.02.'04 Inselbergschanze Brotterode. Seite 7.
  13. WSV Brotterode (Hrsg.): FIS Continentalcup Inselbergschanze Brotterode 25.02.–26.02.2006. Seite 9.
  14. a b c Werner Lesser II Skisprung Arena

Literatur

  • WSV Brotterode (Hrsg.): Festschrift 100 Jahre Wintersport in Brotterode. 2005.
  • WSV Brotterode (Hrsg.): FIS – Continentalcup – Inselbergschanze Brotterode 25.02.–26.02.2006. 2006.
  • Roland Sänger: Chronik des Thüringer Skisports. Hrsg. Freies Wort und Südthüringer Zeitung, Suhl-Druck GmbH, Suhl 1995.
  • Gerd Falkner: Chronik des Skisports in der Deutschen Demokratischen Republik. 2002.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Inselbergschanze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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