Hugo Luther

Hugo Luther

Hugo Luther (* 18. November 1849 in Wolfenbüttel; † 30. Juni 1901 in Goslar) war ein deutscher Ingenieur und Industrieller.

Leben und Werk

Er war der Sohn des Mühlenbaupioniers Gottlieb Luther, der 1852 die Mühlenbauanstalt Luther & Peters in Wolfenbüttel gründete. Hugo Luther besuchte das Wolfenbütteler Gymnasium, sammelte praktische Erfahrungen im väterlichen Betrieb und studierte anschließend von 1869 bis 1873 Maschinenbau am Zürcher Polytechnikum und an der Technischen Hochschule München. Er arbeitete als Ingenieur in Wien und befasste sich bei seinem darauffolgenden Aufenthalt in Temesvar mit der Konstruktion und dem Bau von Flussbaggern.

Leitung und Ausbau des Unternehmens

Luther-Werke
Die Luther-Werke auf einer Karte der Stadt Braunschweig, 1899.
Luther-Werke
Braunschweig 1899

Er kehrte 1875 in das nach Braunschweig umgezogene väterliche Geschäft zurück, dessen Alleininhaber er 1879 nach dem Tod des Vaters wurde. Das unter dem Namen „G. Luther Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt“ firmierende Unternehmen bezog Ende 1877 mit 80 Mitarbeitern neue Hallen an der Frankfurter Straße. Es entstand eines der führenden Unternehmen in den Bereichen Mühlen-, Turbinen- und Speicherbau sowie der Herstellung von Hafenausrüstungen. Im Jahre 1888 erfolgte die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft. Im Jahre 1894 verließen die drei Kommanditisten Amme, Giesecke und Konegen das Geschäft und gründeten in Braunschweig ein Konkurrenzunternehmen. Im Gegenzug expandierte Luther 1897 durch Übernahme des Dresdener Mitbewerbers, der Mühlenbauanstalt, Maschinenfabrik und Eisengießerei (ehemals Gebrüder Seck). Es entstand ein Unternehmen von Weltgeltung, das 1898 in eine AG umgewandelt wurde. Hugo Luther zog sich ein Jahr später aus gesundheitlichen Gründen aus der Firma zurück und starb 1901.

Im Jahre 1925 gingen die Luther-Werke in der „Mühlenbau- und Industrieaktiengesellschaft“ (MIAG) auf.

Nach ihm ist seit 1935 die Hugo-Luther-Straße in Braunschweig benannt.

Literatur

  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996, S. 393-394.
  • Norman-Mathias Pingel: Hugo Luther. In: Braunschweiger Stadtlexikon Ergänzungsband, herausgegeben im Auftrag der Stadt Braunschweig von Manfred R. W. Garzmann und Wolf-Dieter Schuegraf unter besonderer Mitarbeit von Norman-Mathias Pingel, Braunschweig 1996, ISBN 3-926701-30-7, S. 90.
  • Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß: Luther, Hugo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 543 f.

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