Hoher Taunus

Hoher Taunus

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Hoher Taunus
Höchster Gipfel Großer Feldberg (881,5 m ü. NN)
Lage Hessen
Teil des Taunus
Hoher Taunus (Hessen)
Hoher Taunus
Koordinaten 50° 14′ N, 8° 28′ O50.23258.4589166666667881.5Koordinaten: 50° 14′ N, 8° 28′ O
Typ Mittelgebirge
Gestein Graue Phyllite, Hermeskeilschichten, Bunte Schiefer, Taunusquarzit
Fläche 314.92 km²

Hoher Taunus ist die Bezeichnung einer naturräumlichen Haupteinheit (301) im hessischen Mittelgebirge Taunus für die unmittelbare Umgebung des sogenannten Taunushauptkamms. Davon zu unterscheiden ist die Bezeichnung Hochtaunus, die im Sinne von Hochtaunuskreis oder Naturpark Hochtaunus nur den östlichen Teil um das Feldbergmassiv benennt. Der Hohe Taunus trennt den Vordertaunus im Süden vom Hintertaunus im Norden und umfasst die weitaus meisten der höchsten Berge und Erhebungen des Taunus.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Hohe Taunus erstreckt sich als Gebirgskamm, in südwestlich-nordöstlicher Richtung vom Mittelrhein gegenüber dem Binger Wald bis zur Wetterau vor Bad Nauheim, auf über 75 Kilometer Länge im Durchschnitt nur 4 - 5 Kilometer Breite. Die schmalste Stelle des Hauptkamms mit nur 2,4 Kilometer, befindet sich auf der Höhe der Saalburg. Mit 7 Kilometer, liegt die breiteste Stelle des Naturraums zwischen Presberg und Rüdesheim am Rhein. Von der Maintaunus-Ebene (100 Meter ü. NN) im Süden steigt die Kammzone schnell und steil auf über 600 - 880 Meter ü. NN an, und überragt diese um 400 - 600 Meter. Nach Norden fällt der Taunuskamm nur um 200 - 300 Meter zum Hintertaunus steil ab.

Den geologischen Kern der Taunuskamm-Einheit bilden mehrere Hundert Meter mächtige Schichten Taunusquarzit. Das sehr verwitterungsresistente Gestein bildet viele Gipfel der Kammlinie wie den Großen Feldberg, den mit 881,5 m höchsten Taunusberg, formt aber auch inselartig nach Süden vorgelagerte Berge wie die Hallgarter Zange, den Schläferskopf, den Kellerskopf und den Altkönig. Streckenweise hat sich aber auch ein Parallelkamm gebildet, namentlich am Theißtal bei Niedernhausen, das im Norden und Süden von zwei Kammlinien begrenzt wird.

Naturräumliche Gliederung des Taunus

Obgleich Quarzit der Erosion durch Gewässer großen Widerstand entgegensetzt, haben einige nach Süden entwässernde Taunusbäche diese Barriere durchschnitten, und zwar die Walluf, der Schwarzbach mit dem Quellfluss Dattenbach und dem Zufluss Daisbach und der Erlenbach im Köpperner Tal.

Naturräumliche Gliederung

Nach den Einschnitten in der Kammlinie untergliedert sich der Hohe Taunus naturräumlich wie folgt:[1]

  • 301 Hoher Taunus (314,92 km²)
    • 301.0 Niederwald (12,87 km²)
    • 301.1 Rheingaugebirge (76,47 km²)
    • 301.2 Wiesbadener Hochtaunus (71,73 km²)
    • 301.3 Feldberg-Taunuskamm (96,95 km²)
    • 301.4 Winterstein-Taunuskamm (45,80 km²)
    • 301.5 Nauheimer Taunussporn (11,40 km²)
Panorama des Hochtaunus vom Hintertaunus aus gesehen

Besiedelt und landwirtschaftlich genutzt ist der Hohe Taunus nur dort, wo Einschnitte dies angeboten haben. Aulhausen liegt in dem Einschnitt zwischen Niederwald und Rheingaugebirge, Stephanshausen liegt in dem Einschnitt des Elsterbachs, Hausen vor der Höhe an der Passhöhe nach Kiedrich, Schlangenbad und Georgenborn in dem Einschnitt des Walluftals, Königshofen; Niedernhausen, Oberjosbach und Ehlhalten liegen in den Einschnitten von Daisbach und Dattenbach in die doppelte Kammlinie. Schloßborn und Glashütten liegen schließlich an der Westflanke des Feldberg-Taunuskamms, Eppenhain und Seitzenhahn liegen an der Südabdachung zum Vordertaunus.

Der Hohe Taunus zeigt sich, vom Nauheimer Taunussporn und der Gegend um Niedernhausen abgesehen, als ununterbrochener Waldgürtel.

Der Hohe Taunus ist ein Verkehrshindernis für den Nord-Süd-Verkehr. Nur wenige Stellen bieten Übergänge, wo sich der Verkehr durch den Taunus bündelt. Der tiefste Einschnitt liegt bei Niederseelbach mit einer Höhe von 351 Metern. Viele wichtige Taunusübergänge führen den Verkehr auf mehr als 500 Meter Höhe.

Klima

Der Hochtaunus, ab Höhenlagen über 500 ü. NN, hat die höchsten Niederschlagswerte des Taunus, die vor allem das Ergebnis des Steigungs-, aber auch Frontregens, sind. Im Sommer befindet sich das Kondensationsniveau meist oberhalb des Hauptkamms, bei winterlichen Westwinden hingegen umhüllen Wolken oft die Gipfel. Eine gute Fernsicht entsteht besonders oft, wenn kräftige Nordwestwinde außerhalb des Winters über den Taunus blasen, dann ist nach dem Süden das Gelände bis in 150 km Entfernung einsehbar. Die Niederschläge, die hier im Gegensatz zum Vordertaunus kein Sommermaximum erreichen, fallen im Winter häufig in Form von Schnee und bedecken den Hochtaunus. Grundlegendes Klimaelement hierfür ist die Temperatur, die aufgrund des vertikalen Temperaturgradienten von im Mittel 0,6°C pro 100 m um 3-4°C geringer ist als in den Niederungen. Durch die Schneedecke ist wiederum eine höhere Albedo bedingt, so dass die Sonnenenergie im Frühjahr, wenn weiter unten schon der Frühling eingeläutet ist, zunächst zum Schmelzen des Schnees benötigt wird und der Boden erst anschließend aufgeheizt werden kann.

Die mittlere Jahresmitteltemperatur beträgt im Hochtaunus 5,5 bis 7 °C, im Feldberggebiet 5 °C. Der mittlere Jahresniederschlag liegt bei etwa 800 bis 1000 mm. Die 1000 mm Marke wird lediglich auf den höchsten Kuppen des zentralen Hochtaunus erreicht (Großer Feldberg, Kleiner Feldberg, Altkönig).

Großer Feldberg

Berge

Zu den höchsten Bergen des Hohen Taunus gehören:

Name, Höhe in Metern über NN, Lage (Naturraum)

Hauptartikel: Liste von Bergen und Erhebungen des Taunus

Städte und Ortschaften im Hohen Taunus

Glaskopf mit Glashütten, links dahinter der Kleine Feldberg

Literatur

Einzelnachweise

  1. Karte und Legende zu den Naturräumen Hessens im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie

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